Bayernliga-Titel perfekt!
Schalding steht Kopf! Gallmaier und Brückl sorgen für große Regionalliga-Rückkehr-Party

13.05.2023 | Stand 16.09.2023, 22:11 Uhr

−Foto: Andreas Lakota

Jubel, Trubel, grün-weiße Heiterkeit: Nur ein Jahr nach dem bitteren Abstieg kehrt der SV Schalding zurück in Fußball-Regionalliga Bayern. Am Samstagnachmittag beseitigte die Mannschaft von Trainer Stefan Köck die letzten Zweifel und bejubelten durch einen 4:1-Heimsieg gegen den Tabellenvorletzten Rosenheim die Meisterschaft in der Bayernliga Süd. 800 Zuschauer feierten am Reuthinger Weg mit den Spielern, die sich nach Schlusspfiff glücklich in den Armen lagen − ehe ein langer Party-Marathon startete.

Im Sommer vor einem Jahr herrschte an gleicher Stelle noch große Tristesse. Mit 0:5 gingen die Schaldinger im letzten Regionalliga-Spiel gegen Fürth II unter, der Abstieg stand zu diesem Zeitpunkt bereits fest. Doch beim SVS kehrte nach der ersten Enttäuschung schnell der Kampfgeist zurück. Zwar vermied es der Verein ausdrücklich, das Ziel Wiederaufstieg in den Mund zu nehmen, doch Sportchef Markus Clemens versprach Fans und Sponsoren bei der Saisoneröffnung, dass man in der neuen Spielzeit eine Mannschaft erleben werden, „die viel Spaß machen wird“. Zuvor hatten sich Clemens, Trainer Köck, weitere Verantwortliche und erfahrene Spieler zusammengesetzt und sich ein Versprechen gegeben: „Wir werden alles dafür tun tun, um wieder erfolgreichen und ehrlichen Fußball zu spielen.“

Und alle Beteiligten hielten Wort. Nur zu Beginn der Saison hatte die neu formierte Mannschaft noch leichte Findungsschwierigkeiten. Doch im Spätsommer war Schalding dann endgültig zurück in der Spur, zeigte konstant gute Leistungen und startete eine beeindruckende Siegesserie. Neben dem sportlichen Erfolg kehrte aber auch der Spaß zurück an den Reuthinger Weg, „es läuft so gut wie seit Jahren nicht“, sagt Sportchef Clemens über die interne Zusammenarbeit. Nichts war mehr zu spüren von den Problemen und Unstimmigkeiten, die das Klima in der Abstiegssaison teils schwer belastet hatten. Im Gegenteil: Das Schalding er Team funktionierte bestens − auf und neben dem Platz. „Wir haben 31 Mal brutal abgeliefert“, lobte Stefan Köck vor dem Heimspiel gegen Rosenheim.

Ruhig und beharrlich arbeiteten der Coach und sein Team Woche für Woche, „man habe stets nur den nächsten Gegner im Blick“, betonte Köck gebetsmühlenartig. Am 14 Spieltag übernahm der SVS dann die Spitze – und gab sie nicht mehr her. Auch als der Vorsprung zwischendurch auf zwei Pünktchen zusammengeschmolzen war, kam keine Hektik auf im Passauer Westen. Schalding blieb in den Spielen gegen die Top-Gegner der Liga stabil – und zermürbte mit seiner Konstanz die Konkurrenz.

Drei Spieltage vor Schluss konnte der Dorfverein nun die Ernte für seine Arbeit einfahren. Gegen Rosenheim war relativ schnell klar, dass die Köck-Truppe nichts mehr anbrennen lassen würde. Spätestens als Albin Kranic nach 12 Minuten wegen einer Notbremse – Foul an Fabian Schnabel – mit Rot runter musste, lief das Spiel in eine Richtung. Die Routiniers Chris Brückl und (19.) und Markus Gallmaier (31.) sorgten mit ihren Toren früh für Feierlaune unter den rund 800 Zuschauern. Zwar verkürzte Bojan Tanev kurz vor der Pause auf 1:2, doch der Erfolg der Schlaldinger geriert nie in Gefahr. Gallmaier erhöhte nach einer Stunde auf 3:1, Johannes Stingl machte mit einem feinen Kopfball-Lupfer den vierten Treffer (73.).

Genau zehn Jahre nach der ersten Bayernliga-Meisterschaft darf der SVS erneut den Titel feiern − und kehrt damit in die Regionalliga zurück. Die Planungen für die neue Saison laufen seit Wochen auf Hochtouren, die Mannschaft wird im Kern zusammenbleiben, große Transferexperimente plant man im Passauer Westen nicht. „Wer den Titel in der Bayernliga holt, der kann auch in der Regionalliga bestehen“, lautet das Motto am Reuthinger Weg. Aber bevor dort der Ball wieder in der 4. Liga rollt, wird zunächst einmal kräftig gefeiert ...


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