Bayernliga
ASV Neumarkt trifft in Feucht auf eine Wundertüte

03.03.2023 | Stand 17.09.2023, 1:37 Uhr
Lothar Röhrl

Selim Mjaki (rot-weiß) blieb im Hinspiel gegen Feucht ohne Torerfolg. Mit sechs Treffern führt der ASV-Stürmer derzeit die interne Torschützenliste vor Jonas Marx (4) und Elias Meyer (3) an. Foto: Röhrl

Von Lothar Röhrl

Neumarkt. Der Wetterbericht sagt knapp über Null Grad voraus. Doch bei einem Fußball-Derby wie diesem geht es sicher heiß her: Mit dem Gastspiel des ASV Neumarkt am Samstag ab 15 Uhr beim 1. SC Feucht biegt die Saison der Fußball-Bayernliga Nord in die 13 Spieltage lange entscheidende Phase ein. Wir haben uns mit diesem „Kracher“ vom 22 Spieltag befasst. Dazu sprachen wir mit ASV-Trainer Dominic Rühl…

… über seine Bewertung der bisherigen 21 Punktspiele:



Am meisten geärgert hätten ihn die 1:2-Heimniederlage vom siebten Spieltag gegen Ammerthal und das 2:2 daheim gegen Donaustauf (zehnter Spieltag): „Beide Male waren wir die klar bessere Mannschaft und sind dafür nicht belohnt worden.“ Sehr gefreut habe er sich, als seine Mannschaft kurz vor der langen Pause „zwei dreckige“ Siege daheim gegen Don Bosco Bamberg (2:0) und in Hof (2:1) geholt habe. „Damit ist der freie Fall in der Tabelle gebremst worden.“

… über Schwerpunkte in Rühls Trainingsarbeit zuletzt:



Für ihn sei es keine Floskel, wenn ein Trainer sage: „Wir haben die Basics trainiert.“ So fasste Dominic Rühl die zurückliegenden sechs Wochen der Mischung aus Trainingseinheiten und Testspielen zusammen. Dabei hätten die Spieler enormes Engagement gezeigt: „Alle haben Gas gegeben und damit einen guten Charakter gezeigt.“

… über das „Wie“ der Klassenerhalt gelingen soll:



Inklusive des Auswärtsspiels in Feucht hat der ASV Neumarkt noch 13 Punktspiele zu absolvieren. Darunter ist kein einziges Nachholspiel. Denn als einzige Mannschaft hatte der ASV vor der Winterpause alle 21 Spiele gemacht. Dabei hatte er 21 Punkte geholt. Als 13. steht er noch knapp über dem Strich. Ab Rang 14 beginnt die Zone der von Relegationsspielen oder Direktabstieg betroffenen Teams.

Im Gespräch mit unserer Zeitung hielt Dominic Rühl an seinem Ziel fest, dass noch sieben Siege herausspringen sollen: „Bei 40-plus ist man sicher gerettet.“ Das habe das Studium der Schlusstabellen der vergangenen sechs Bayernliga-Spielzeiten gezeigt. „Es könnten aber auch schon 35 oder 36 reichen“, fügte Rühl noch an.

… über den Charakter und das Wesen seiner Mannschaft:



Sehr angetan zeigte sich der ASV-Trainer davon, wie „sehr fit“ seine Mannschaft geworden sei. „Das hat sie in Burglengenfeld gezeigt, als sie diese Mannschaft an die Wand gelaufen hat.“ Dennoch habe sich auch gezeigt, dass diese Mannschaft nicht nur von den Trainern her eine Führung brauche. Obwohl sich Jonas Marx, Niklas Schell und Jannik Schneider nach dem Ausfall von Alexander Braun und Leon Schoen sehr in einer Leader-Rolle beweisen wollten, hätten sie nicht die Rolle ausfüllen können, welche Braun und Schoen einnehmen würden.

Dominic Rühl freute sich zwar darüber, dass Stamm-Kapitän Alexander Braun wieder einsatzbereit ist. Rühl bedauerte es aber, dass ihm und der Mannschaft weiter Leon Schoen fehlen könnte. „Für das Spiel in Feucht ist es sehr fraglich, ob der Leon wegen seiner andauernden Probleme in der Leiste mitmachen kann.“

… über den ersten Gastgeber des ASV im neuen Jahr:


Dominic Rühl bezeichnete die Feuchter Mannschaft (derzeit nach 20 Spielen Achter mit 30 Punkten) als „Wundertüte“. Denn diese sei derzeit schwer auszurechnen: „Feucht hat in der Winterpause viel Aderlass hinnehmen müssen. Unter den acht Abgängen sind auch die beiden Torhüter.“

Für Rühl wird es interessant, wie sich Feucht auf seine Mannschaft einstellen wird. Für die Vorbereitung nutzte der Trainer das Filmmaterial, das sein Co-Trainer Stefan Gleinig am vergangenen Wochenende beim Testspiel Seligenporten gegen Feucht (1:2) erstellt hatte.

Übrigens: Im Hinspiel, das am Dienstagabend des 2. August in Neumarkt stattgefunden hatte, lag der ASV nach einem Doppelschlag in der 22. und 26. Minute (Marx-Strafstoß und der mittlerweile abgewanderte Majewski) schon 2:0 vorne. Doch die insgesamt besseren Feuchter drehten die Partie durch Hering, Weber und erneut Hering noch zum 3:2-Sieg um.