Von Christoph Huber
Für den SV Erlbach war es am vergangenen Freitag der allererste Sieg in der Vereinsgeschichte gegen die Zweitvertretung von 1860 München. Mit 2:1 besiegte die Lechner-Truppe die kleinen Löwen und übernahm – mindestens für eine Nacht – die Tabellenspitze der Bayernliga Süd.
Im Vergleich zur letzten Woche musste der SVE den rotgesperrten Alexander Fischer und den schwerverletzten Johannes Maier ersetzen. Für die Vereinsikone Maier, der seine Karriere ohnehin am Saisonende beenden wollte, war es ein bitteres frühzeitiges Karriereende. Für die beiden rutschten Bernd Eimannsberger und Wolfgang Hahn in die Startelf.
Die Erlbacher übernahmen von Beginn an die Initiative und waren besser im Spiel. Benjamin Schlettwagner bediente Lenny Thiel, doch dessen Schuss wurde zur Ecke geblockt. Thiel brachte diese herein und Christopher Obermaier köpfte zu seinem ersten Bayernligatreffer in die lange Ecke ein (21.). Weiterhin spielte nur die Heimelf, die Löwen konnten im gesamten ersten Durchgang keinen Torschuss für sich verbuchen. Der nächste Versuch von Thiel aus 16 Metern wurde wieder zur Ecke geblockt (31.). Das verdiente 2:0 erzielte dann Alexander Gordok: Zunächst tauchte Simon Hefter frei vor Julius Schmid auf, dessen Versuch parierte der Keeper doch gegen den Nachschuss von Gordok aus 16m war der junge Torwart machtlos (36.).
622 Zuschauer trotz Dauerregen
Kurz vor der Pause wäre beinahe noch das 3:0 gefallen. Gordok bediente Hager, der auf links einen Verteidiger aussteigen ließ und dann hauchdünn über das Tor zog (43.). Die stattliche Kulisse von 622 Zuschauern sah unter Dauerregen eine einseitige erste Hälfte, doch im zweiten Durchgang sollte sich das zunächst ändern.
Gästecoach Frank Schmöller fand in der Kabine offenbar die richtigen Worte, denn seine Löwen waren nun viel bissiger und kamen schnell zum Anschlusstreffer. Brahim Moumou setzte sich über die linke Seite mit einer tollen Einzelaktion gegen die Heimabwehr durch und erzielte einen sehenswerten Treffer ins Kreuzeck (55.). Danach übernahm aber wieder Erlbach die Kontrolle über das Geschehen auf dem Feld, verpasste aber die Entscheidung mehrfach. Hager setzte mit einem Steckpass Hefter in Szene, doch er scheiterte freistehend aus elf Meter an Schmid, der zur Ecke parierte.
Auch der Schuss des eingewechselten Florian Wiedl verfehlte sein Ziel und wurde geblockt (79.). Zu einem erfreulichen Highlight kam es in der 81. Spielminute. Nach 379 Tagen verletzungsbedingter Pause feierte Spielertrainer Lukas Lechner sein vielumjubeltes Comeback. Der spielende Coach hätte seine Rückkehr beinahe vergoldet, doch sein Schuss aus 16 Metern klatschte an die Latte (86.).
Lechner lobt topmotivierte Mannschaft
Am Ende feierte die Heimelf einen verdienten 2:1 Erfolg, das sah auch Gästetrainer Schmöller so: „In der ersten Halbzeit waren wir zu mutlos und haben Glück, dass wir nur mit einem 0:2-Rückstand in die Halbzeit gehen. Wir haben dann eine gute zweite Halbzeit gespielt, aber es ist nicht einfach gegen eine Spitzenmannschaft wie Erlbach zu spielen und der Heimsieg war verdient.“ Gleichzeitig bedankte er sich für die Gastfreundschaft der Erlbacher, welche „nicht selbstverständlich in der Liga“ ist.
Lechner lobte seine „topmotivierte“ Mannschaft, mahnte aber auch einige Fehler seiner Elf an: „teilweise haben wir einige einfache Fehler gemacht und es verpasst den Deckel drauf zu machen. In der zweiten Halbzeit hat man aber die Mentalität der Mannschaft gesehen und sie haben sich über Zweikämpfe zurück ins Spiel gekämpft. Großes Kompliment!“ Kommende Woche steht das letzte Auswärtsspiel und gleichzeitig das absolute Topspiel auf dem Plan. Es geht für den SVE zu Schwaben Augsburg und dort wird die (Vor-)Entscheidung um die Meisterschaft fallen.
