10. Spieltag in der Bezirksliga Ost
Drei Kreuzbandrisse, Lehrgeld bezahlt und viel Lob – Niederalteich geht unbeeindruckt seinen Weg – In „Polling“ entfällt das Training

15.09.2023 | Stand 15.09.2023, 14:44 Uhr

Angekommen in der neuen Liga (v.l.): Felix Schneider, Lukas Jiran und Luca Kapfenberger reisen selbstbewusst – und mit sieben Punkten aus den letzten drei Partien im Gepäck – zum Zweiten SV Hutthurm. − Foto: Helmut Müller

Landesliga-Absteiger Waldkirchen einen Punkt abgerungen, den aktuellen Vizemeister Vornbach auf dessen Anlage ausgehebelt und zuletzt den Meister der Kreisliga Passau und Mit-Aufsteiger FC Obernzell-Erlau souverän mit 3:0 nach Hause geschickt – nach holprigen Start ist die Spvgg Niederalteich nach dem 9. Spieltag nun endgültig als Titelträger der Kreisliga-Straubing angekommen in der Bezirksliga Ost.


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Vor dem schweren Auswärtsspiel in Hutthurm hat sich die Truppe um Coach Tobi Stadler quasi in einen Flow gespielt, reist selbstbewusst zum Zweiten, um auch dort zu punkten.

Drei Spiele, zwei Siege, ein Remis, sieben Punkte und nur ein Gegentor: So stellt sich Stadler seine Mannschaft vor, die zu Beginn der Runde das eine oder andere Lehrgeld bezahlen musste. „Die Mannschaft hat aus ihren Fehlern die richtigen Schlüsse gezogen und sehr schnell dazugelernt“, freut sich Stadler, der aber auch selbstkritisch sagt: „Wie so manche knappe oder unglückliche Niederlage oder Punktverlust davor, so hätten auch die letzten drei Partien in beide Richtungen gehen können.“ Deshalb steht für den Niederalteicher Trainer auch fest: „Die Partien sind teilweise so eng, die Liga so ausgeglichen wie selten, so dass am Ende drei, vier Teams sich um die ersten Plätze streiten und der Rest gnadenlos gegen den Abstieg kämpft.“

Definitiv nichts mit dem Abstieg zu tun haben wird der SV Hutthurm. Ein echt dickes Brett, was die Spvgg dort bohren muss. In der Offensive mit Loibl, Böck und Pecher kaum zu stoppen, in der Defensive (erst fünf Gegentore) eine Bank. „Und dennoch haben wir keine Angst vor Hutthurm. Wir werden uns auf Teufel komm raus mit unseren Mitteln wehren und wollen unsere Serie weiter ausbauen. So sieht es auch die Mannschaft“, gibt Stadler selbstbewusst Einblick zur aktuellen Lage. Ein wichtiger Baustein im Gesamtgefüge spielte zuletzt auch Thomas Lösl, der mit der Waldkirchen-Partie ins Spvgg-Trikot schlüpfte.Der Defensivmann kam noch kurzfristig aus Seebach und bringt mit seiner Landesliga- und Bezirksligaerfahrung jetzt noch zusätzlich viel Stabilität ins Spiel. Auch der Trainer lobt den Neuen, verweist aber vor allen Dingen auch auf die Teamleistung. „Ich kann die Mannschaft – angesichts unseres großen Lazaretts – nur über den Schellnkini loben. Gerade die jungen Spieler wachsen mit den neuen Aufgaben und Herausforderungen.“ In der Tat klingt die derzeit lange Verletztenliste wie eine Gruselfahrt in der Geisterbahn – aber ohne Ausfahrt ins Grüne. Dabei teilen mit Kapitän Timo Schneider, Manuel Graf und Lukas Zacher gleich drei Stützen das gleiche Schicksal: Kreuzbandriss! Zu dieser illustren Runde gesellen sich auch noch Maxi Bloch (Meniskuseinriss) sowie Sebastian Kroner und Noah Kremhöller (beide Muskelverletzungen).

