2:3-Niederlage bei 1860 II
Weil ein aussortierter Profi aufdreht: Erlbach zeigte beste Leistung seit Wochen – und schiebt doch Frust

13.11.2022 | Stand 13.11.2022, 9:52 Uhr

Der SV Erlbach verlor gegen 1860 II knapp. −Foto: Butzhammer

Von Thorsten Eisenacker

Mit 3:2 musste sich der SV Erlbach am Samstagnachmittag dem TSV 1860 München II geschlagen geben. In Gilching, wo die zweite Mannschaft der „Sechzger“ ihre Heimspiele austrägt, zeigten die Spieler des SV Erlbach ihre beste Leistung seit Wochen, standen am Ende aber mit leeren Händen da.

Maßgeblich dafür verantwortlich war Kevin Goden, von Löwen-Chefcoach Michael Köllner vor Saisonbeginn aus dem Drittligakader aussortiert und seitdem dauerhaft bei der U21 des TSV, die von Frank Schmöller trainiert. Goden, der 2018 für den 1.FC Nürnberg sogar einige Minuten in der 1. Bundesliga spielen durfte, hatte bereits in der ersten Minute die Führung auf dem Fuß, scheiterte jedoch an SVE-Torwart Welder de Souza Lima, ebenso wie Anian Brönau im Nachschuss. Wenige Minuten später nutzte Goden aber ein Missverständnis zwischen de Souza Lima und Maximilian Manghofer und erzielte das 1:0 (6.). Auch für das 2:0 in der 20. Minute zeigte sich Goden verantwortlich, als er von der SVE-Defensive nicht gebremst werden konnte. Goden schnappte de Souza Lima den Ball weg, umkurvte ihn und schob erneut ins Tor ein (20.).

Doch die Erlbacher steckten nach dem frühen Rückstand nicht auf. Wie schon in der vergangenen Woche beim Heimsieg gegen Türkspor Augsburg brachte eine Ecke von Maximilian Sammereier den Torerfolg, der Ball fand den Kopf von Stürmer Thomas Breu der zum 1:2 einköpfte (23.). Benjamin Schlettwagner per Direktabnahme (25.) und Sebastian Hager (32.) hätten schon den Ausgleich erzielen können, doch es war wieder Breu, der traf: Hager flankte nach innen, Torwart Maximilian Rothdauscher wehrte die Flanke ab, fiel dabei aber sehr unglücklich auf die Schulter. Breu setzte nach, erzielte den Ausgleich (34.). Rothdauscher verletzte sich bei dieser Aktion, musste ausgewechselt und sogar via Krankenwagen abtransportiert werden, für ihn kam Joey Brenner nach einer mehrminütigen Unterbrechung. Das Spiel war nun wieder offen, der SV Erlbach absolut gleichwertig und hätte durch Hager und Breu (45.) vor dem Seitenwechsel noch die Führung erzielen können.

Auch nach der Halbzeit hatte der SVE die besseren Möglichkeiten, Brenner lenkte einen Schuss von Schlettwagner aufs kurze Eck gerade noch um den Pfosten (56.). Erlbach stand in der Defensive nun sehr kompakt, der Ballbesitz war auf beide Teams verteilt. So war der Treffer der kleinen Löwen, die nach einer sehenswerten Ballstaffette das 3:2 machten, durchaus überraschend. Gegen den kurz vorher eingewechselten Julian Bell verteidigte man erbeut nicht gut genug und der Youngster traf mit einem Schlenzer aus 12 Metern in den Winkel zum Sieg seiner Elf. Am Ende standen die Erlbacher, die sich heute viel vorgenommen hatten, vor einer ordentlichen Kulisse von 280 Zuschauern mit leeren Händen da.

„Wir haben heute eine gute Leistung gezeigt und vor allem spielerisch gut mithalten können“, meinte SVE-Teamchef Johann Grabmeier nach dem Spiel. „Wenn man auswärts aber drei Gegentore kassiert, reicht es selten zum Sieg, dann kann man eigentlich nicht gewinnen“. Löwen-Coach Schmöller war nach der Partie „einfach nur glücklich über die drei Punkte“ und sprach von einem glücklichen Erfolg. „Wir fangen gut an und führen 2:0. Wieso wir dann zu zittern anfangen, müssen wir analysieren. Nach dem Anschlusstreffer war die Verunsicherung bis draußen spürbar“, so der erfahrene Übungsleiter.

Durch den Sieg des TSV 1865 Dachau gegen den VfR Garching beträgt der Abstand des SVE zu den Relegationsrängen nur noch ein Punkt. Am Samstag kommt Spitzenreiter SV Schalding-Heining in die Holzbau Grübl Arena (Anpfiff: 14.30 Uhr). Die Schaldinger haben nach der Hinspielniederlage noch etwas gutzumachen gegen den SV Erlbach, ein heißes Duell wird erwartet.

SV Erlbach: de Lima Souza – Fischer, Manghofer, Hofbauer (81. Obermeier), Schlettwagner (65. Loher) – Sammereier, Ramstetter, Lechner (84. Thiel) – Hahn, Hager (75. Hefter), Breu