Vorschau auf die Bayernliga Süd
Fünfte Liga mit dem Mölders-Faktor – und alle rechnen mit den Regionalliga-Absteigern

16.07.2022 | Stand 22.09.2023, 21:07 Uhr
Michael Buchholz

Er will’s nochmal wissen: Sascha Mölders greift mit dem TSV Landsberg an. −Foto: Imago Images

Von Michael Buchholz

Mit gleich drei namhaften Regionalliga-Absteigern und nur zwei Aufsteigern ist die Fußball-Bayernliga Süd mit dem Eröffnungsspiel zwischen dem TSV Kottern und dem FC Memmingen in die neue Spielzeit gestartet.

Insgesamt sind 18 Mannschaften im Feld, der Meister steigt direkt in die Regionalliga auf, der Vize geht in die Relegation. Am Tabellenende gibt es nur einen Direktabsteiger, aber drei oder vier Relegationsplätze, je nachdem wie der Tabellen-14. Im Vergleich zum 14. der Bayernliga Nord abschneidet.

Die Absteiger FC Memmingen, SV Schalding-Heining und TSV 1860 Rosenheim wollen natürlich über kurz oder lang zurück ins bayerische Oberhaus, wollen dabei aber nichts übers Knie brechen. Für die beiden Aufsteiger SV Erlbach und TSV Nördlingen geht es ausschließlich um den Klassenerhalt. Nicht mehr dabei ist Vorjahresvize SV Donaustauf, der in die Bayernliga Nord gewechselt ist und auch der SSV Jahn Regensburg II, der die letzte Saison im Mai als Vierter beendet hat, spielt jetzt in der Nord-Gruppe.

Eine ähnlich gute Rolle wie in der Vorsaison will auch der SV Kirchanschöring wieder spielen. Mit Thomas Leberfinger (32) vom TSV Buchbach hat sich die Elf von Trainer Mario Demmelbauer einen gestandenen Abwehrspieler geholt, der auch als Co-Trainer fungieren wird. Kurz vor Saisonstart konnte mit dem SV Wacker Burghausen noch die einjährige Leihe von Angreifer David Miladinovic (19) eingefädelt werden, der in der vergangenen Saison 15 Treffer für den Landesligisten SV Neresheim erzielt hat.

Prominentester Neuzugang in der Liga ist natürlich Sascha Mölders, der 37-jährige Ex-Löwe agiert als Spielertrainer beim TSV Landsberg und soll zusammen mit Trainer Michael Hutter die Lechstädter möglichst weit nach oben führen. Einen echten Knipser hat sich auch der VfB Hallbergmoos mit dem 26-jährigen James Joseph geangelt, der von den Seychellen zurückkommt und vor einigen Jahren beim SE Freising für Furore gesorgt hat. Fast-Absteiger TSV Dachau setzt auf die Treffsicherheit von Sebastiano Nappo (26), der aus Heimstetten gekommen ist. Einen echten Coup hat auch der FC Deisenhofen mit dem Ex-Löwen Nico Karger (29) gelandet. Der offensive Außenbahnspieler lässt nach dem Aufstieg mit dem SV Elversberg seine Karriere bei seinen Freunden in Deisenhofen ausklingen.

Bei den Wechselaktivitäten liegen die Absteiger FC Memmingen und der SV Schalding-Heining im oberen Bereich, extrem viele Veränderungen hat es auch bei Vorjahresaufsteiger VfB Hallbergmoos, beim TSV Landsberg und bei der immer ambitionierten Truppe von Türkspor Augsburg gegeben. Auf den Trainerbänken gibt es nur vier neue Gesichter. Entgegen der Gepflogenheiten setzen die Absteiger Schalding-Heining und 1860 Rosenheim weiterhin auf ihre Trainer Stefan Köck und Florian Heller, dagegen hat beim FC Memmingen Rückkehrer Stephan Baierl (45) das Amt von Feuerwehrmann Thomas Reinhardt übernommen.

Etwas ungewöhnlich ist, dass der TSV Nördlingen Aufstiegstrainer Daniel Kerscher mit unbekanntem Ziel hat ziehen lassen, an seiner Stelle hat jetzt U19-Trainer Karl Schreitmüller (51) das Sagen. Erfolgscoach Andreas Pummer (40) hat sich frühzeitig für den FC Deisenhofen und gegen die Weiterbeschäftigung beim klassenhöheren FC Pipinsried entschieden, nachdem klar war, dass Hannes Sigurdsson den Verein verlässt und zum SV Wacker Burghausen wechselt. Beim TSV Dachau ist Alexander Weiser (33) vom Co- zum Cheftrainer aufgestiegen, nachdem Abteilungsleiter Marcel Richter die Dachauer in der Relegation zum Klassenerhalt geführt hat.