Bayernliga Nord
Ein Derby mit jeder Menge Drama: Ammerthal bezwingt Gebenbach

07.04.2024 | Stand 07.04.2024, 22:19 Uhr
Pascal Edenhart

2:3 hieß es am Ende im Duell der beiden Bayernligisten aus dem Landkreis Amberg-Sulzbach. Während Ammerthal ein echter Befreiungsschlag gelang, rutscht Gebenbach (in Schwarz) auf einen Relegationsplatz ab. Foto: Andreas Brückmann

Es war ein Derby, das alles hielt, was es versprach: viel Kampf, packender Fußball, strittige Szenen und eine echte Schlusspointe. Am Ende jubelten die Gäste aus Ammerthal, die DJK Gebenbach muss hingegen eine 2:3-Niederlage verdauen, zu der es nicht hätte kommen müssen.

„Wir dürfen dieses Spiel niemals verlieren“, so Gebenbachs Trainer Kai Hempel kurz nach Abpfiff. „Wir waren 70 Minuten die bessere Mannschaft und geben in der Schlussphase den Sieg aus der Hand.“

Gästetrainer Florian Schlicker stellte hingegen die Moral seiner Mannschaft heraus. Nach einer guten Anfangsphase seiner Schützlinge sah er lange Zeit eine überlegene DJK Gebenbach. „Wir haben aber nie aufgegeben und waren in den letzten 15, 20 Minuten am Drücker“, sagte Schlicker, der letztendlich konstatiert: „Wir wollten den Sieg am Ende des Tages mehr.“

Ein schwungvoller Beginn

Aber der Reihe nach: Beide Teams starteten schwungvoll in die Partie und ließen keinen Zweifel aufkommen, dass man unbedingt die drei Punkte einfahren wollte. Nach ersten Annäherungen auf beiden Seiten waren es nach elf Minuten die Gäste aus Ammerthal, die zum ersten Mal jubeln durften. Nach einer nur halbherzig geklärten Freistoßflanke aus dem Halbfeld landete der Ball an der Strafraumgrenze bei Deniz Koc. Dieser fackelte nicht lange und versenkte das Leder humorlos im linken unteren Eck zum frühen 0:1.

In der Folge war die Elf von Kai Hempel die aktivere Mannschaft und drückte auf den Ausgleich. Zwar spielte man sich immer wieder in die gefährliche Zone, oftmals fehlte allerdings die letzte Konsequenz. In Minute 37 fiel dann aber der inzwischen hochverdiente Ausgleich. Einen Freistoß vom linken Strafraumeck zog Dominik Haller nah vors Tor. Marco Geier stieg dabei am höchsten und köpfte aus kurzer Distanz ein – 1:1.

Konter per Handspiel unterbunden



Gebenbach wollte in der Folge noch vor der Pause die Führung erzwingen, die beste Möglichkeit dazu vergab allerdings Emir Terakaj, der einen Schlenzer knapp am Kasten vorbeisetzte. So ging es mit dem Remis in die Kabinen. Auch nach Wiederanpfiff dominierte die heimische DJK weiter. In der 53. Minute sahen die 850 Zuschauer dann endlich den längst überfälligen Führungstreffer. Zunächst scheiterte Johannes Golla aus kurzer Distanz an Schlussmann Sommerer, den eigentlich deutlich schwierigeren Nachschuss versenkte dann aber Dominik Späth per Direktabnahme.

Nach etwa einer Stunde kam es dann zum Aufreger des Tages, der den Ausgang des Spiels maßgeblich beeinflussen sollte: André Karzmarczyk unterband einen Konter mit einem Handspiel, das jedoch ungeahndet blieb. Da der Gebenbacher Angreifer ansonsten durch gewesen wäre, wäre für Kai Hempel rot die einzig richtige Entscheidung gewesen. Für Gästetrainer Schlicker war die Szene zwar naturgemäß nicht ganz so klar, er räumt jedoch ein, dass man sich über einen Pfiff nicht hätte beschweren dürfen.

Zwei Treffer aberkannt

Wie es das Schicksal so wollte, trat ebenjener Karzmarczyk wenig später nochmals in Erscheinung. Zunächst wurde aber die vermeintliche Vorentscheidung zugunsten der Gebenbacher aufgrund einer knappen Abseitssituation zurückgepfiffen – Gleiches geschah wenig später auf der anderen Seite.

In der 82. Minute war es dann ausgerechnet André Karzmarczyk, der nach einer Freistoßflanke per Flugkopfball den Ausgleich erzielte. Die DJK Gebenbach hatte inzwischen die Spielkontrolle völlig verloren und sah sich in der Schlussphase nur noch in der Defensive. Moritz Plößl im Tor wuchs dabei über sich hinaus und hätte seiner Mannschaft um ein Haar zumindest einen Punkt gerettet.

Dann kam jedoch die 92. Minute. Nach einem geblockten Schuss stand Laurin Klaus am langen Pfosten völlig frei und versenkte den Ball aus kurzer Distanz im kurzen Eck zum vielumjubelten Siegtreffer.

Während für die DJK Ammerthal der Dreier ein echter Befreiungsschlag bedeutet, rutscht Gebenbach durch die zweite Last-Minute-Niederlage in Folge auf den Relegationsplatz.