Am Karsamstag zu Hause gegen VfR Garching
Kein einfacher Spagat: Nach dem Pokal-Halbfinale wartet auf den FC Pipinsried nun der Liga-Alltag

29.03.2024 | Stand 29.03.2024, 17:03 Uhr

Feiert am Karsamstag ein Wiedersehen mit seinem Ex-Klub: Keeper Maximilian Retzer war im Somme 2023 vom VfR Garching zum FC Pipinsried gewechselt. Foto: M. Schalk

Pokal-Halbfinale war gestern, am Karsamstag (Anstoß 15 Uhr) steht für den FC Pipinsried wieder der Alltag in der Bayernliga Süd auf dem Programm. Die große Kunst wird dabei sein, den Spannungsbogen aufrechtzuerhalten – und zwar nicht nur für das Heimspiel jetzt gegen den VfR Garching, sondern auch für den Rest der Runde.

Das wird kein einfacher Spagat. Nein, er wird sogar „extrem schwierig“, wie FCP-Trainer Martin Weng in der Woche zwischen dem Totocupmatch gegen die Würzburger Kickers (0:1) und der Heimpartie gegen den Bayernliga-Süd-Vorletzten feststellen musste. „Das hat man im Dienstagstraining deutlich gemerkt. Da war ich unzufrieden“, kritisiert er.
Weng erwartet gegen den VfR Garching nicht nur eine deutliche Steigerung der Seinen, er fordert sie sogar ein: „Das muss um ein Vielfaches besser werden. Denn wenn wir so spielen, wie wir trainierten, werden wir keine Partie mehr gewinnen.“ Natürlich saß auch beim Dasinger am vergangenen Samstagabend der Frust über das 0:1 gegen die Profitruppe des noch ungeschlagenen Regionalliga-Spitzenreiters Würzburger Kickers tief. „Das war eine einmalige Gelegenheit, ins Pokalfinale zu kommen“, sagt er. Stimmt. In der kommenden Saison werden die Pipinsrieder diese Möglichkeit nicht bekommen, nachdem sie dafür schon in der ersten Qualifikationsrunde im vergangenen August gescheitert waren (1:2 im Punktspiel gegen den SV Erlbach, das auch für den Cup-Wettbewerb gewertet wurde). Frühestens in der übernächsten Spielzeit, 2025/26, darf wieder von Pokaltriumphe geträumt werden.
Auch wenn der Saisonhöhepunkt für die Frühjahrsrunde durch das Pokal-Aus abrupt abebbte – vorbei ist die Runde noch längst nicht. Weng will erst gar nicht den Eindruck entstehen lassen, die Spielzeit austrudeln zu lassen. Im Gegenteil: „Es gibt noch ein paar Ziele.“ Etwa die beste Abwehr der Bayernliga Süd zu stellen. In diesem Ranking ist sein Team mit 22 Gegentoren aktuell Zweiter, eines weniger kassierte bei zwei mehr ausgetragenen Partien lediglich der Überraschungsdritte aus Erlbach.

Im Klassement, momentan ist der FCP Neunter (38 Punkte), soll’s für ihn auch noch ein paar Plätze hochgehen. Schließlich darf er von den noch zehn verbleibenden Begegnungen sieben in der heimischen Arena austragen. Auch wenn’s für ganz oben nicht mehr reichen wird, so wird der Verein trotzdem pro forma bis zum Abgabetermin am 12. April die Zulassungsunterlagen zur Regionalliga beim Bayerischen Fußballverband einreichen – man weiß ja nie, auch wenn sich der Dorfklub in diesem Frühjahr nicht ernsthaft mit der 4. Liga beschäftigen wird.
Ein anderes, kurzfristiges Vorhaben will Weng bereits am Samstag in die Tat umsetzen – und zwar die 40-Punkte-Marke knacken. Ob’s gegen die Garchinger erneut eine so zähe Angelegenheit wie beim knappen 1:0-Hinspielerfolg im September 2023 wird, liegt allein an den Gelb-Blauen. „Bei allen Respekt vor Garching – aber unser Anspruch muss es sein, zu Hause die drei Punkte zu holen“, betont der 39-Jährige. Für den einstigen Regionalligisten vor den nördlichen Toren Münchens geht’s auch heuer wieder rein um den sportlichen Überlebenskampf. Vor einem Jahr hat er die Klasse erst in der Saisonverlängerung gehalten. Auch heuer ist für den VfR (15 Punkte) mehr als die Relegation nicht drin. Vordringlich gilt es für ihn, das Schlusslicht Kirchheimer SC (13) auf Distanz zu halten.
Damit sein Team den Spagat zwischen Pokalwettbewerb und Liga-Alltag bewältigt, hat Weng einen trainingsfreien Ostermontag in Aussicht gestellt. „Aber nur, wenn wir gewinnen!“, betont er. Ansonsten wird die Ostereiersuche am Montag auf dem Trainingsplatz fortgesetzt.

Herbert Walther