Große Chance für beide
Perlesreut entspannt ins Nachholderby: „Der Druck liegt bei Grafenau“ – der TSV sieht das anders

17.10.2022 | Stand 17.10.2022, 16:18 Uhr

Gelbe Einheit: Beim SV Perlesreut herrscht gute Stimmung, die Mannschaft präsentiert sich aktuell in guter Form. −Foto: Alex Escher

Ein Kampfspiel vor schöner Kulisse sollte es werden, das für Samstag geplante Bezirksliga-Derby zwischen Grafenau und Perlesreut. Doch daraus wurde nichts. Starke Regenfälle hatten den Platz in der Galgenau aufgeweicht, ein paar Stunden vor Anpfiff gab’s die Absage – die den Gast nicht unbedingt überraschte.

„Klar war es kurzfristig. Aber durch den starken Regen ist die Entscheidung absolut verständlich für uns, das hat alles gepasst und da gab es keine Probleme“, sagt Felix Bachl, der mit seinem SV Perlesreut nun am Dienstagabend nach Grafenau reist (Anstoß 19 Uhr).

Freilich hätte man die Partie lieber am Wochenende ausgetragen,. „während der Woche ist es wegen Schichtarbeit usw. nicht immer ganz so leicht, alle Mann zusammenzubekommen. Aber diese Personalrochaden betreffen ja immer beide Teams“, so Bachl. Im Vergleich zum Samstag steht ihm der gleiche Kader zur Verfügung, nur Julian Graf muss beruflich bedingt passen. Der Ex-Grafenau Spielertrainer Tom Beyer kann weiter krankheitsbedingt nicht mitwirken.

Rein sportlich ist für Bachl die Ausgangslage klar. „Wir sind Außenseiter, der Druck liegt ganz klar bei Grafenau.“ Die „Stodbärn“ seien stark im Aufwind und auf einem guten Weg, die hohen Erwartungen, die vor der Saison von vielen Seiten herangetragen wurden, nun auch zu erfüllen „Aber auch wir sind zur Zeit gut drauf“, sagt Bachl. Aus den letzten sechs Partien holte Perlesreut starke vier Siege und ein Remis und kann nun mit einem weiteren Erfolg sechs Punkte Vorsprung auf den Relegationsrang herausholen. „Wir hatten nach dem Saisonstart einen Durchhänger. Aber die Mannschaft war stets intakt, die Stimmung immer gut. Zuletzt hatten wir das Momentum wieder mehr auf unserer Seite“, erklärt Bachl. Mit einem Punkt in Grafenau wäre man zufrieden, „aber an einem guten Tag können wir Grafenau sicher auch schlagen“, sagt Bachl und gibt folgende Marschrichtung aus: „Hinten kompakt stehen und vorne Nadelstiche setzen.“

Die Grafenauer wollen mit aller Macht ihre Serie fortsetzen. Zehn Punkte gab’s aus den letzten vier Spielen, dazu eine deutliche Leistungssteigerung. Mit den Heimpartien gegen Perlesreut und am kommenden Samstag gegen Regen haben die Mannen um Trainer Armin Stadler die große Chance, den Tabellenkeller endgültig hinter sich zu lassen. Entsprechend motiviert dürfte der TSV zu Werke gehen.

Doch personell sieht es nicht so gut aus, zu den Ausfällen vom Samstag kommen noch die beruflich verhinderten Tobias Eiter und Kevin Kesten. „Es wird ganz schwer für uns. Aber wir werden natürlich alles daran setzen, dennoch erfolgreich zu sein“, sagt TSV-Sportchef Daniel Reitberger, der die von Perlesreut angesprochene Favoritenrolle zurückweist: „Das sehe ich ganz anders, weil wir personell wirklich Probleme haben und Perlesreut zuletzt stark gespielt hat.“

Auch Reitberger hätte die Partie viel lieber am Samstag ausgetragen. „Aber es ging einfach nicht, der Ball ist in den Pfützen liegen geblieben.“ So wird also am Dienstag auf dem Grafenauer Nebenplatz unter Flutlicht gekickt − auf ein hart umkämpftes Derby dürfen sich die Fans aber dennoch freuen.

− la