„Extrem bitter“
Rains Trainer David Bulik: TSV Schwaben Augsburg hat seine Tore zu leicht erzielt – Blumenstädter verlieren verdient

06.05.2024 | Stand 06.05.2024, 14:29 Uhr

Der TSV Rain hat gekämpft, zumindest in der zweiten Halbzeit, nur reichte es gegen Schwaben Augsburg nicht. Hier wird Benjamin Krist (im roten Trikot) gestört. Foto: Jung

Bis zur 70. Minute dominiert e der Tabellenführer aus Augsburg das Spiel fast nach Belieben. Erst nach dem Anschlusstreffer durch Marc Sodji brachte der TSV Rain die Schwaben in Bedrängnis, konnte aber keinen weiteren Treffer mehr erzielen und verlor verdient mit 1:3.

Bayernliga Süd• TSV Rain - TSV Schwaben Augsburg 1:3 (0:1)
Spielertrainer Matthias Ostrzolek von Schwaben Augsburg resümierte den wichtigen Sieg folgendermaßen: „Ich denke, über 90 Minuten gesehen war es ein verdienter Sieg. Vor allem in der ersten Halbzeit haben wir das sehr gut gemacht. Wir wussten, dass Rain kompakt steht und auf die Umschaltmomente wartet. In der zweiten Halbzeit war es positiv, dass wir das 2:0 und 3:0 gemacht haben. Es war klar, je länger es nur 1:0 für uns steht, desto unangenehmer wird es für uns.“ Man habe gesehen, dass der Anschlusstreffer Hektik ins Spiel gebracht habe. „Es war für uns unnötig, in den letzten 20 Minuten noch einmal so in Bedrängnis zu geraten. Insgesamt können wir mit unserer Leistung zufrieden sein“, so Ostrzolek abschließend.

Die erste Chance nicht genutzt

Der Cheftrainer des TSV Rain, David Bulik, kommentierte die Niederlage so: „Wir haben wie so oft die erste Chance nicht genutzt. Wir wussten, dass die Schwaben nach der Niederlage in Kottern mit Wut im Bauch zu uns kommen. Wir waren in der ersten Halbzeit zu harmlos und haben nach vorne nichts zusammengebracht. Mit einem 0:1-Rückstand kann man in die Halbzeit gehen, da uns klar war, was wir auf der Bank hatten. Aber wir wussten auch, dass diese Spieler nur 20 bis 30 Minuten Power haben. Schade, man hat gesehen, was möglich gewesen wäre, wenn der Fitnesszustand der Auswechselspieler besser gewesen wäre.“ Die beiden ersten Gegentore waren für den Coach zu inkonsequent verteidigt: „Wir haben nach einem ruhenden Ball das 0:1 bekommen, da habe ich nur gedacht: Jetzt haben wir gepennt. Nach dem 2:0 haben wir genauso gepennt. Es ist extrem bitter, wie leicht wir diese Tore bekommen haben, das tut weh.“ Dennoch habe Rain danach versucht, alles rauszuhauen, alles nach vorne zu werfen. „Wir haben gekämpft, aber gegen Schwaben Augsburg hat es einfach nicht gereicht. In der Schlussphase hätten wir vielleicht noch einen Punkt holen können, aber wir haben noch das dritte Tor bekommen, so verlieren wir verdient mit 1:3“, sagt Bulik abschließend.

Gäste legen los wie die Feuerwehr

Rains Coach veränderte seine Startformation nach dem 2:0-Sieg beim Kirchheimer SC nur auf einer Position: Julian Bosch startete für den verletzten Eugen Belousow. Die Gäste legten los wie die Feuerwehr und erzielten bereits nach drei Minuten ein Tor, das wegen Abseits aberkannt wurde. Zwei Minuten später bediente Michael Senger auf der Gegenseite Dominik Schröder, der auch im zweiten Versuch am Augsburger Keeper scheiterte.

