2. Frauen-Bundesliga
Mit Einzelgesprächen gegen den Negativlauf – FC Ingolstadt will in Sand ersten Sieg des Jahres

30.03.2024 | Stand 30.03.2024, 11:00 Uhr
Sabine Kaczynski

Die Muskelverletzung ist überstanden: In Sand steht Melike Pekel wieder im Kader des FC Ingolstadt. Foto: Meyer

Ein mageres Pünktchen haben die Fußballerinnen des FC Ingolstadt in den bislang fünf Zweitliga-Partien des neuen Jahres geholt. Dementsprechend groß ist die Sehnsucht, dass an diesem Sonntag beim Tabellensechsten SC Sand (11 Uhr, sporttotal.tv) endlich der Knoten platzt.

Nach der 0:4-Pleite in der Vorwoche gegen den FC Carl Zeiss Jena, die sich die Ingolstädterinnen mit einer desolaten Leistung in der zweiten Halbzeit selbst eingebrockt hatten, wurde der Ton rauer. Chefcoach Miren Catovic forderte Antworten auf die Frage, warum sein Team „sich nicht mehr an den Matchplan gehalten“ habe. Hat er sie bekommen? „Leider haben wir noch immer keine Erklärung dafür, was passiert ist“, rätselt Keeperin Franziska Maier. „Wir haben eine tolle erste Halbzeit mit drei hundertprozentigen Chancen gespielt, sind mutig aufgetreten und waren in der Pause alle überzeugt, dass wir das Ding ziehen. Doch die beiden Gegentreffer kurz nach dem Wiederanpfiff waren für uns wie ein Genickbruch.“

Die Spielerinnen waren ratlos und schockiert nach ihrem Auftritt, bestätigt Catovic: „Jetzt ist es meine Aufgabe, eine Lösung zu finden“, sagt der Trainer, der in der zurückliegenden Woche viele Gespräche führte, um der Sache auf den Grund zu gehen: „Dabei sind einige mannschaftsinterne Themen zur Sprache gekommen, die ich nun klären muss“, sagt der Coach, will aber nicht konkreter werden. Ob er die Probleme bis zum Sonntag in den Griff bekommt, wird sich zeigen.

Immerhin können die Ingolstädterinnen auf den kompletten Kader zurückgreifen. Auch Melike Pekel ist nach überstandener Verletzung wieder einsatzbereit und somit eine Option für die Startelf. Worauf müssen sich die Schanzerinnen gegen den SC Sand einstellen? „Unser Gegner verfügt über eine sehr gute, erfahrene Mannschaft, die einen körperlich intensiven Fußball spielt. Es wird viele Zweikämpfe geben und richtig zur Sache gehen. Wir müssen bereit sein, über unser Limit zu gehen, wenn wir gewinnen wollen“, sagt Catovic. Maier ergänzt: „Es wird ein Kampf, den wir über 90 Minuten annehmen müssen. Wer die drei Punkte mehr will, wird am Sonntag als Sieger vom Platz gehen.“

Dabei setzt der FCI-Trainer vor allem auf die Stabilität in der Defensive, die das Team in der Hinrunde auszeichnete, die zuletzt aber schmerzlich vermisst wurde. „Wir müssen einfache, naive Fehler vermeiden, professionell agieren und die richtigen Entscheidungen treffen“, fordert Catovic. Nicht ganz einfach angesichts der bislang enttäuschenden Rückrunde und des auf sechs Zähler geschmolzenen Abstands auf die Abstiegsränge. Der Druck nimmt unweigerlich zu. „Es zeugt von der Qualität einer Mannschaft, wie sie mit schlechten Phasen umgeht – ob sie sich runterziehen lässt oder wieder aufsteht und die Erfahrung in positive Motivation umwandelt. Wer mit dem Druck nicht umgehen kann, muss in die Kreisklasse gehen. Auf Zweitliga-Niveau muss man ihn aushalten können“, stellt der Trainer klar.

Auch Maier bestätigt das und betont, dass die Stimmung im Team weiter gut sei. „Wenn wir endlich mal gewinnen, können wir ganz schnell wieder in einen Flow kommen – und dann kann man uns nur schwer aufhalten“, hofft die Keeperin auf die Wende. „Wir müssen wieder mit mehr Selbstvertrauen auftreten. Ich glaube nach wie vor an die Qualität im Team. Wenn wir alle gemeinsam das entsprechende Feuer auf den Platz bringen, können wir jeden Gegner auch spielerisch schlagen“, ist sich Meier sicher. „Wir werden mit dem Abstieg nichts zu tun haben“.

Ihr Trainer sieht das ähnlich: „Wir sind trotz der schlechten Ergebnisse gewachsen und besser geworden, deshalb bin ich überzeugt, dass die Mannschaft mit ihrer menschlichen und spielerischen Qualität dieser Herausforderung gewachsen ist“, sagt Catovic. Fehlen nur die Ergebnisse, die das bestätigen.

DK