2. Frauen-Bundesliga
„Extrem bitter“ – Trainer Catovic hadert nach Spiel seines FC Ingolstadt gegen Spitzenreiter HSV

10.03.2024 | Stand 10.03.2024, 20:47 Uhr
Sabine Kaczynski

Kaum ein Durchkommen: Hier versucht sich die Ingolstädterin Nina Penzkofer (rechts) gegen HSV-Spielerin Merle Kirschstein (links) durchzusetzen. Foto: Meyer

Die Fußballerinnen des FC Ingolstadt können scheinbar nicht mehr siegen. Auch im dritten Rückrundenspiel der 2. Bundesliga – am Sonntag gegen den neuen Tabellenführer Hamburger SV − gelang trotz früher Führung und einer engagierten Leistung kein Erfolg, sodass die Ingolstädterinnen auf Tabellenplatz neun abrutschten.

Vor 133 Zuschauern begannen die FCI-Frauen am heimischen Audi Sportpark druckvoll. Gleich in der 5. Minute setzte Nina Penzkofer nach einer Balleroberung ein erstes Ausrufezeichen, als ihr Abschluss auf dem Tornetz landete. Drei Minuten später klatschte auf der anderen Seite Svea Stodts Schuss auf die Querlatte des FCI-Gehäuses. Dann wieder die Gastgeberinnen: Katharina Krist schlug einen weiten Ball auf Paula Vidovic, die das Spielgerät überlegt zur 1:0-Führung über die Gästekeeperin hob (11. Minute).

Beide Teams agierten auf Augenhöhe, zeigten ein intensives, schnelles Passspiel und blieben in den Zweikämpfen aggressiv. Zielte Jaqueline Dönges nach einer Ecke noch über den Schanzer Kasten (16.), machte sie es drei Minuten später besser, enteilte nach einem langen Pass Verteidigerin Anja Suttner und überwand FCI-Torfrau Anna-Lena Daum mit einer nicht unhaltbaren Hereingabe von der linken Seite. Der 1:1-Ausgleich.

Fast im Gegenzug hätten die Schanzerinnen den alten Abstand beinahe wieder hergestellt, aber Stürmerin Pija Reininger verzog das gute Anspiel von Kapitänin Lisa Ebert. Doch auch die Gäste blieben mit Möglichkeiten von Mia Büchele (21. und 22.) gefährlich. Fast im Minutentakt ging es nun hin und her: Erst musste HSV-Keeperin Lela-Celin Naward Krists Freistoß entschärfen (29.), dann blieb Daum Siegerin gegen Dana Marquardt (31.), bevor Reininger nach einem schönen FCI-Angriff erst unmittelbar vor dem Abschluss gestoppt werden konnte (32.).

Dann schlug die Kugel doch ein – wieder im Schanzer Tor. Nach einer Flanke landete Krists Abwehrversuch genau vor den Füßen von Lisa Baum, die nur noch einschieben musste: 2:1 für die Gäste (35.). Jetzt hatten die Ingolstädterinnen eine schnelle Antwort parat: Nach einem Spielzug über Reininger und Katharina Reikersdorfer drang Penzkofer in den Strafraum ein und wurde gefoult. Elfmeter für den FCI. Anders als in der Vorwoche (hier hatte Ebert vom Punkt vergeben) trat Anna-Lena Fritz an – und verwandelte zum 2:2-Ausgleich ins untere rechte Eck (37.). Dabei blieb es bis zur Pause.

„Wir waren spielerisch auf Augenhöhe, dürfen aber die beiden Gegentore so nicht kassieren“, ärgerte sich FCI-Trainer Catovic zur Halbzeit. Auch nach dem Seitenwechsel sahen die Zuschauer eine intensive Begegnung, die nun jedoch mehr und mehr durch kleine Fouls unterbrochen wurde. Tormöglichkeiten ergaben sich somit fast ausschließlich nach Freistößen. Auch dem nächsten Treffer ging ein FCI-Foul voraus: Nach einem Freistoß wurde der Ball per Kopf auf Larissa Mühlhaus verlängert, die mit dem 3:2 aus HSV-Sicht in der 69. Minute die erneute Gästeführung erzielte.

FCI-Coach Catovic brachte mit Erjona Zani und Helene Schäfer für Penzkofer und Vidovic frische Offensivkräfte, doch weder Ebert (74.) noch Suttner (84.) konnten im Anschluss ihre guten Chancen verwerten. Auf der Gegenseite vereitelte Daum nach einem Alleingang von Baum den nächsten Treffer der Gäste (82.). In den letzten Minuten versuchten die Schanzerinnen nach der Hereinnahme von Yvonne Dengscherz und Lea Wolski nochmal mit vereinten Kräften, den verdienten Ausgleich zu erzwingen, doch die HSV-Frauen ließen nichts mehr zu.

„Auch wenn der HSV eine der besten Mannschaften der Liga stellt, ist die Niederlage extrem bitter, weil wir uns für unseren Aufwand nicht belohnt haben. Das ist sehr schade für die Mädels, die alles gegeben haben, ein Unentschieden wäre definitiv gerecht gewesen. Am Anfang der Saison hatten wir mehr Glück als Können, jetzt haben wir das Können, aber gar kein Glück“, haderte FCI-Coach Catovic nach der Partie. „Wir nehmen trotzdem mit, dass wir eine deutlich verbesserte Spielweise an den Tag legen und schöneren Fußball zeigen. Wir müssen an den Weg glauben, den wir gehen – er wird sich hundertprozentig lohnen“, bleibt der Trainer optimistisch. Die nächste Möglichkeit das zu beweisen, haben die FCI-Frauen am kommenden Sonntag (11 Uhr) beim neuen Tabellenzweiten SV Meppen.

DK


FC Ingolstadt: Daum – Härtl (87. Dengscherz), Fritz, Krist, Suttner – Reikersdorfer – Vidovic (78. Schäfer), Slipcevic (87. Wolski), Ebert, Reininger – Penzkofer (73. Zani).
Tore: 1:0 Vidovic (11.), 1:1 Dönges (19.), 1:2 Baum (35.), 2:2 Fritz (37., Elfmeter), 2:3 Mühlhaus (69.). – Schiedsrichter: Mühlbauer (Pölling). – Zuschauer: 133.