Damit war es mit der Offensivherrlichkeit der Rainer im ersten Durchgang vorbei. Von nun an spielten nur noch die Gäste. Ein schnell ausgeführter Freistoß landete bei Lukas Gerlspeck, der einen Rainer Abwehrspieler anschoss, von dort sprang der Ball unglücklich zu Dennis Ruisinger, der keine Mühe hatte, aus wenigen Metern die Gästeführung in der achten Minute zu erzielen. In der Folge dominierten die Schwaben Ball und Gegner, machten aber aus ihrer Überlegenheit zu wenig. Mit einem aus Rainer Sicht schmeichelhaften 0:1 wurden schließlich die Seiten gewechselt.

Nach dem Wiederanpfiff von Schiedsrichter Stefan Treiber bot sich den 300 Zuschauern im Georg-Weber-Stadion das gleiche Bild: Augsburg drängte auf den nächsten Treffer, Rain hielt passiv dagegen.

So kam es, wie es kommen musste: Wieder wurde ein Freistoß (57.) schnell auf Bastian Kurz gespielt, der die Rainer Abwehr überraschte und viel Zeit hatte, sich den Ball zurechtzulegen, Maß zu nehmen und aus 18 Metern neben den rechten Pfosten zum 2:0 für den Tabellenführer einzuschieben.

Elfmeter nach Foul gegen Alisanovic

Nach 70 Minuten landete ein langer Ball bei Jonas Greppmeir, der mit Tempo in den Strafraum eindrang und von Benito Alisanovic nur durch ein Foul gestoppt werden konnte. Den fälligen Elfmeter verwandelte Benedikt Krug sicher zum vorentscheidenden 3:0. Bemerkenswert: Beide Akteure, Krug und Greppmeir, waren in der Vorsaison Spieler des TSV Rain – ebenso standen Laurin Bischofberger, Nicola Della Schiava, Lukas Gerlspeck und Kevin Schmidt als weitere Spieler beim damaligen Regionalligisten unter Vertrag.

Rains Spiel wird druckvoller

Zwei Minuten später entwischte der eingewechselte Marc Sodji nach einem 40-Meter-Pass von Benito Alisanovic seinem Gegenspieler und erzielte den 1:3-Anschlusstreffer. Nun wurde das Spiel der Blumenstädter auch durch die offensiven Einwechslungen immer druckvoller. Renato Domislic (84.) per Direktabnahme und Dominik Schröder (94.) aus kurzer Distanz verpassten es, das Spiel noch einmal spannend zu machen.

So blieb es beim verdienten Sieg für Schwaben Augsburg, die nun dem Aufstieg in die Regionalliga nahe sind. Der TSV Rain muss in den nächsten Spielen punkten, um nicht Gefahr zu laufen auf einen Relegationsplatz zu rutschen. Drei Punkte fehlen noch, um der Relegation endgültig zu entgehen.

Jung



TSV Rain: Florian Rauh, Fabian Triebel, Jannik Schuster, Julian Bosch (87. Siegfried Kübler), Benito Alisanovic, Daniel Biermann (57. Renato Domislic), Matej Rados, Dominik Schröder, Michael Senger (74. Gabriel Hasenbichler), Benjamin Krist (75. Marco Luburic), Etienne Perfetto (60. Marc Sodji) - Trainer: David Bulik
TSV Schwaben Augsburg: Kevin Schmidt, Benedikt Krug, Dennis Ruisinger, Nicola della Schiava (75. Rasmus Fackler-Stamm), Lukas Gerlspeck, Marco Greisel, Maximilian Heiß (90. Kazuki Date), Simon Achatz (75. Arda Yücel), Matthias Ostrzolek, Bastian Kurz (62. Laurin Bischofberger), Jonas Greppmeir (79. Kilian Pittrich) - Trainer: Matthias Ostrzolek

Tore: 0:1 Dennis Ruisinger (8.), 0:2 Bastian Kurz (57.), 0:3 Benedikt Krug (70. Foulelfmeter), 1:3 Marc Sodji (72.)
Schiedsrichter: Stefan Treiber (Neuburg/Donau)
Zuschauer: 300