Erlbach macht aus 1:3 noch ein 3:3
Trainer Lukas Lechner zum abschließenden Remis in Nördlingen: „Wir haben zu viel zugelassen“

29.05.2023 | Stand 16.09.2023, 21:16 Uhr

In seinem 32. Bayernliga-Spiel erzielte Benjamin Schlettwagner (rechts) sein erstes Saisontor für Erlbach, das gleichzeitig die 1:0-Führung in Nördlingen bedeutete. −Foto: Butzhammer/Archiv

Einen positiven Abschluss der Saison 2022/23 der Fußball-Bayernliga Süd verzeichnete der SV Erlbach am Samstag beim TSV Nördlingen. Gegen den Mitaufsteiger, der den 11. Rang der Tabelle belegt, holte man trotz eines zwischenzeitlichen 1:3-Rückstands am Ende ein 3:3. Somit stehen nach 34 Spieltagen 42 Punkte und Platz 13 auf der Habenseite – eine Bilanz, die die Verantwortlichen des Neulings aus dem Holzland mit Zufriedenheit erfüllt.

„Wir fahren mit einem guten Gefühl nach Hause“, sagte Trainer Lukas Lechner nach Spielende, auch wenn seine Mannen durchaus als Sieger vom Platz gehen hätten können. Der 34-Jährige hatte sein Team auf mehreren Positionen umgestellt, er selbst konnte dabei ebenso wenig mitwirken wie sein spielender „Co“ Bernd Eimannsberger, der angeschlagen auf der Bank blieb.

Beide Mannschaften konnten in der letzten Runde frei aufspielen. Den besseren Start in die Partie vor 250 Zuschauern verzeichnete Erlbach und ging schon nach vier Minuten in Führung: Eine Hereingabe von Sebastian Hager verpasste Simon Hefter knapp und so schlenzte Benjamin Schlettwagner den Ball aus 15 Metern ins linke Eck. Es war das erste Bayernliga-Tor für den Wittibreuter, der damit eine starke Saison krönte.

Erlbach blieb weiter offensiv, doch auch Nördlingen wollte seinen Fans etwas bieten. So entspann sich ein munterer Schlagabtausch. Hefter hatte die Chance zum 2:0 (11.), Torwart Stefan Besel entschärfte den Schuss aber. Dann bediente Leonhard Thiel seinen Kollegen Hager, der durchstartete, vom Linienrichter aber aufgrund eines vermeintlichen Abseits zurückgepfiffen wurde (16.). Statt eines 2:0 für Erlbach fiel der Ausgleich. Jens Schüler bediente mit einem überragenden Ball Alexander Schröter, der per Außenrist Torhüter Sebastian Baier überwand (22.). Nach dem Gegentreffer war der SVE unsortiert, was Nördlingen nutzte. Im Anschluss an eine Ecke wurde der Gast klassisch ausgekontert, Schröter spielte auf Simon Gruber und dieser markierte das 2:1 (25.). Das Spiel war nun gekippt und mit dem 3:1 in der 42. Minute schien es auch entschieden zu sein. Mit dem Elfmeterpfiff, der letztendlich zum Tor führte, machte sich Schiedsrichter Thomas Raßbach (TSV Lehrberg) keine Freunde in Erlbach. Wie schon beim vermeintlichen Abseits war auch diese Entscheidung aus Sicht der Gäste eine falsche. Manuel Meyer ließ sich davon nicht beirren und verwandelte sicher.

„In der Halbzeit haben wir Klartext gesprochen und die Mannschaft hat wieder zurück in die Spur gefunden“, meinte Lechner zu seiner Ansprache in der Pause. Erlbach kam erneut druckvoll ins Spiel und durch Thiel zum schnellen Anschluss. Der Stürmer wurde auf der linken Seite steil geschickt, setzte sich an der Grundlinie gegen einen Verteidiger durch und schob die Kugel aus spitzem Winkel ins lange Eck (50.). Dieses Mal reklamierte das Heimteam Abseits, doch auch dieser Treffer zählte. Der SVE wollte nun auf keinen Fall die mehr als 200 Kilometer lange Heimfahrt als Verlierer antreten und hatte weitere Chancen. Eine davon wurde genutzt. Johannes Maier und Maximilian Sammereier nahmen dem eingewechselten Julian Brandt am Mittelkreis den Ball ab, Maier trieb die Kugel nach vorne, spielte Doppelpass mit Michel Schiedermair und legte im Strafraum ab auf Hager. Der Flügelstürmer erzielte mit seinem siebten Saisontor den verdienten Ausgleich gegen den Heimatverein von Fußball-Legende Gerd Müller.

„Das Ergebnis ist verdient, am Ende hätten wir sogar noch gewinnen können“, erklärte Lechner in seinem Fazit. „In der ersten Halbzeit war es aber phasenweise zu wenig, wir haben zu viel zugelassen und die Ordnung verloren.“

− Thorsten Eisenacker