Hausherren mit souveräner Leistung
Erlbach zu abgezockt für Sonthofen: 2:0-Heimsieg in der Bayernliga Süd – Lenny Thiel und Simon Hefter treffen

12.11.2023 | Stand 12.11.2023, 18:05 Uhr

Der SV Erlbach bejubelt das 2:0 von Simon Hefter gegen Sonthofen. − Foto: Zucker

2:0 endete die Partie zwischen dem SV Erlbach und dem 1. FC Sonthofen in der Fußball-Bayernliga Süd am Sonntagnachmittag. 310 Zuschauer sahen dabei eine sehr souveräne Leistung des SVE gegen den Aufsteiger aus dem Allgäu.

Knapp 270 Kilometer Anreise hatten die Gäste bei Anpfiff hinter sich. Müde präsentierten sich die Mannen von Benjamin Müller aber keineswegs, die ersten Minuten gehörten den Sonthofenern. Die erste Großchance hatte dagegen Alexander Gordok, der sich aus 25 Metern ein Herz nahm und einfach mal drauf hielt. Der Schuss des Erlbacher Mittelfeldakteurs krachte an die Latte (9.). Diese Aktion weckte den Offensivgeist der Heimelf und leitete eine Druckphase ein. Wie so oft lief viel über die linke Seite und Sebastian Hager, Lenny Thiel schoss erst über das Tor (12.) und verfehlte auch mit einem Fallrückzieher den Kasten (17.). Sonthofen hatte eine Einschussmöglichkeit durch Kevin Haug zu verzeichnen, SVE-Goalie Andreas Steer hielt aber problemlos (33.). Als sich die meisten Fans bereits auf die Halbzeitpause eingestellt hatten, klingelte es im Kasten der Gäste. Maximilian Sammeier trat einen Freistoß von halblinks in den Strafraum. Der Ball wurde abgewehrt, allerdings genau auf Thiel, der die Kugel direkt verwertete und mit Gefühl ins Tor schoss (45.). Für den Erlbacher Goalgetter bereits das zehnte Saisontor – unter den Augen seines Bruders Maxi, Drittligaprofi bei Erzgebirge Aue.

Mit viel Schwung kam der Gastgeber aus der Kabine, Thiel bediente Gordok, der sich elegant durchsetzte, zur Grundlinie ging und nach innen spielte, wo Simon Hefter goldrichtig stand und den Ball unter Keeper Marco Zettler hindurch zum 2:0 einschob (47.). In der Folge tat sich nicht mehr viel, der SVE agierte souverän und ließ Ball und Gegner laufen. Sonthofen hoffte auf den Anschluss, versuchte es weiterhin überwiegend mit langen Bällen und tat insgesamt viel zu wenig, um das Holzland-Team in ernsthafte Bedrängnis zu bringen. Die Riesenchance zum 3:0 hatte der eingewechselte Julian Dolenga in der Nachspielzeit, der selbst überrascht war, plötzlich ganz frei vorm Tor zu stehen, und den Ball knapp vorbei setzte (90+3.).

„Wir wussten, dass die Aufgabe mit viel Arbeit und viel Kampf verbunden sein wird“, so Sonthofen-Trainer Müller. „Unser Ziel war es, die Standards zu verhindern, das ist uns aber schwergefallen. Ehrlicherweise hatten wir keine wirkliche Torchance, eher Tormöglichkeiten. Die Tore fielen dann im für uns unglücklichsten Zeitpunkt. Ich kann Erlbach nur beglückwünschen, das war eine gute und vor allem nach dem 2:0 sehr abzockte Leistung.“ SVE-Spielertrainer Lukas Lechner sah vor allem in der ersten Halbzeit ein sehr gutes Bayernliga-Spiel. „Es ist absolut nicht selbstverständlich, gegen Sonthofen so souverän zu agieren, das muss allen hier bewusst sein.“ Beide Trainer richteten nach dem Spiel ihren Blick bereits nach vorne: „Ich hoffe, dass Erlbach nun auch in Garching gewinnt, wir haben das Sechs-Punkte-Spiel gegen den SV Kirchanschöring vor der Brust. Drei Punkte sind hier enorm wichtig, danach haben wir schon Winterpause“, so Müller. Für Erlbach geht es noch gegen den VfR Garching und den FC Ismaning, zwei Gegner aus dem Tabellenkeller und vermeintlich schlagbar. „Alles, was wir noch holen können, kann uns niemand mehr nehmen“, stimmte Lechner auf die verbleibenden beiden Partien ein. „Nach der Pause haben wir ein sehr schweres Programm, also wollen wir jetzt noch punkten.“

− Thorsten Eisenacker