14 Tore in erster Regionalliga-Saison
Drei-Jahres-Vertrag in Fürth, Leihe nach Wien: Karriere des Ex-Waldkirchners Nico Grimbs (19) nimmt Fahrt auf

25.10.2023 | Stand 25.10.2023, 11:36 Uhr

Treffsicherer „Zehner“: 14 Tore und fünf Vorlagen gelangen Nico Grimbs – hier Ende Mai im finalen Regionalliga-Duell mit Pedro Narciso Muteba vom 1. FC Nürnberg II – in seiner ersten Herren-Saison. − Foto: Imago Images

Diesen einen Moment wird er im Leben nie vergessen: Nachspielzeit am 18. August in Wien-Floridsdorf, 94. Minute in der österreichischen Zweitliga-Partie des Floridsdorfer AC Wien gegen SV Licht-Loidl Lafnitz – und „Joker“ Nico Grimbs (19) verwertet einen Abpraller laut FAC-Spielbericht „in gewohnter Stürmermanier“ zum 3:0-Endstand. Es war das erste Profi-Tor in der jungen Fußballerkarriere des aus Wegscheid (Landkreis Passau) stammenden Leihspielers der Spvgg Greuther Fürth − „ein sehr geiles Gefühl“, wie der talentierte Offensivmann erzählt, als ihn die Heimatzeitung in der österreichischen Hauptstadt telefonisch erreicht.

Nach Premieren-Tor fällt „Last und Druck ab“



Dass er seine Tor-Premiere im Profifußball auch noch live mit seiner Freundin Gina-Maria und deren Familie im 3000 Zuschauer fassenden Stadion („FAC-Platz“) teilen konnte, freute den jungen Bayerwaldler im blau-weißen Dress mit der Rückennummer 11 umso mehr. „Da ist auch eine Last und ein gewisser Druck von mir abgefallen“, räumt Grimbs offen ein – denn im bisherigen Saisonverlauf kam der mit einer doppelten Staatsbürgerschaft (Mama Deutsche, Papa Österreicher) ausgestattete Jungprofi auf der Zehner-Position über Kurzeinsätze als Einwechselspieler nicht hinaus. In bislang acht Liga-Partien, in denen er im Kader stand, kamen da insgesamt nur 86 Minuten auf dem Rasen zusammen, dazu 43 Minuten in zwei Pokal-Partien.

„Natürlich möchte ich gerne mehr spielen. Der Trainer (Mitja Morec aus Slowenien, Anmerkung d. Redaktion) hat mir auch gesagt, dass ich meine Einsatzminuten bekommen werde“, erklärt Grimbs, der dafür Verständnis zeigt – und Lernwillen: „Es ist immerhin erst mein erstes Profi-Jahr, das verbuche ich alles unter Erfahrung sammeln. Ich bin jedenfalls täglich mit Freude im Training und werde da weiter Gas geben. In punkto Spielstärke wird die 2. österreichische Liga aus deutscher Sicht etwas unterschätzt“, so Grimbs, der das Niveau durchaus mit 3. Liga in Deutschland vergleicht.

14 Tore in der ersten Regionalliga-Saison



In diesem Sommer hatte der schon als 14-Jähriger aus der Jugend des TSV Waldkirchen in den Fürther Bundesliga-Nachwuchs gewechselte Wegscheider bei der Spvgg seinen ersten Profi-Kontrakt unterschrieben – datiert bis 2026. Das sagt schon eine Menge darüber aus, welches Entwicklungspotenzial man beim fränkischen Zweitligisten für Grimbs sieht – wenig verwunderlich nach dessen überragenden 14 Treffern und fünf Tor-Vorlagen in seiner ersten Herren-Saison 2022/23 in der Regionalliga Bayern. „Durch die Leihe zum Floridsdorfer AC kann er auf noch höherem Niveau erstmal seine nächsten Entwicklungsschritte gehen“, sagte Fürths Sportdirektor Rachid Azzouzi bei der Vertragsunterzeichnung.

Dass Nico Grimbs auch die österreichische Staatsbürgerschaft besitzt, erleichterte die Ausleihe an den traditionsreichen Floridsdorfer Athletiksport-Club − immerhin österreichischer Fußballmeister von 1918. FAC-Geschäftsführer Sport, Lukas Fischer, dazu: „Wir sind auf Nico aufgrund seiner starken letzten Saison aufmerksam geworden. Er ist ein junger Österreicher, der genau in unser Anforderungsprofil passt und bei dem wir viel Entwicklungspotenzial sehen.“

Viel Vorschusslorbeeren für einen 19-Jährigen, doch Nico Grimbs verfolgt seine Karriereplanung weiter voll fokussiert und motiviert – immer auch im Austausch mit den Fürther Verantwortlichen, die ihn einmal im Monat in Floridsdorf besuchen. „Nach dem Jahr in Wien will ich ab Juni 2024 auf jeden Fall in Fürth durchstarten.“