Hutthurms Trainer Albert Krenn möchte gegen Niederalteich „das Positive aus den letzten Wochen fortsetzen“ und idealerweise den nächsten Dreier buchen. Beim Tabellenzweiten zeigt man aber Respekt vor dem Aufsteiger, der laut Krenn „eine spielstarke Truppe hat und zuletzt ganz starke Ergebnisse eingespielt hat“. Beim SVH fehlen weiter Stefan Jungbauer sowie Lukas und Albert Krenn.

Künzing will in Obernzell Auswärtsfluch beenden



Salopp formuliert waren die bisherigen Auftritte des FC Künzing in der Fremde „für die Luft“. Vier Spiele, kein Sieg, zwei Remis. Provokant gefragt: Haben die Römer eine Auswärtsschwäche? „Nein“, hält Daniel Seidl entschieden dagegen und ergänzt: „Das ist eher dem Zufall zu diesem Zeitpunkt geschuldet. Wenn wir zehn Spiele mehr auf dem Buckel hätten und noch immer auswärts sieglos wären, dann ja.“ Freilich macht der sportliche Leiter auch keine Luftsprünge, ob dieser mageren Ausbeute. Ein Erklärungsansatz: „Wir schaffen es einfach nicht Konstanz über 90 Minuten reinzubringen.“ Gut, dass die Burmberger/Süß-Truppe am heutigen Freitag (Anstoß: 19 Uhr) eine neue Chance serviert bekommt, diesen kleinen Makel ad acta zu legen. Nach zuletzt sieben Zählern aus drei Partien geht es zum Neuling Obernzell-Erlau. Dort erwartet Künzing, die auf Maxi Bauer (Muskelfaserriss) verzichten müssen, eine sehr kampfstarke Truppe, die erst einmal daheim verloren hat. Seidl: „Sie stehen besser da, als viele es ihnen zugetraut hätten, inklusive Aufstiegseuphorie werden sie uns das Leben sehr schwer machen.“ Nichtsdestotrotz will der FC endlich den Auswärtsfluch ablegen. Hoffnung geben dabei die letzten Vorstellungen. „Die Tendenz ist positiv, es geht in die richtige Richtung“, so Seidl. Erfolg oder nicht Nichterfolg? Einmal mehr wird – wie fast immer – auch viel von Top-Torjäger Chris Seidl abhängen, der bisher für 14 der 20 Treffer verantwortlich zeichnete.

Dass man beim FC Obernzell-Erlau die beeindruckende Schlagzahl vom Saisonbeginn (13 Punkte aus den ersten sechs Spielen) nicht auf Dauer halten kann, war den Verantwortlichen klar. Nach der ersten kleinen Durststrecke mit nur einem Zähler aus drei Spielen geht es am Freitag gegen die Offensivgewalt des FC Künzing. FCO-Coach Manuel Frisch lässt sich nicht beirren und hofft, dass seine Jungs hier zumindest einen Teilerfolg buchen können. „Da kommt ein echtes Brett auf uns zu. Wir müssen unser Augenmerk auf eine gute Defensivarbeit legen“, sagt der Trainer, der diesmal auch auf Kapitän Julian Luger verzichten muss. Dafür ist Michael Hellauer im Kader zurück.

Oberpollings Training entfällt



Das hat Jürgen Knödlseder in seiner langen Karriere auch noch nie erlebt: Der 37-jährige Coach des Bezirksligisten SV Oberpolling musste am Dienstag die obligatorische Trainingseinheit ausfallen lassen. „Es standen tatsächlich nur sechs gesunde Spieler zur Verfügung. Und da macht ein Training wirklich keinen Sinn“, erklärt der Routinier die aktuell ganz schwierige personelle Lage.

