Landesliga Mitte
„Brutaler Wille“ als Seebacher Trumpf im Aufstiegskampf – Sturm erwartet Osterhofener Trotzreaktion

25.04.2024 | Stand 25.04.2024, 16:36 Uhr

Letzter Einsatz am 6. April, nun im Kader zurück: Seebachs Jonas Brunner. − Foto: Franz Nagl

Der Trainerrücktritt von Christian Dullinger bei der Spvgg Osterhofen war sicher das Gesprächsthema vor dem 30. Spieltag der Fußball-Landesliga Mitte. Wie wird die Mannschaft darauf reagieren? Das ist die spannende Frage vor dem Duell beim FC Sturm Hauzenberg.

Bei Samstags-Gastgeber rechnet man mit einer Osterhofener Trotzreaktion. „Die Spvgg ist immer ein unbequemer Gegner. Das wird auch nach dem Trainerwechsel nicht anders sein. Doch wir müssen auf uns schauen und alles daran setzen, um die Punkte hier zu behalten“, macht Sportvorstand Markus Reischl deutlich. Für die Verantwortlichen in der Granitstadt sind Gedanken an das folgende „Endspiel“ um Platz 2 in Seebach noch tabu. „Unsere Niederlage in Weiden, das völlig zurecht Meister wird, hat die Ausgangslage nicht verändert. Wir gehen Schritt für Schritt, die volle Konzentration gilt der Aufgabe gegen Osterhofen“, macht Reischl klar. Erfreulich: Trainer Dominik Schwarz kann personell aus dem Vollen schöpfen.

Spvgg GW Deggendorf



Natürlich sehr zufrieden“, wie Andreas Schäfer (56) sagt, aber noch nicht vollends zufrieden sind sie, die Deggendorfer, nach dem vorzeitig eingetüteten Liga-Erhalt. „Wir können zwar locker spielen, aber wir werden uns nicht hängen lassen“, versichert der Sportkoordinator der Grün-Weißen. Grund: „Wir wollen den sechstens Platz halten.“ Die vielen jungen Spieler im Kader seien ehrgeizig genug, ebenso die erfahrenen, dieses Ziel zu erreichen. „Platz fünf, sechs ist für uns sehr gut“, bekennt der 56-Jährige. Sehr gut trotz des ausgesprochen bescheidenen Abschneidens nach der Winterpause mit sechs Punkten aus acht Spielen. „Da mussten wir teilweise zehn, zwölf Spieler aus dem 20-Mann-Kader ersetzen und ihn mit U19-Spielern auffüllen“, gibt Schäfer zu bedenken. Auch diesmal werde man zwei Burschen aus dem Juniorenbereich rekrutieren, diesen aber dosiert beleihen, „weil unsere U19 am Bayernliga-Aufstieg dran ist und wir sie nicht zu sehr schwächen wollen“, so Schäfer.

Gut, dass sich die Spielvereinigung nicht mehr sorgen muss um ein weiteres Jahr in der Landesliga und etwas gelassen antreten kann im Heimspiel gegen den 1.FC Bad Kötzting. Gut auch, dass Spielertrainer Dominik Schmöller diesmal wieder Alexander Sperl (22), der seit der Partie am 1. April in Ettmannsdorf nicht zur Verfügung stand, in der Innenverteidigung einsetzen kann und der erfahrene Jure Matic (27), der personalbedingt zuletzt immer wieder mal wechselnde Positionen bekleiden musste, zurückkehrt in die Abteilung „Torsicherung“. Gerade in diesem Bereich besteht Korrekturbedarf aufgrund der im Frühjahr – dem genannten personellen Notstand geschuldet – vielen Gegentreffer. „Wir waren in der Vorrunde defensiv sehr kompakt, dort müssen wir wieder hinkommen“, sagt der Sportkoordinator. Und daneben eine weitere Stärke, das schnelle Offensivspiel, aufs Feld bringen. Im Derby mit Bad Kötzting erwartet Schäfer „ein schweres Spiel. Kötzting hat erst 33 Punkte, kämpft also gegen den Abstieg und wird top motiviert sein“. Die Motivation beim Gastgeber heißt Platz sechs, und die starke Leistung beim 0:0 im Hinspiel, wo die Grün-Weißen laut Sportkoordinator eine starke Leistung abgeliefert haben und an Chancen gemessen sogar Vorteile hatten.

TSV Seebach



Besser könnten die Voraussetzungen nicht sein für den TSV Seebach, um die Frühjahrsserie ausdehnen zu können: alle acht Frühjahrsspiele ungeschlagen, 20 Punkte und nur beim 1:1 gegen Ruhmannsfelden einen kleinen Schlenker gemacht – eine beeindruckend Formstabilität und „Ergebnissicherheit“. Vor diesem Hintergrund würden viele vor dem kommenden Spiel sagen: „Regenstauf, gmahde Wiesn“. Der Tabellen-16. ist am Sonntag Gastgeber für die Mannschaft von Trainer Manfred Stern. „Bitte das nicht schreiben“, sagt mit eindringlich warnendem Unterton Manuel Ebner (32) der Heimatzeitung. „Kein Spiel ist eine gmahde Wiesn“, fügt der Teammanager an und erinnert an das Hinspiel gegen den Aufsteiger; am Ende stand da zwar ein 5:2-Erfolg, dieser wurde aber erst in Halbzeit 2 unter Dach und Fach gebracht, nachdem der TSV vor der Pause zweimal im Rückstand lag. „Die Mannschaft hat Moral gezeigt“, sagt Ebner.

Wie überhaupt er den „brutalen Willen“ als wichtigen Erfolgsbaustein sieht für das große Ziel Platz 2. Vier Spiele haben die Seebacher noch, auf Regenstauf folgen der Hit gegen Direktrivale Hauzenberg sowie die Duelle mit Schlusslicht Tegernheim und den gleichfalls gefährdeten Kötztingern. Also „hohe Wiesn“! Personal: Alles an Bord, meldet der Teammanager. Auch Jonas Brunner (22) nach überstandener Sprunggelenksverletzung.

30. Spieltag am Freitag, 19 Uhr: Kareth – Luhe (Hinspiel 1:1); Samstag, 14 Uhr: Hauzenberg – Osterhofen (5:2); 14.30 Uhr: Deggendorf – Bad Kötzting (0:0); 15 Uhr: Tegernheim – Weiden (0:10); 17 Uhr: Bogen – Roding (3:0), Ruhmannsfelden – Burglengenfeld (1:0), Lam – SAD-Ettmannsdorf (0:3); Sonntag, 14.30 Uhr: Regenstauf – Seebach (2:5).