Schnell wie der Blitz
Nach fünf Sekunden: Anstoß-Ball der Rainer zappelt im Netz des Gegners – Dannemann-Elf zurück in der Erfolgsspur

02.10.2023 | Stand 02.10.2023, 12:56 Uhr

In der zweiten Halbzeit versucht Deisenhofen alles, um zumindest den Ausgleich zu schaffen. Immer wieder tauchen sie vor dem Tor der Gäste auf, doch die Rainer können ihren Vorsprung halten und sicher ins Ziel bringen. Foto: Jung

Nachdem der TSV Rain in den vorangegangenen beiden Partien bittere Niederlagen hinnehmen musste, gelang es ihnen im Auswärtsspiel gegen den FC Deisenhofen eindrucksvoll, wieder in die Erfolgsspur zurückzukehren.

Bayernliga SüdFC Deisenhofen - TSV Rain 1:2 (1:2)
Mit einem erkämpften 2:1-Sieg setzten die Blumenstädter ein deutliches Zeichen, insbesondere durch ihre hervorragende Leistung in der zweiten Halbzeit. Zudem erzielte Michael Senger mit seinem „Anstoß-Tor“ nach fünf Sekunden eines der schnellsten Tore der Bayernliga-Geschichte.

Rains Coach Tjark Dannemann veränderte seine Startaufstellung gegenüber der 1:3-Heimniederlage gegen den Kirchheimer SC auf drei Positionen: Dominik Schröder und Eugen Belousow starteten für Tim Härtel und Renato Domislic, Matej Rados spielte nach seiner Rotsperre von Anfang an für Bosko Trivic, der auf die Bank rutschte.

Zielgenauer Schuss aus 50 Metern

Das Spiel begann mit einem Paukenschlag: Michael Senger schoss mit dem Anstoß das Spielgerät direkt aus gut 50 Meter über den verdutzt dreinschauenden Keeper der Deisenhofener zur 1:0-Führung für die Gäste vom Lech. Knapp fünf Sekunden brauchten sie für ihren ersten Treffer, ohne dass nur ein gegnerischer Spieler den Ball berührt hatte. Die Hausherren ließen sich dadurch nicht beirren und übernahmen trotz des frühen Rückstandes die Spielführung. Nach 11 Minuten große Aufregung beim FC Deisenhofen: Sie wollten ein elfmeterwürdiges Foul an ihrem Stürmer gesehen haben. Doch der gut positionierte Schiedsrichter entschied sofort auf Weiterspielen. Andreas Prummer, Trainer der Heimelf, wollte es nicht wahrhaben und schimpfte in Richtung des Unparteiischen. Nach seiner Verwarnung wurde er wieder ruhig. Nach 20 Minuten bekam Benjamin Krist auf der rechten Seite einen langen Ball zugespielt, nahm Fahrt auf und wollte dem mitgelaufenen Marc Sodji in der Mitte bedienen, doch der Ball wurde von einem Verteidiger geblockt und landete wieder bei ihm, kurzerhand schob er den Ball aus drei Meter ins Netz zum 2:0 für die Lechstädter.

Die Reaktion der Gastgeber ließ nicht lange auf sich warten: Zwei Zeigerumdrehungen später stand Marco Finster frei im Rainer Sechzehner, zog nach innen und hämmerte den Ball aus acht Meter unhaltbar unter die Querlatte zum 1:2-Anschlusstreffer.

Glanztat verhindert Ausgleich

Mit einer Glanztat verhinderte Rains Schlussmann Florian Rauh (29.) den Ausgleich, als urplötzlich Lukas Kretschmar allein vor ihm auftauchte. Immer wieder kam es zu Torabschlüssen der Hausherren, die an diesem Tag aber kein Schussglück hatten und auch beste Standards nicht verwerten konnten. Mit etwas Glück retteten die Gäste die Führung, die aus einer 100-prozentigen Chancenauswertung resultierte, in die Pause.

Beide Mannschaften begangen nach Wiederanpfiff sehr konzentriert. Zwar hatten die Hausherren auch im zweiten Abschnitt mehr Ballbesitzanteile, doch konnten sie dies nicht ausnutzen. Die Rainer Abwehr um Jannik Schuster ließ im zweiten Abschnitt nicht mehr das Geringste zu, Chefanweiser Tjark Dannemann hatte wohl in der Pause die richtigen Worte gefunden und sie hervorragend eingestellt.

Mit gut gespielten Kontern setzten die Gäste aber auch immer wieder Nadelstiche, die die Prummer-Elf daran erinnerte, nicht zu offensiv zu spielen. Als Schiedsrichter Maximilian Baier abpfiff, war die Freude über diesen Sieg bei den Blumenstädtern deutlich sichtbar.

Einige heikle Situationen

Nach dem Spiel äußerte sich Rains Trainer Tjark Dannemann erfreut über den errungenen Sieg: „Unser Spiel begann mit einem beeindruckenden Anstoß-Tor von Michael Senger, was zweifellos einen herausragenden Start markierte. Im Anschluss daran stellte sich das erwartet schwierige Auswärtsspiel gegen eine äußerst spielstarke Mannschaft ein.“ In der ersten Halbzeit habe sich seine Mannschaft einigen heiklen Situationen gegenübergesehen, jedoch sei es gelungen, mit einem hervorragend herausgespielten Angriff beginnend mit dem Abwurf des Torwarts auf 2:0 zu erhöhen. „Der spätere Anschlusstreffer nach einem Einwurf ärgert mich außerordentlich, da er Deisenhofen wieder ins Spiel zurückbrachte. In der zweiten Halbzeit agierten wir sehr solide in der Verteidigung, gewährten kaum Chancen und fuhren immer wieder gefährliche Konter, die wir jedoch leider nicht effizient abschließen konnten. Trotzdem betrachte ich den Sieg als verdient, da wir viel Aufwand betrieben haben und insgesamt effektiver und abgeklärter auftraten als in unseren vorherigen Spielen“, so Dannemann.

Bereits am Dienstag geht es weiter. Zu Gast im Georg-Weber-Stadion ist die Profireserve des TSV 1860 München. Anpfiff der sicherlich interessanten Partie ist um 14 Uhr.

Jung



FC Deisenhofen: Moritz Knauf, Michael Vodermeier, Valentin Köber, Niklas Sagner (61. Paul Schemat), Marco Finster (89. Vincent Bürstner), Stephan Kopp (54. Maxime Schneiker), Björn Jost, Yasin Yilmaz, Michael Bachhuber, Nikolaos Gkasimpagiazov, Lukas Kretzschmar - Trainer: Andreas Pummer
TSV Rain: Florian Rauh, Fabian Triebel, Jannik Schuster, Benito Alisanovic, Matej Rados, Dominik Schröder, Muris Avdic (67. Julian Bosch), Michael Senger (94. Erduart Rushiti), Benjamin Krist, Eugen Belousow (40. Bosko Trivic), Marc Sodji (72. Gabriel Hasenbichler) - Trainer: Tjark Dannemann

Tore: 0:1 Michael Senger (1.), 0:2 Benjamin Krist (20.), 1:2 Marco Finster (22.)

Schiedsrichter: Maximilian Baier (Regensburg)
Zuschauer: 160