Am Samstag beim Zweiten TSV Kottern
Schalding: Fanbus, Spitzenspiel-Routine und Wiblishauser-Herausforderung

31.03.2023 | Stand 17.09.2023, 0:12 Uhr

Kotterner Fußball-Hochgefühle: Hier jubelt Christopher Duchardt nach seinem Treffer zum 1:0 gegen den TSV Landsberg. Mit einer Siegesserie sind die Kicker aus dem Allgäu bis auf Tabellenplatz zwei nach vorn gestürmt in der Bayernliga Süd. −Foto: Imago Images

Nicht, dass da am Ende noch jemand falsche Schlüsse zieht: „Der Fanbus wäre auch eingesetzt worden, wenn der TSV Kottern Fünfter oder Sechster wäre“, sagt Jürgen Fuchs. Weil der Termin aber schon länger ausgemacht war, fahren die Freunde des SV Schalding nun halt zum Spitzenspiel ihrer Grün-Weißen in der Fußball-Bayernliga beim Tabellenzweiten im bayerischen Schwaben.

An diesem Samstag (Anstoß 14 Uhr) bestreitet der Tabellenführer aus dem Passauer Westen das gefühlt fünfte oder sechste Spitzenspiel dieser Saison. Landsberg, Ingolstadt II und Memmingen traten in ähnlichen Konstellationen an, oben blieb stets der SV Schalding. „Vielleicht hat dazu beigetragen, dass für uns diese Spiele nie etwas Besonderes hatten“, führt Teammanager Fuchs zur Begründung an. „Du wirst in dieser Liga von jedem gefordert, egal, ob es der Tabellenzweite oder der Dreizehnte ist“, stellt er fest.

Insofern erwarten die Schaldinger in der ABT-Arena im Kemptener Stadtteil Durach-Oberkottern, wo eine Mannschaft mit sehr überdurchschnittlichen Bayernliga-Qualitäten zu Hause ist, ohnehin eine gebührende Herausforderung. Anfangs der Saison noch Abstiegskandidat, haben sich die Allgäuer kontinuierlich nach oben gespielt. Und der Aufschwung hat auch einen Namen: Seit der Trennung von Trainer Matthias Günes im Herbst vergangenen Jahres hat Frank Wiblishauser (45) bei den Schwaben wieder das Sagen. Mit dem Rückkehrer, schon in der Saison 2017 / 18 mal Chef bei den TSV-Kickern, kam die Kontinuität zurück. Hat der Kader, bestehend aus zahlreichen ehemaligen Regionalliga-Kickern aus Illertissen und Memmingen, von Haus aus unbestrittene Qualität, fuhren die Kotterner unter Wiblishausers Führung in zwölf Spielen zehn Siege ein. Mit einem beeindruckenden 4:0-Erfolg in der Vorwoche bei den kleinen Löwen empfahlen sich die Mannen um Kapitän Matthias Jocham nachhaltig für das Spitzenmatch gegen den SV Schalding. „Das war schon stark“, stellt Fuchs fest. Dass eine frühe Rote Karte für die Gastgeber den Kotternern in die Karten gespielt habe, merkt Fuchs zwar an, relativieren will er den Erfolg der Wiblishauser-Truppe damit freilich nicht. „Dass es mit einer roten Karte nicht immer leichter wird, haben wir ja selber gesehen“, setzt er mit einem Lachen hinzu. Zuletzt waren die Schaldinger gegen zehn Gundelfinger beim 2:1-Heimerfolg zum Teil noch mächtig ins Schwimmen gekommen. Derlei wollen die Schaldinger am Samstag vermeiden. „Wir wollen was Mitnehmen“, sagt Fuchs. Bis auf den angeschlagenen Laban Saeed hat Trainer Stefan Köck alle Mann an Bord.