Die Zeit nach Perlesreut
Thomas Beyer nimmt die zweite Trainer-Entlassung sportlich und verfolgt noch ein großes Ziel

11.09.2023 | Stand 12.09.2023, 15:31 Uhr

Seit 2008 ist Thomas Beyer Spielertrainer, trainierte in 15 Jahren insgesamt fünf Vereine: TV Freyung, Spvgg Kirchdorf, SV Riedlhütte, TSV Grafenau und bis Donnerstag den SV Perlesreut. −Foto: M. Duschl

Zum zweiten Mal binnen 13 Monaten ist Thomas Beyer (43) „Opfer“ der Mechanismen seines Lieblingsports Fußball geworden. Im August 2022 setzte ihn der TSV Grafenau vor die Tür, nun mit Perlesreut der nächste Bezirksligist. „So ist der Fußball“, kommentiert er, „das gehört dazu“.

„Ein paar Gründe“ für die Negativspirale in die er und seine Mannschaft gerieten, kennt Beyer. Öffentlich darüber sprechen möchte er nicht, sagt Beyer und ergänzt: „Ich bin Keinem böse, ich hätte gerne weitergemacht, drücke der talentierten Mannschaft die Daumen, dass es schnell aufwärts geht.“ So gerne hätte er Perlesreut durch eine angenehme Saison ohne den großen Druck im Abstiegskampf geführt, aber mit zwei 0:4-Niederlagen (gegen Grainet und Grafenau) nahm das Unheil seinen Lauf: „Wir hatten gegen Grainet die Riesenchance zum 1:0, wer der Ball da reingegangen, hätte es in die andere Richtung gehen können, weil du mit Selbstvertrauen viel machen kannst im Sport, in der Bundesliga wie in der A-Klasse“. So schied der SVP Anfang August auch noch im Pokal beim Kreisklassisten Röhrnbach aus und die Diskussion um Spielertrainer Beyer lief an. Zumal es in Perlesreut Mitte August schon einen Trainerwechsel gab: Mike Stockinger ist seither nicht mehr Coach der 2. Mannschaft.

Nun hat es Beyer erwischt. Selbst die vier Punkte aus den Spielen bei Schalding II und in Regen konnten ihn nicht mehr „retten“. Der Tiefpunkt: Die 0:4-Niederlage im Nachholspiel am Mittwoch beim SV Hutthurm. Danach sah sich der Verein zum Handeln gezwungen, wie der Sportliche Leiter Maxi Göttl betonte. Einen Nachfolger wird der SVP voraussichtlich in den Tagen nach dem Kellerduell mit Schöfweg (Samstag, 17 Uhr) vorstellen.

„Zwei Jahre muss ich noch durchhalten“

Und Thomas Beyer? Er hat noch ein großes Ziel in seiner erfolgreichen Karriere: Einmal mit Sohn Julian in einer Mannschaft spielen. „Das werden noch zwei lange und harte Jahre, aber da muss ich durch“, sagt der ab Samstag 43-Jährige und lacht. Julian kickt aktuell für die SG Riedlhütte, sei ein „einhundertprozentiger Oberkreuzberger“, berichtet der stolze Vater. Bis der Sohn soweit ist, wird Beyer am Ball bleiben. Wo? „Keine Ahnung, ich werde mir alle Anfragen anhören, weil ich mein Wissen gerne weitergebe und weiter Fußball spielen will. Bis zur Frühjahrsrunde kann der Verteidiger jedoch nicht für eine andere Mannschaft spielen, weil die Wechselfrist am 31. August ausgelaufen ist.


Das erste Spiel ohne Tom Beyer haben die Perlesreuter gegen Schöfweg trotz zwischenzeitlicher 2:0-Führung verloren (2:3) – hier geht’s zum Spielbericht.