Zum vierten Mal hintereinander ohne Gegentor
„Ein bisschen dreckig, das tut auch gut“: FC Pipinsried schlägt FC Gundelfingen mit 1:0

19.09.2023 | Stand 19.09.2023, 21:06 Uhr

Der Matchwinner: Daniel Gerstmayer (vorne) hat mittlerweile schon fünf Saisontore auf seinem Konto. Foto: M. Schalk

Lediglich 24 Stunden nach dem Totopokal-Traumlos TSV 1860 München wieder harter Punktrundenalltag in der Bayernliga Süd: Die Fußballer des FC Pipinsried schafften diesen Spagat – zwar nicht glanzvoll, aber doch erfolgreich. So gab's am Ende einen 1:0 (0:0)-Heimsieg gegen den FC Gundelfingen zu feiern. Im Zwischenklassement ging's dadurch bis auf die zweite Position nach oben.
Eine andere Zahl des Dienstagabends: 187. Was FCP-Klubpräsident Benny Rauch im Vorfeld befürchtet hatte, traf also ein: Aufgrund der kurzfristigen Spielansetzung inklusive zuschauerunfreundlicher Anstoßzeit (bereits um 17.15 Uhr) mussten die Gelbblauen eine neue Minuskulisse in der laufenden Saison verbuchen. Nur gut, dass sich das Ganze dann wenigstens mit Blick aufs Sportliche auszahlte. Zumindest nach einer gewissen Anlaufzeit.
Cheftrainer Martin Weng vertraute exakt der gleichen Startelf, die bereits beim ungefährdeten 3:0-Heimsieg am Freitag gegen den FC Ismaning begonnen hatte – und diese dankte es ihm mit einer optischen Überlegenheit von Beginn an. Allerdings bot sie eher brotlose Kunst. Die letzte Konsequenz im Abschluss fehlte hingegen. Beziehungsweise die Durchschlagskraft, die gegen einen tief stehenden Kontrahenten einfach nötig ist, um zum Erfolg zu kommen. Die Konsequenz daraus: keine klare Einschussmöglichkeit der Hausherren bis zum Pausenpfiff.
Bis dahin hätte es gut und gerne schon 1:0 für die Gäste aus dem Landkreis Dillingen stehen können. So tauchte Jovan Djermanovic nach einem schnellen Konter frei vor Daniel Witetschek auf, der FCP-Keeper rettete aber mit einem Riesenreflex zur Ecke (16.).
Ruhe bewahren, geduldig bleiben: So lautete das Gebot der Stunde, an das sich die Pipinsrieder halten mussten. Kevin Gutia gelang dies allerdings nicht: Bereits gelbverwarnt senste er Gundelfingens Stefan Heger um – was ihm zu Recht die Ampelkarte einbrachte (56.). „Da hätte der Kevin natürlich cleverer sein müssen, und das weiß er auch“, sagt Weng: „Die nächste Brotzeit geht jetzt halt auf ihn.“
Dass der Cheftrainer so locker mit dem Platzverweis umgehen kann, hat einen guten Grund. Denn seine Truppe reagierte auf die neue Situation, plötzlich in Unterzahl zu sein, im Stile einer Spitzenmannschaft – und erzielte sofort den Treffer zum 1:0. Genauer ausgedrückt war es Daniel Gerstmayer, der per Kopf nach einer weiten Freistoßflanke von Simon Rauscheder einnetzte (58.). Dass Gästekeeper Dominik Hozlinger dabei eine reichlich unglückliche Figur machte _ im Pipinsrieder Lager war's schlichtweg jedem egal.

Das Team aus Gundelfingen war dadurch gezwungen, mehr ins Spiel zu investieren – während sich die heimischen Gelbblauen zurückziehen und auf Kontergelegenheiten lauern konnten. Diese gab’s dann auch in schöner Regelmäßigkeit – aber beispielsweise Benedikt Wiegert (61.), der unermüdliche Gerstmayer (78.) und Bleron Pirku (87.) konnten solche nicht nutzen. Folgerichtig blieb es bis zum Schluss eng – ohne dass die Hausherren massiv um die drei Punkte zittern mussten. Dafür nämlich agierten sie in der Defensive zu stark. Wieder einmal. So war das 1:0 nun gegen den FC Gundelfingen bereits das vierte Punktspiel in Folge, bei dem die Null bei den Gelbblauen auf der richtigen Seite stand. Insgesamt mussten sie erst sechs Gegentreffer in der laufenden Fußballsaison hinnehmen – der absolute Bestwert in der Bayernliga Süd.

„In letzter Reihe standen wir erneut extrem gut – und auch vorne schon verteidigten wir mit einer unglaublichen Mentalität eine Menge weg“, freut sich Cheftrainer Weng: „Zugegeben, wirklich schön war es an diesem Dienstagabend nicht. Aber mal ein bisschen dreckig, das tut auch gut.“

SZ