Vorschau Bezirksliga Ost
„An Leistungsgrenze gehen“: Grafenau-Coach Beyer sieht Liga noch ausgeglichener – Derby in Salzweg

29.07.2022 | Stand 29.07.2022, 14:03 Uhr

„Müssen in jedem Spiel an die Leistungsgrenze gehen“, fordert Grafenaus Spielertrainer Thomas Beyer (r. mit Philipp Wilhelm). −Foto: Escher

Alles andere als optimal ist der TSV Grafenau in die neue Saison der Bezirksliga Ost gestartet. Nur ein Punkt aus zwei Spielen, dazu fünf Gegentreffer. Kein Wunder, dass Trainer Tom Beyer nicht zufrieden ist mit dieser Ausbeute und heute im Heimderby gegen den SV Grainet (15 Uhr)den ersten Saisonsieg fordert.

Damit der erhoffte Dreier gelingt, müssen sich vor allem zwei Dinge verbessern. Zum einen ging Grafenau bisher zu fahrlässig mit seinen Chancen um, ließ in beiden Spielen gleich mehrere Hochkaräter liegen. Und hinten schlichen sich immer wieder unnötige Fehler ein, man habe „zu billige“ Gegentreffer kassiert, urteilt Beyer. „Das alles war auch schon in der letzten Saison ein Problem. Daran müssen wir arbeiten und dürfen nicht locker lassen.“

Der erfahrene Spielertrainer sieht die Bezirksliga in dieser Saison noch ausgeglichener. „Ich denke, dass Künzing sich vorne absetzen kann. Aber dahinter wird es ein extrem enges Rennen. Jeder kann jeden schlagen. Wir müssen in jeder Partie an unsere Leistungsgrenze gehen, anders wird es nicht funktionieren“, sagt Beyer.

Recht gut funktioniert hat es zum Auftakt bei Grainet. Gegen den starken Aufsteiger Perlesreut gab es ein 1:1, anschließend folgte gegen den zweiten Neuling Regen der erste Saisonsieg (1:0). Beim Derby in Grafenau könnten die Gäste wohl auch mit einem Punkt gut leben, wesentlich mehr unter Zugzwang ist sicher die Heimelf.

Der SV Schöfweg konnte seine bärenstarken Ergebnisse in der Vorbereitung noch nicht ganz bestätigen. Freilich, mit Künzing (2:4) und Schalding II (1:1) traf die Mannschaft von Trainer Matthias Süß auch auf zwei Top-Teams. Heute in Oberpolling (15 Uhr) soll nun auch der erste Saisonsieg gelingen. Dazu muss der SVS hinten noch stabiler werden, schon in der Vorbereitung bemängelte Coach Süß, dass man zu viele Gegentreffer kassiere. Auch beim jüngsten Sieg im Totopokal beim Kreisklassisten Handlab klingelte es wieder zweimal im Schöfweger Kasten, am Ende verhinderte Simon Schönhofer mit einem späten Tor zum 3:2 (88.) eine Blamage.


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Mit ähnlichen Sorgen kämpft übrigens Gegner Oberpolling. Nach dem starken 3:3 beim Titelaspiranten hebt SV-Spielercoach Alex Starkl (35) bewusst den Zeigefinger: „Unser Problem ist offensichtlich, wir kriegen viel zu einfache Gegentore. Da müssen wir uns verbessern, um in der Liga bestehen zu können.“ Vorne sei man zwar immer für einen Treffer gut, „gegen Schöfweg können wir uns aber nicht darauf verlassen, sondern müssen in allen Belangen konzentriert und diszipliniert auftreten“. Nicht dabei ist diesmal der Torschütze von Grafenau, Constantin Pilsl (Urlaub), der angeschlagene Kapitän Daniel Wurm versucht sich fit zu kriegen.

Nach dem 1:1 bei den etwas schwächer eingestuften Straubinger Türken war vom SV Hutthurm nicht zu erwarten, dass gegen den 1.FC Passau ein Coup gelingen könnte – das 4:1 hat die Liga überrascht. SV-Spielertrainer Albert Krenn (36) weiß nur zu gut, dass das Glück auch erzwungen werden muss. „Gegen Salzweg, aber eigentlich jeden Gegner müssen wir mit der Einstellung wie am Samstag gegen Passau spielen.“ Also Kampf um jeden Zentimeter. Vielleicht ist auch dies ein Anreiz: „Wir freuen uns auf dieses Derby.“ Fehlen werden allerdings die Defensivkräfte Johannes Hofbauer und Stefan Jungbauer.

