Plan nach der Sommerpause steht
Vor Kolumbien-Spiel: Bekannter Friseur im DFB-Teamhotel – und viele offene Fragen für Flick

20.06.2023 | Stand 14.09.2023, 22:59 Uhr

„Wir werden im Stadion gefühlt von 500 Kameras aufgenommen, und natürlich möchte man da vernünftig aussehen“, sagt Kai Havertz (r.) zum Thema Friseurbesuch vor dem Spiel. −Foto: dpa

Einige deutsche Nationalspieler haben sich einem „Bild“-Bericht zufolge auch mit einem Haarschnitt auf den letzten Test vor der Sommerpause eingestimmt. Demnach war am Montagabend vor der Partie an diesem Dienstag (20.45 Uhr/RTL) in Gelsenkirchen gegen Kolumbien ein bekannter Friseur im Teamhotel der DFB-Auswahl zu Gast, was der Deutsche Fußball-Bund bestätigte.

Berichte über Besuche von Starfriseuren in Spielerhotels sind immer mal wieder ein Aufregerthema - speziell, wenn das folgende Spiel verloren geht. Nationalspieler Kai Havertz hatte Anfang April der „Bild“ dazu gesagt: „Ich finde es manchmal extrem, wie darüber geurteilt wird. Wir werden im Stadion gefühlt von 500 Kameras aufgenommen, und natürlich möchte man da vernünftig aussehen.“ Den Profis könne deshalb kein Vorwurf gemacht werden, „jeder geht doch zum Friseur“.

„Im September wird vieles anders aussehen“

Bevor sich der Bundestrainer Hansi Flick nach dem Match gegen Kolumbien von seinen Spielern in die Sommerpause verabschiedet, legte er die Marschroute für das Wiedersehen fest. Ein Kracher gegen den Vize-Weltmeister Frankreich, eine US-Reise und der Jahresabschluss in Österreich – die Pläne in Richtung Heim-EM sind weit fortgeschritten.

„Im September“, betonte der 58-Jährige mit Nachdruck, „wird alles ganz anders ausschauen.“ In den Begegnungen gegen Japan in Wolfsburg und Frankreich in Dortmund werde man eine Mannschaft sehen, „die bei der EURO den Erfolg holen soll, den wir uns wünschen“.

Flick wird sich in den nächsten Wochen und Monaten viele Gedanken machen und dann sofort wichtige Fragen beantworten müssen. Kapitän Manuel Neuer dürfte dann nach seinem Beinbruch wieder zur Verfügung stehen. Marc-Andre ter Stegen hat bereits signalisiert, dass er seinen Platz im Tor nicht freiwillig räumen wird. „Ganz aktuell hat Hansi Flick ja betont, dass das Leistungsprinzip auf allen Positionen gilt, auch im Tor“, sagte ter Stegen zuletzt im Interview mit der Süddeutschen Zeitung. Es wird spannend, wie Flick die T-Frage lösen wird.

Es ist nicht die einzige. Holt Flick den zuletzt von ihm gerüffelten Niklas Süle zurück? Wie entscheidet er in der Personalie Thomas Müller? Wie geht er mit dem Überangebot im Mittelfeld um? Nach den September-Spielen soll die Reise in die USA im Oktober Klarheit bringen. Ein Spiel gegen den Gastgeber in Hartford/Connecticut steht bereits fest, ein zweites – möglicherweise gegen Mexiko – wird folgen.

Flick sieht gute Entwicklung

„Ich sehe, dass wir uns entwickeln, das gefällt mir. Wir sind überzeugt von unserem Weg“, betonte Flick zuletzt. Doch viel Zeit bis zur Heim-EM 2024 bleibt nicht. Im November sind noch Spiele in Berlin gegen die Türkei und in Wien gegen Österreich geplant. Eine offizielle Bestätigung des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) steht dafür aber noch aus.

Der Auftrag an den viermaligen Weltmeister ist in diesen Partien klar - es muss EM-Euphorie im Land entfacht werden. „Sobald wir zeigen, was in uns steckt, sind die Zuschauer sofort auf unserer Seite. Das ist wichtig zu wissen. Die Menschen wollen hinter uns stehen“, ist sich DFB-Direktor Rudi Völler sicher.

Im März könnte der Start ins EM-Jahr mit Begegnungen in Frankreich und gegen die Niederlande erfolgen. Auch dabei wird Hansi Flick weiter an seinem Masterplan für die EURO feilen.

− sid/dpa/red