Vorne läuft’s, hinten fehlt Stabilität
Hutthurm zum Derby nach Passau: Volle Sieg-Attacke mit Böck, Kaltenecker und Loibl – und der nötigen Balance

29.09.2023 | Stand 29.09.2023, 16:47 Uhr

Von den Gelb-Schwarzen übersprungen – die Passauer Fußballer beim 0:2 in Vornbach. Eine neuerliche Niederlage gegen Hutthurm wollen Gabriel Bauer (v.l.), Lukas Röckenschuß und Dominik Bauer verhindern, um nicht den Kontakt zu den beiden Toprängen zu verlieren. − Foto: Mike Sigl

1.FC Passau gegen SV Hutthurm, das bedeutet in Runde 12 der Bezirksliga Ost auch, es geht um die bessere Verfolgerposition. In Zahlen: Die Gastgeber sehen Spitzenreiter SV Grainet mit dem Abstand von vier Punkten vor sich, der Gegner ist um einen Zähler näher dran. So „nebenbei“ ist man beiderseits um Stabilisierung der Leistungskurve bemüht.

Nach dem ausgesprochen starken Beginn mit vier Siegen und zwei Unentschieden ist der 1.FC Passau zuletzt in ein kleines Wechselbad eingetaucht. „Aufgestoßen“ sind der Truppe um Trainer Axel Dichtl zwei Unentschieden: das 1:1 im Nachholspiel in Perlesreut vor zehn Tagen, auch wenn der (sandige) Ausweichplatz ungewohnt war. Und das vorangegangene 2:2 gegen Neuling Garham, wo wenige Minuten vor Schluss eine Niederlage gerade noch vermieden werden konnte. Auch das 0:2 in Vornbach am letzten Wochenende musste nicht sein. So gesehen sieht man sich in der Dreiflüssestadt schon unter Druck, auch wenn vor Saisonbeginn eine Spitzenplatzierung nicht als zwingendes Ziel ausgegeben wurde.


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Viermal unentschieden gespielt in den letzten fünf Begegnungen, und das gegen wenigstens drei Mannschaften, die von der Saison-Prognose her eigentlich nicht auf der Leistungsebene des SVH stehen – entsprechend unzufrieden ist Hutthurms Spielertrainer Albert Krenn nach den Remis gegen Niederalteich (1:1), Schaldings Reserve (2:2) und jetzt im Nachholspiel am Dienstag in Grafenau (4:4). Auffallend in diesen Duellen, dass entscheidende Treffer in den Schlussphasen fielen, auf welcher Seite auch immer. Gegen Schalding und Niederalteich machte Krenns Truppe in der Nachspielzeit einen 0:2- bzw. 0:1-Rückstand wett. „Das sind dann gefühlte Niederlagen“, meint Krenn, die Freude über die spät erzielten Tore sei gedämpft gewesen. „Das beeinflusst natürlich die Gemütslage.“ Wie andersherum auch in Grafenau, als die Gäste bereits mit 4:2 vorn lagen und TSV-Stürmer Daniel Ranzinger mit seinem Treffer zum 4:4 in Minute 90 den Hutthurmern die Siegesfreude verdarb.

Krenn hadert nach den jüngsten Spielen mit der Beständigkeit seiner Mannschaftsteile. „Zuerst hat’s im Sturm nicht gepasst, weil jeder die Verantwortung über den Abschluss irgendwie weitergeschoben hat. Jetzt läuft’s vorn wieder besser, dafür fehlt in der Defensive die Stabilität. Wir müssen wieder die richtige Balance finden.“ Eine wichtige Rolle spielt für den 38-jährigen Spielercoach sein Abwehrchef Matthias Kühberger, der alle elf Punktespiele komplett absolvierte. Aber: Der 23-Jährige hatte sich im Montag-Training eine Rippe geprellt, ließ sich dennoch von einem Einsatz in Grafenau nicht abhalten.

Dagegen gibt die Offensivabteilung Anlass zur Hoffnung auf Besserung. „Man hat schon in Grafenau gemerkt, bei Florian Kaltenecker und Adrian Böck geht’s aufwärts“, so Krenn. Und: Sebastian Loibl findet nach seiner Verletzung immer besser zu seiner Form. „Er tut uns wirklich gut“, urteilt der Coach über den schnellen und torgefährlichen Techniker.

Nicht zuletzt auf die oftmals unberechenbaren Akzente des 29-Jährigen setzt man beim Tabellenzweiten. Für Albert Krenn jedenfalls ist klar: „Unentschieden wollen wir bestimmt nicht mehr spielen.“ Mit Witz im Unterton fügt er an „Wenn das passiert, verstehe ich den Fußball nicht mehr. “ Man wolle schließlich verhindern, dass der Abstand zu Spitzenreiter Grainet zu groß wird.


12. Spieltag / Freitag, 18.30 Uhr: Waldkirchen – Grainet, Mauth – Grafenau; Samstag, 14 Uhr: Passau – Hutthurm; 15 Uhr: Künzing – Oberpolling; 16 Uhr: Schalding II – Niederalteich, Obernzell-Erlau – Perlesreut, Schöfweg – Garham, Regen – Vornbach.