Weiterer magischer Flutlichtabend im Holzland
Erlbacher Initialzündung erfolgt nach der Pause – Nach 3:0-Heimsieg über TSV Dachau voll im Aufstiegskampf der Bayernliga dabei

24.03.2024 | Stand 24.03.2024, 13:58 Uhr

In dieser Szene fällt das 1:0 für Erlbach im Flutlicht-Kracher gegen den TSV Dachau durch Simon Hefter (Mitte, hinten). Seine Kollegen Leonhard Thiel (links) und Alexander Gordok jubeln bereits. − Foto: Zucker

Der SV Erlbach hat am Freitagabend einen 3:0-Heimsieg über den TSV Dachau gefeiert und mischt damit in der Fußball-Bayernliga Süd weiter mächtig im Aufstiegskampf mit. Da der TSV Schwaben Augsburg das Stadtderby gegen Türkspor überraschend mit 0:2 verloren hat, liegt das Holzland-Team nur noch einen Punkt hinter dem Tabellenführer.

Dabei hatte es vor 436 Zuschauern in der ersten Halbzeit gar nicht danach ausgesehen, als ob der SVE groß aufspielen könnte. Das abstiegsbedrohte Dachau stellte in einer zerfahrenen Partie das bessere Team, hatte mehr Spielanteile und strahlte auch mehr Torgefahr aus. Erlbach besaß dagegen große Probleme im Spielaufbau, agierte zu unsauber und leistete sich viele einfache Ballverluste im Mittelfeld. „In der ersten Halbzeit haben wir eine super Leistung abgerufen. So wollen und werden wir weiterspielen in der Zukunft“, so das Fazit von TSV-Trainer Orhan Akkurt zur Vorstellung seines Teams im ersten Durchgang. „Was uns dann aus der Bahn gebracht hat, war die Megachance, die wir hatten nach der Standardsituation.“ Diese ergab sich in der 51. Minute, als eine Ecke am kurzen Pfosten verlängert wurde und Mohamed Bekaj den Ball aus zwei Metern über den Kasten köpfte. Eine Führung für Dachau wäre zu diesem Zeitpunkt durchaus verdient gewesen.

Die Situation wirkte für Erlbach wie ein Wachmacher. Angetrieben vom Publikum entwickelte sich nun wieder einer dieser Abende unter Flutlicht, die mittlerweile in der ganzen Liga berühmt und berüchtigt sind. Der SVE drehte auf, gewann plötzlich die Zweikämpfe und kaufte einmal mehr dem Gegner den Schneid ab. Nun spielte man aufs Heimtor, also in Richtung des Sportheims, und dieses gesteigerte Engagement wurde bereits nach kurzer Zeit belohnt: Sebastian Hager kam über die linke Seite und passte in die Mitte, wo Simon Hefter die Situation am schnellsten erfasste, den Turbo einschaltete und den Ball zur Führung ins Netz bombte (55.). Beeindruckend waren die plötzliche Zielstrebigkeit und der unbedingte Wille der Mannen von Trainer Lukas Lechner, diesen Treffer zu erzwingen.

Erlbach hielt den Druck nun weiter hoch. Benjamin Schlettwagner bediente Hefter, dessen Schuss dieses Mal vom TSV-Torhüter Marco Jakob zur Ecke geklärt wurde. Diese schlug Leonhard Thiel in die Mitte und fand dabei den Kopf von Alexander Fischer, der die Kugel zum 2:0 einnickte (68.). Damit war das Duell entschieden. Der eingewechselte Florian Wiedl konnte nach einem Steilpass nur noch durch ein Foul gestoppt werden. Schiedsrichter Andreas Hummel (Betzigau) entschied auf Strafstoß, den Thiel souverän zu seinem 15. Saisontor verwandelte (83.).

„Beim 1:0, wie sich Sebastian Hager da auf der Seite durchsetzt, das ist einfach eine enorme Qualität“, zollte Akkurt, selbst einst einer der besten Torjäger in Bayern, den Spielern des SVE Respekt. Er fügte an: „Da ist am Ende der Sieg dann auch verdient.“ Sein Team habe sich von Anfang an viel vorgenommen, Dachau sei ein sehr starker Gegner mit einer Top-Besetzung in der Offensive, meinte sein Gegenüber Lechner, der betonte: „Wir haben es nicht geschafft, ein sauberes Passspiel aufzuziehen oder gut in den ersten Kontakt zu kommen. Das haben wir in der Halbzeit klar angesprochen und auch, dass wir das Publikum mehr mitnehmen müssen. Das ist uns dann auch gelungen, die Zuschauer waren plötzlich da, die Leidenschaft auf dem Platz und dann entwickelt sich so ein Spiel. Die zweite Halbzeit war top“.

Damit fährt Erlbach am Karsamstag mit viel Rückenwind zum Spitzenspiel nach Landsberg. Das Team von Spielertrainer Sascha Mölders gewann beim TSV Rain mit 3:1 und ist nun punktgleich mit Schwaben Augsburg Zweiter.

− Thorsten Eisenacker