Bayernliga Nord
Zwischen Derby-Rausch und Schlendrian: Kann der FC Ingolstadt II gegen Bayern Hof nachlegen?

11.04.2024 | Stand 11.04.2024, 19:30 Uhr
Julian Meier

Kann der Routinier den Rückschlag verhindern? Abwehrspieler Herbert Paul und der FC Ingolstadt II wollen gegen Bayern Hof ähnlich stark agieren, wie zuletzt beim VfB Eichstätt. Foto: Traub

Den ersten Titel der Saison in der Bayernliga Nord hat der FC Ingolstadt II schon in der Tasche. Nach dem überraschend deutlichen 3:0-Sieg beim VfB Eichstätt können sich die Jungschanzer nun ganz guten Gewissens als Derby-Meister bezeichnen. Wie bereits in der Hinrunde ließen die Ingolstädter dem Lokalrivalen am Dienstagabend keine Chance. 5:2 und 3:0 – die Kräfteverhältnisse in der Region sind damit erstmal klargestellt.

„Bei solchen Derbys ist immer ein bisschen mehr Salz in der Suppe. Dieser Sieg gibt den Jungs natürlich Selbstvertrauen, Mut und macht Lust auf die nächsten Wochen“, sagt der im Sommer scheidende FCI-Trainer Thomas Karg. Verschweigen will er dabei allerdings nicht, dass der Verlauf der Partie nicht annähernd so eindeutig war, wie es das Ergebnis am Ende aussagt.

Die erste Halbzeit war vollkommen ausgeglichen. Und selbst nach dem Führungstreffer durch Rückkehrer Julian Kügel (54., Elfmeter), der sechs Jahre lang das Trikot des VfB getragen hatte, ging es unverändert weiter. Erst der „unglaubliche Freistoß in den Winkel“ von Kapitän Fabian Cavadias sorgte kurz vor Schluss für die Vorentscheidung (88.). In der Nachspielzeit machte der eingewechselte Moritz Wiezorrek schließlich den Deckel drauf (90.+2).

„Über allem steht, dass wir eine sehr kompakte, geschlossene Mannschaftsleistung gezeigt haben – mit Lust, das eigene Tor zu verteidigen. Das hat schon den Unterschied gemacht, sodass der Sieg in meinen Augen auch verdient war“, meint Karg. Ein weiteres Mal hat sich bewahrheitet, was schon länger auffällig ist: Gegen die Top-Teams der Liga ist der FCI besonders stark. Das hat auch Tabellenführer SpVgg Hankofen-Hailing dieses Jahr schon zu spüren bekommen (3:1). Noch schmerzhafter wurde es für den Dritten SC Eltersdorf, der gegen die Schanzer sogar mit 1:6 unterging.

Gegen Mannschaften aus dem Tabellenkeller haben die Ingolstädter dagegen regelmäßig ihre Probleme – siehe das 0:1 am vergangenen Wochenende gegen den Viertletzten Fortuna Regensburg. Eine mögliche Erklärung dafür hat Karg bereits ausgemacht: „Die Mannschaften aus dem vorderen Bereich spielen mit. Dann bieten sich auch mehr Räume als gegen Mannschaften, die sehr tief hinten drinstehen. Es ist für uns ein Vorteil, wenn wir auf Gegner treffen, die sich nicht auf die Defensive beschränken.“

Deshalb erscheint es ganz gut, dass nach dem Derby-Sieg als nächster Gegner der Tabellenfünfte SpVgg Bayern Hof auf dem Programm steht (Samstag, 14 Uhr). Im Hinspiel konnten die Schanzer durch zwei späte Treffer eine Niederlage gerade noch verhindern (2:2). Aus der Winterpause kam Hof zudem mit einer starken Bilanz von 17 Punkten aus den ersten sieben Partien. Erst unter der Woche kassierten die Franken ihre erste Niederlage im neuen Jahr (1:3 gegen Erlangen). Das ringt auch Karg einiges an Wertschätzung ab: „Sie zählen für mich aktuell zu den Top-Mannschaften in der Bayernliga“, sagt er.

Vielleicht also hilft dieses Wissen, um den Schlendrian nach dem Derby-Rausch zu vermeiden. „Wir wollen auf dem Platz die gleiche Energie, die gleiche Leidenschaft, die gleiche Power zeigen, um eine Ergebniskonstanz hinzubekommen. Das ist schon deutlich besser als in der Vorrunde, aber trotzdem haben wir noch Luft nach oben“, erklärt Karg.

Wie in den Spielen zuvor muss er auch gegen Hof auf Mussa Fofanah, Din Alajbegovic (beide Adduktorenprobleme) und Marcel Brinkmann (Knöchel) verzichten. Auch Top-Torschütze Michael Udebuluzor fällt erneut angeschlagen aus. Bei den zuletzt erkrankten Erion Metaj und Johannes Birkl besteht dagegen die Hoffnung, dass sie am Samstag wieder eine Option sein könnten.

Doch unabhängig von der Personalsituation gelten für Karg dieselben Voraussetzungen, die bei ihm eigentlich für jedes Spiel gelten: „Wir wissen: Wenn wir unsere Leistung auf den Platz bringen, dann gewinnen wir unsere Spiele meistens auch. So wird es auch am Samstag gegen Hof sein.“

DK