Punktspielcomeback von Julian Kirr
Das logische Ergebnis: Nullnummer im Duell der defensivstarken Teams aus Erlbach und Pipinsried

10.03.2024 | Stand 10.03.2024, 17:15 Uhr

Hat bei seinem Punktspielcomeback gleich seinen Kasten sauber gehalten: FCP-Winterneuzugang Julian Kirr. Foto: G. Zucker

Mit jeweils erst 21 Gegentoren besitzen der SV Erlbach und der FC Pipinsried – nach dem Tabellenführer TSV Schwaben Augsburg (20) – die besten Defensivreihen der Fußball-Bayernliga Süd. Vorne, im Angriff, brannten die beiden Teams im bisherigen Saisonverlauf dagegen nur selten ein Feuerwerk ab. So endete das Aufeinandertreffen der beiden kleinsten Dörfer der Spielklasse am Samstag mit dem fast schon logischen Ergebnis: 0:0.

Bayernliga Süd

Mit dem konnten beide Trainer, Erlbachs Lukas Lechner und Pipinsrieds Martin Weng. zum Schluss gut leben. Der FCP-Chefcoach vielleicht sogar noch ein bisschen besser als Übungsleiter des bisherigen Tabellendritten aus dem Landkreis Altötting, der zuvor fünf Siege in Serie gefeiert hatte. „Nach unserer 0:1-Auftaktniederlage gegen den TSV Rain war es insgesamt ein erster Schritt nach vorne“, sagte Weng nach der Nullnummer.
Nach dem jahresübergreifend schon dritten Punktspiel nacheinander ohne eigenen Treffer ist in der gelb-blauen Offensive allerdings noch viel Luft nach oben. „Da fehlen auch Leichtigkeit und Selbstvertrauen“, so Weng. Das machte er auch daran fest, dass Spieler wie Fabian Benko und Kevin Gutia, die normalerweise die Qualität haben, sich im letzten Drittel in Eins-gegen-Eins-Situationen zu behaupten, sich in Erlbach nicht durchsetzen konnten.
Die Gastgeber übernahmen
schnell die Initiative und hätten schon nach 20 Minuten in Führung gehen können, als Hannes Maier den Ball wuchtig an die Unterkante der Latte köpfte. Gegen ein vielleicht schwächeres Team wäre nun mit einer Erlbacher Führung zu rechnen gewesen. Zumindest wurden in den bisherigen Heimspielen die SVE-Druckphasen meist mit Toren belohnt, weil sich die Gegner allzu oft von der bissigen Erlbacher Spielweise den Schneid abkaufen ließen. Nicht so der FC Pipinsried, der über eine enorme individuelle Klasse verfügte, aber auch von Weng sehr gut eingestellt wurde. Ja, die Gelb-Blauen nahmen das körperliche Spiel der Platzherren an und hielten und stark dagegen. Der zweite Durchgang begann mit einem Schuss von Florian Wiedl, den FCP-Keeper Julian Kirr sicher entschärfte (46.). Der Winterneuzugang stand am Samstag kurzfristig im Pipinsrieder Kasten, nachdem sich Maximilian Retzer krank abgemeldet hatte. „Schön, dass er dann auch gleich ,zu Null’ gespielt hat“, freute sich Weng für seinen Schlussmann, der dann wenig später Glück hatte, als ihn Sebastian Hager schon überwunden hatte, doch ein Pipinsrieder Verteidiger einen Meter vor der Linie rettete (55.).
Die beste Gelegenheit für den FCP resultierte aus einem Standard: Nach einem Eckstoß köpfte Daniel Gerstmayer die Kugel an die Querlatte (69.). Gefährlich wurde es auch noch einmal bei einem Versuch von Angelo Mayer, dessen Schuss knapp am Erlbacher Lattenkreuz vorbeisegelte (75.). Eine letzte Chance entschärfte SVE-Keeper Andi Steer, der einen strammen Schuss von Tim Greifenegger wegfaustete (83.).
„Wir brauchen noch ein paar
Punkte für den Klassenerhalt, haben aber auch noch acht Heimspiele vor uns“, so Weng: „Ich denke, unser Punkteschnitt wird nun deutlich nach oben gehen.“ Dafür wollen die Pipinsrieder bereits am nächsten Samstag, zu Hause gegen den SV Kirchanschöring sorgen. „Das wird allerdings ein ganz anderes Spiel als in Erlbach, den bei dem werden wir wieder mehr Ballbesitz haben“, ist der FCP-Cheftrainer überzeugt.

In den Trainingseinheiten wolle er nun ganz genau hinschauen, wer sich für den nächsten Samstag aufdrängt. „Wir haben vier, fünf umkämpfte Positionen“, zählte Weng auf. Im Angriff etwa könnte Benedikt Wiegert eine Bewährungsmöglichkeit erhalten nachdem sich in den beiden ersten Punktspielen 2024 im FCP-Sturm Yomi Scintu, Nenad Petkovic und Gerstmayer vergeblich mühten. „Sie hatten ihre Chancen, aber ohne Nachhaltigkeit“, bestätigte der FCP-Trainer.

SZ