Schlechte Vorzeichen also für das Samstags-Match beim TSV Waldkirchen. Und es kommt noch dicker: Ex-Kapitän Michael Kurz feiert am Samstag Hochzeit, seine langjährigen fußballerischen Weggefährten Daniel Eder und Sebastian Gramüller sind hier als Gäste geladen. Ebenfalls verhindert ist Lukas Zitzelsberger. Verletzungsbedingt fehlen zudem Benedikt Eibl (Knieverletzung), Fabian Hönl (Muskelbündelriss) und Dominik Marold (Achillessehnenreizung). Ferner gibt es sechs angeschlagene Wackelkandidaten, darunter auch die Trainer Knödlseder und Alexander Starkl. „Wir müssen einfach versuchen, das Beste draus zu machen. Jedenfalls sollten wir effektiver agieren als zuletzt gegen Mauth“, mahnt der Routinier eine bessere Chancenverwertung an. Vom aktuellen 4. Platz lässt sich Knödlseder nicht täuschen. „Wir schauen eher nach hinten. Waldkirchen ist Relegant und hat nur fünf Punkte Rückstand. Das kann ganz schnell gehen.“

Als absolutes Highlight bewerten die Fußballer des SV Garham den Auftritt am Samstag beim 1.FC Passau im Dreiflüssestadion. „Die Rollen sind hier klar verteilt. Wir sehen das als Bonusspiel und wollen dem Favoriten das Leben so schwer wie möglich machen“, schaut Spielertrainer Jonas Moser freudig nach vorne. Sollte sein Team an die Leistung aus der ersten Halbzeit gegen Schalding II anknüpfen können (Endstand 1:2), brauche man sich vor keinem Gegner zu verstecken. Nicht mit dabei sind Samuel Huber (verletzt), Lukas Probst (krank) sowie Manuel Donaubauer (Urlaub). Die Passauer hingegen haben mit dem 1:0 in Grafenau den Rückstand zu Primus Grainet auf drei Zähler verkürzt und wittern wieder Morgenluft. Coach Axel Dichtl weiß aber um die Garhamer Stärken und wird seine Jungs auf einen heißen Tanz einstellen. Es muss aber personell improvisieren, da Lukas Röckenschuss, Ibrahim Yildirim, Christoph Wimmer, Alexander Moser, Ben Bartl, Haris Abdagic und Hans Seidl ausfallen. Der sportliche Leiter Christian Wolf warnt: „Garham ist ein sehr giftiger Aufsteiger. Wir müssen entschlossener auftreten als in den letzten Wochen. Gerade in der Offensive wünschen wir uns deutlich mehr Konsequenz vor dem Tor.“

Der SV Schalding II hat sich nach dem Rücktritt von Trainer Andreas Eiler mit zwei Siegen etwas Luft verschafft. Gegen die punktgleichen Vornbacher soll der kleine Lauf nun anhalten, um sich ins Mittelfeld absetzen zu können. Bei der DJK beschreibt Abteilungsleiter Michael Jäger eine „aktuell nicht einfache Situation, weil wir einfach zu viele Ausfälle durch eine Grippewelle haben und so ein vernünftiger Trainingsbetrieb mit Konkurrenzkampf nicht möglich ist“. Dennoch habe sein Team zuletzt beim 1:1 gegen Hutthurm ein gutes Spiel gemacht. Es gelte nun, am Reuthinger Weg hier anzuknüpfen. Definitiv fehlen Florian Ruhhammer, Nico Knon, Thomas Pfandl und Leon Schwarz.

Wohin führt heuer der Weg des TSV Grafenau, der im Moment einen Abstiegsplatz einnimmt? Bei der Ursachenforschung für den jüngsten Abwärtstrend herrscht selbst beim erfahrenen Trainer Günther Himpsl teilweise Ratlosigkeit.


10. Spieltag heute, 19 Uhr: Obernzell-Erlau – Künzing, Regen – Grafenau; Samstag, 14 Uhr: 1.FC Passau – Garham, Hutthurm – Niederalteich; 14.30 Uhr: Waldkirchen – Oberpolling; 15 Uhr: Mauth – Perlesreut; 17 Uhr: Schöfweg – Grainet; Sonntag, 16 Uhr: SV Schalding II – Vornbach.