Bayernliga Nord
Hat der FC Ingolstadt II das Hinrunden-Tief überwunden? – Rückrundenstart in Kornburg

02.11.2023 | Stand 02.11.2023, 17:10 Uhr
Julian Meier

Werden langsam zu einer Einheit: Die U 21 des FC Ingolstadt um Kapitän Fabian Cavadias (vorne), Routinier Herbert Paul (links) und Co-Spielertrainer Mario Götzendörfer (Zweiter von links) hat in der Bayernliga ihr zwischenzeitliches Tief scheinbar überwunden. Foto: Meyer

Niemand hat erwartet, dass der FC Ingolstadt II in der Bayernliga Nord durchmarschiert. Wie jedes Jahr sind die Jungschanzer mit einem runderneuerten Kader an den Start gegangen, Anfangsschwierigkeiten waren also einkalkuliert. Dennoch hätte es für den Tabellenneunten insgesamt etwas glatter laufen können.

Nach einer schwierigen Phase scheint die Mannschaft von Trainer Thomas Karg nun allerdings wieder auf dem richtigen Weg zu sein. Vor dem Beginn der Rückrunde an diesem Freitag (19 Uhr) mit dem Spiel beim Tabellen-15. TSV Kornburg werfen wir einen Blick auf die sehr unterschiedlichen Saisonphasen des FCI II in der Hinserie.

Spieltag 1 bis 8: Ein gelungener Start

Der Auftakt in die neue Nord-Gruppe verlief denkbar unglücklich: Gegen clever auftretende Gäste vom TSV Kornburg verlor der FCI trotz Chancenplus mit 0:1. Doch die Schanzer kamen mit ihrem neuen Trainer und dem neu zusammengewürfelten Team dann doch erstaunlich schnell zurecht. Es folgten ein souveräner 2:0-Sieg gegen den ATSV Erlangen und das fulminante 5:2 im Derby gegen den VfB Eichstätt. Und selbst den ersten kleinen Durchhänger überstanden die Ingolstädter recht problemlos: Auf das extrem unglückliche 2:3 gegen die DJK Gebenbach nach 2:0-Führung und das völlig verdiente 1:3 gegen die U21 von Jahn Regensburg folgten drei Siege am Stück. Vor allem die beiden Erfolge gegen die SpVgg Hankofen-Hailing (4:2) und gegen den TSV Neudrossenfeld (2:1) – beide in der oberen Tabellenhälfte angesiedelt – machten Hoffnung auf eine erfolgreiche Spielzeit. „Wir sind im Großen und Ganzen gut in die Runde gestartet und haben in der ersten Phase auch gut gepunktet“, meint Trainer Karg. Das sollte sich aber ändern.

Spieltag 9 bis 16: Die Schanzer im freien Fall

Der Beginn der Krise war eigentlich wenig krisenhaft: Der FCI trat als Tabellendritter beim Zweiten SC Eltersdorf an. Trotz Führung und einer insgesamt starken Leistung verloren die Schanzer mit 1:2, woran auch der Schiedsrichter mit einigen umstrittenen Entscheidungen seinen Anteil hatte. Allerdings fanden die Ingolstädter dieses Mal nicht so leicht wieder in die Spur. Gegen die DJK Ammerthal (1:3) zeigten sie die laut Karg „wahrscheinlich schlechteste Halbzeit in diesem Jahr“. Auf den holprigen 4:2-Sieg gegen das abgeschlagene Schlusslicht SC Feucht folgten zwei weitere Niederlagen und zwei Unentschieden. Insgesamt holte die Karg-Elf damit aus sieben Partien gerade mal fünf Zähler und fiel in der Tabelle von Rang drei zwischenzeitlich bis auf Rang zwölf zurück – mit gerade noch einem Punkt Abstand zum ersten Abstiegsrelegationsplatz. „Da hatten wir einen schönen Hänger und in Summe schon mehrere Problemchen“, räumt der FCI-Coach ein. Vor allem auch in personeller Hinsicht: Das erfolgreiche Sturmduo vom Saisonbeginn war schnell gesprengt; Valdrin Konjuhi (zwei Tore) fehlt seit dem sechsten Spieltag verletzungsbedingt, Michael Udebuluzor (acht Tore) hat wegen Länderspielabstellungen und Berufungen in die Profi-Mannschaft des Klubs erst neun Spiele bestritten. Auch andere Stützen wie Mario Götzendörfer haben aufgrund von Verletzungen schon das ein oder andere Spiel verpasst.

Spieltag 17 bis 19: Der Aufschwung

Hatte gegen den TSV Abtswind (1:1) die Leistung schon gestimmt, gelang gegen den ASV Neumarkt endlich der erlösende Sieg (3:1). In der Woche drauf legten die Ingolstädter nach und wandelten gegen den SV Donaustauf einen 0:2-Rückstand noch in einen 3:2-Sieg um. Und zu guter Letzt trotzten sie am vergangenen Samstag dem Tabellendritten ASV Cham einen Punkt ab (0:0), wobei hinten erstmals seit dem zweiten Spieltag auch wieder die Null stand. Die Tendenz stimmt also. „Mit den letzten vier, fünf Spielen bin ich voll zufrieden, weil man einen Lerneffekt merkt“, sagt Karg, der die Mannschaft vor allem dafür lobt, dass sie füreinander kämpft. „Das ist die Basis, damit man sich auch im fußballerischen Bereich weiterentwickelt. Und auch da sehe ich in den letzten Spielen eine Entwicklung.“ Fünf Spieltage bleiben vor der Winterpause noch, um diese Entwicklung fortzusetzen. Vier der kommenden Gegner stehen in der Tabelle hinter dem FCI, nur Spitzenreiter Eichstätt (18. November) dürfte nochmal ein ganz harter Brocken werden. Coach Karg legt das Augenmerk aber weniger auf die Gegner, sondern vielmehr auf die eigene Mannschaft: „Das große Ziel ist, in den fünf Spieltagen vor der Winterpause stabil zu bleiben und Konstanz an den Tag zu legen, was wir bislang nicht immer geschafft haben. Da sind wir dran und hoffen, dass es jetzt so weitergeht wie in den letzten Spielen.“

DK