Samstag-Gastgeber Salzweg war vor einer Woche nicht im Einsatz, auch dort, beim Nachbarn an der B12, freut man sich auf den Vergleich, wie FC-Trainer Axel Dichtl versichert. Und betont mit Respekt vor dem Gast: „Ich traue dem Traditionsverein diese Saison viel zu. Sie haben mit Böck, Pecher und Loibl eine sehr gute Offensive.“ Es gelte, taktisch clever zu spielen, „um Minimum einen Punkt zu behalten. Ich denke, es wird ein harter Kampf und ein interessantes Derby“. Die fixen Ausfälle der Gastgeber laut Dichtl: Alexander Resch (krank) und Daniel Brummer (verletzt). Fragezeichen hinter Daniel Maier, Sebastian Hubner, Konrad Rüther (alle verletzt) und Stefan Holzinger (krank).

Durchaus nicht geschadet hat der DJK Vornbach, sagt Spartenchef Michael Jäger (41), der verlegte Termin des Salzweg-Spiels. Dadurch habe man vor dem Gastspiel in Kirchroth die eine oder andere Verletzung etwas lindern können. Nicht freilich bei Florian Ruhhammer, Thomas Pfandl (beide Knieverletzungen), Manuel Höchbauer (Rippe gebrochen im Passau-Spiel) und Fabian Greilinger (Zerrung), die definitiv ausfallen. Im Urlaub weilt Moritz Krompaß. „Der Gegner ist für uns ein unbeschriebenes Blatt“, meint Jäger, „aber wir müssen uns sowieso auf unsere Leistung konzentrieren und versuchen, die teilweise guten Ansätze vom ersten Spiel, über die gesamte Spieldauer abzurufen und noch kompakter und stabiler aufzutreten, um in der Bezirksliga bestehen zu können.

Gegen den erwartet schwierig zu spielenden SV Schöfweg „haben wir uns einen Punkt erkämpft, mit dem wir zufrieden sein können“, resümiert Christopher Pauli. Weniger gut einschätzen könne man Sonntag-Gastgeber Türk Gücü Straubing, der aus der West-Liga gekommen ist. „Unser oberstes Ziel wird sein, endlich mal zu Null zu spielen. Das wäre eine gute Basis“, bemüht der 33-Jährige ein für diesen Sport allgemein gültiges Motto. Zwei Rot-Gesperrte (Luis Grubmüller, Sebastian Krieg), dazu zwei Urlauber (Timo Stadler, Shpetim Deliu) muss die Bayernliga-Reserve ersetzen. Vom aktuellen Kader will Pauli mehr herausgespielte Chancen sehen.

Nach schwacher Leistung beim 1:4 gegen Perlesreut sieht man sich beim TSV Mauth laut Abteilungsleiter Max Stockinger beim Gastspiel bei Aufsteiger TSV Regen am Freitagabend (19 Uhr) alles andere als in der Favoritenrolle. „Gegen den stark verstärkten TSV sind wir klarer Außenseiter. Ein Punktgewinn wäre daher ein Erfolg“, teilt Stockinger mit. Im Kader fehlen weiterhin Niko Herzig und Dominik Bernhardt.

Perlesreut hat einen Traumstart erwischt. Auf das 1:1 gegen Grainet folgte ein souveränes 4:1 gegen Mauth. Heute Abend (19 Uhr) wollen Url und Co. nun den ersten Heimsieg einfahren und gehen selbstbewusst und mit Vorfreude ins Spiel gegen Ruhmannsfelden. Die Spvgg, die zuletzt zwei klare Erfolge feiern konnte (5:2 gegen Kirchroth, 5:1 im Pokal gegen St. Englmar), reist mit viel Respekt zum starken Aufsteiger. Trainer Martin Kreß rechnet mit einem unangenehmen und zweikampfstarken Gegner. „Perlesreut hat einen guten Start hingelegt. Für uns gilt es, von Anfang an dagegenzuhalten und eine gute Balance zwischen Offensive und Defensive zu finden.“

− la/brö


3. Spieltag, Freitag, 19 Uhr: Perlesreut – Ruhmannsfelden, Regen – Mauth; Samstag, 15 Uhr: Oberpolling – Schöfweg, Grafenau – Grainet; 16.30 Uhr: Künzing – Passau; 17 Uhr: Salzweg – Hutthurm; Sonntag, 16 Uhr: TG Straubing – Schalding II; 17 Uhr: Kirchroth – Vornbach.