Im Tabellenkeller
Einer, der alles erlebte: Kapitän Sichert und Sulzbach kämpfen um Ligaerhalt

18.03.2024 | Stand 18.03.2024, 7:00 Uhr
Markus Schmautz

Spielführer Patrick Sichert (im grünen Trikot) ist ein wichtiger Faktor für den Bezirksligisten SV Sulzbach. Foto: Schmautz

Am Sonntag startete der SV Sulzbach mit einer 3:5-Niederlage gegen den FC Thalmassing in die Restrückrunde der Bezirksliga Süd. Mit 18 Punkten steht die Elf des Trainertrios Sascha Helmberger, Michael Renner und Deniz Arslan auf einem direkten Abstiegsrang. Der Relegationsplatz ist nach 20 von 30 absolvierten Spielen acht Zähler entfernt. Die Sulzbacher wissen um die prekäre Situation, haben sich aber noch lange nicht aufgegeben.

„Die Mannschaft ist motiviert, die Moral intakt. Der Glaube ist da“, stellt Sascha Helmberger heraus. Der 33-jährige wird sich am Saisonende aus seinem Amt verabschieden. „Der SV liegt mir sehr am Herzen, aber zeitlich ist es für mich unmöglich, alles unter einen Hut zu bringen.“ Die Verantwortlichen wissen über diesen Schritt natürlich schon länger Bescheid und haben ihre Hausaufgaben gemacht. In Kürze wird der Trainer für die Saison 2024/25 vorgestellt.

Vehement gegen die Niederlage gestemmt hat sich am Sonntag unter anderem Kapitän Patrick Sichert, der seit 2012 das Trikot des SV Sulzbach trägt. Er steuerte am Sonntag zwei Elfmetertore bei. „Paddy kam als ganz junger Spieler zu uns und entwickelte sich im Laufe der Jahre zum Leistungsträger und Leitwolf“, lobt Helmberger.

Anfänge in Tegernheim

Der inzwischen 30-jährige Defensivspieler durchlief sämtliche Jugendmannschaften des FC Tegernheim bzw. der JFG Hohe Linie. Auch die ersten Sporen im Herrenbereich verdiente er sich beim FCT. Der damalige Jungspund sammelte als U19-Akteur immerhin zehn Einsätze beim BOL-Vize-Meister der Saison 2011/12 unter Trainer Martin Reißer. „Damit stiegen wir in die Landesliga auf. Florian Müller und mir war bewusst, dass die Chance auf regelmäßige Einsatzzeiten gering war. Als der ambitionierte Kreisligist SV Sulzbach anklopfte, waren wir sofort interessiert.“

Vom ersten Tag an passte es. Sichert war unter Klaus Judenmann, Matthias Eisenschenk, Nico Beigang, Jochen Seitz, Andreas Pollakowski, Helmut Bedö und unter dem aktuellen Trainer-Trio gesetzt. Seiner Aufgabe als Führungsspieler ist sich der Modellathlet bewusst. „Wir geben Vollgas, hauen alles raus, solange die Chance auf den Liga-Verbleib besteht.“

Ein Held des Aufstieges

Patrick Sichert erlebte beim SVS viele Highlights, aber auch die Enttäuschungen des letzten Jahrzehnts mit. 2015 und 2016 scheiterte man als Vizemeister der Kreisliga 1 in der Relegation. Im dritten Anlauf 2018 unter Spielertrainer Nico Beigang klappte es. Gegen Chambtal gewann Sulzbach 2:0, gegen Dietfurt mit 2:1. „Im dritten und alles entscheidenden Relegationsmatch gegen Weiden II ging es ins Elfmeterschießen“, erinnert sich Sichert gerne zurück. „Die Fans sprechen mich noch heute darauf an, dass ich den alles entscheidenden Elfmeter zum 8:7 verwandelt habe.“

Seit diesem Zeitpunkt gehört Sulzbach durchgängig zum Teilnehmerfeld der Bezirksliga Süd. Im Mai 2022 durfte man als Vizemeister sogar an der Relegation zur Landesliga teilnehmen. Daheim sicherte man sich gegen die SpVgg Lam ein 0:0, auswärts verlor man schließlich mit 0:1. Anstatt Landesliga droht im Mai 2024 die Rückkehr in die Kreisliga. Die Ausgangslage ist nicht gut, aber die kampfstarken Sulzbacher werden alles versuchen, um sich am rettenden Strohhalm hochzuziehen.