Bayernliga Nord
Ein „Spitzenspiel“ im Tabellenkeller zwischen Neumarkt und Feucht

29.02.2024 | Stand 29.02.2024, 14:00 Uhr
Lothar Röhrl

Mal sehen und auch hören, ob die ASV-Ultras (von der U12) ihre Lieblinge der Ersten Mannschaft (wie Philipp Majewski, Mi.) auch in Feucht anfeuern werden. Foto: Röhrl

Der Tabellenletzte (19.) erwartet den Tabellen-14.: Das wird an diesem Freitag ab 19 Uhr ein „Spitzenspiel“, wirklich? Aber doch: Denn Gastgeber 1. SC Feucht und Gast ASV Neumarkt haben zuletzt Boden gut gemacht.

Der ASV hat in seinen vergangenen drei Punktspielen sieben Punkte geholt (insgesamt jetzt 28). Die Feuchter (jetzt 13 Punkte) haben in zwei Spielen mit sechs Zählern fast genauso viele eingefahren, wie sie es mit sieben in ihren 19 Spielen davor getan hatten.

Feucht und Neumarkt eint dennoch, dass ihnen das Abstiegsgespenst mehr oder weniger hartnäckig auf den Fersen geblieben ist. Nun also der direkte Vergleich der beiden besten Mannschaften des Fußballkreises Neumarkt. Direkt nach dem gewonnenen Oberpfalz-Derby gegen Ammerthal (2:1) hatte ASV-Trainer Jochen Strobel festgestellt: „Das gibt uns viel Mut und Selbstvertrauen für die nächsten Wochen. Wir sind auf dem richtigen Weg.“

ASV in komfortabler Lage

Gegen Ammerthal habe sich seine Mannschaft nach ihrer 1:0-Führung durch den 1:1-Ausgleich (Strobel: „Das war Ammerthals einziger Schuss aufs Tor im ganzen Spiel“) nicht schocken lassen. Danach habe sich bewährt, dass er wegen der nun entspannten Personalsituation immer gut „nachlegen“ könne.

Nicht immer in dieser Saison ist Strobel in einer solch komfortablen Situation gewesen. Denn von Ende September bis Anfang November hatte man eine schlimme Serie mit einem Unentschieden und gleich fünf Niederlagen. Damals war der ASV über Wochen auf seinen 21 Punkten kleben geblieben. Erst mit dem überraschenden 1:0-Heimsieg gegen Hankofen-Hailing hatte es die Trendwende gegeben.

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Diese gründete sich auf der immer entspannter gewordenen Personalsituation. Sie ist vor dem Kreisderby in Feucht gar noch einen Tick besser geworden. Jochen Strobel teilte

mit, dass nun auch die fürs Umschaltspiel wichtigen Leon Schoen und Raphael Heimisch wieder fit sind.

Zudem ist der am Samstag noch leicht humpelnde Stürmer Maxi Bergler wieder eine Option. Damit gilt: Verschärfter Konkurrenzkampf unter den Spielern hier, beruhigendes Gefühl aufgrund der vollen Auswechselbank da.

Wohl vor allem deswegen wirkte der ASV-Trainer beim Gespräch mit unserem Medium sehr entspannt. Aber auch entschlossen. Noch 14 Spieltage lang solle seine Mannschaft es den Eichhörnchen gleichtun. Also in jedem Spiel mindestens einen oder am besten drei Punkte mitnehmen.

Doch Jochen Strobel hat alle gewarnt, die nur auf den Tabellenstand der Feuchter schauen wollen: „Wir dürfen sie nicht unterschätzen. Bei ihnen ist eine Euphorie entstanden.“

Feucht hat sich verstärkt

Hörte man auch Feuchts Trainer Dominik Haußner, könnte es am Freitag lange ein Duell zweier auf Abwarten eingestellter Mannschaften geben. Wer aber um die emsigen Feuchter Transfer-Aktivitäten in der Spielpause (sieben Neuzugänge; sieben Abgänge) weiß, und wer das 2:0 der Feuchter am vergangenen Samstag in Abtswind zur Kenntnis genommen hat, der ahnt: Feucht sieht noch Chancen auf einen Relegationsplatz – und wird daher am Freitag nicht zu defensiv, weil abwartend spielen können.

Bei der von Feucht angestrebten Aufholjagd vom derzeit letzten Platz weg könnten zwei Spieler eine entscheidende Rolle spielen: Zum einen der Defensiv-Experte Sebastian Lindner. Er ist einer der Neuzugänge.

Zum anderen hat Feucht in Tarkan Ücüncü im Angriff einen Trumpf. Denn diesem waren in den vergangenen zwei Punktspielen drei seiner mittlerweile acht Treffer gelungen. Sich und den Seinen machte der auch schon in Neumarkt tätige Dominik Haußner aus einem weiteren Grund Hoffnung: „Jeder kann in dieser Liga jeden schlagen.“