Regensburger Serie hält
Viel Feuer im Jahn-Block und ein Happy End: SSV Jahn trifft spät gegen den TSV 1860 München

04.11.2023 | Stand 04.11.2023, 20:57 Uhr

In der ersten Halbzeit gab es viel Feuer im Jahn-Block. Foto: Gatzka

Fußball-Drittligist SSV Jahn Regensburg hat es am Samstagnachmittag geschafft, den siebten Streich in Folge zu feiern. Im prestigeträchtigen bayerischen Derby beim TSV 1860 München gab es einen 1:0-Erfolg. Tobias Eisenhuth traf in der Nachspielzeit. Was für eine Schlussphase!



Die Regensburger mussten kurzfristig auf ein Trio verzichten. Der gebürtige Münchner Benedikt Saller fehlte erkältet. Noah Ganaus und Florian Ballas zwangen jeweils muskuläre Probleme zum Zuschauen. Happige Ausfälle für den SSV!

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Schon Stunden vor dem Anpfiff war viel los rund ums Grünwalder Stadion. In der mit 15.000 Zuschauern ausverkauften Kultstätte in der bayerischen Landeshauptstadt waren auch mindestens 1500 Jahn-Fans mit dabei. Auf der Osttribüne präsentierten sie eine imposante Choreo: “the incredible boys in red” (die unglaublichen Jungs in Rot) – garniert mit einer Art rotem Hulk.

Zwarts wird nicht rechtzeitig fit



Es war ein Duell mit besonderer Brisanz. Vor allem auch wegen der Personalie Joel Zwarts. Bauchmuskelprobleme verhinderten einen Einsatz des Niederländers, der im Sommer für Wirbel gesorgt hatte, weil er erst über Heimweh geklagt hatte, dann aber unbedingt zum Konkurrenten wollte. Auch für die Regensburger Andreas Geipl und Torwarttrainer Philipp Tschauner gab es ein Wiedersehen mit ihrem Ex-Klub. Auf der Gegenseite traf das auf Albion Vrenezi zu.

Und dann war da ja auch 2017 noch was. Da hatte sich der Jahn in der Relegation gegen die Löwen, deren Fans im Rückspiel in der Allianz Arena wüteten, durchgesetzt. Es dauerte sechseinhalb Jahre bis es zum nächsten Mal zu einem Duell in einem Pflichtspiel kam.

Die ersatzgeschwächten (ohne Sechs) Löwen wurden von Co-Trainer Stefan Reisinger betreut, weil Coach Maurizio Jacobacci mit einem Innenraumverbot belegt worden war.

Jahn-Fans zünden Feuerwerk



Im Regensburger Block gab es gleich zu Beginn ein Feuerwerk. Aufs Feld wollte der Funke aber nicht so recht überspringen. Die erste Halbzeit war chancenarm. Die Gäste waren aber präsenter in der Offensive – allerdings nur in der ersten halben Stunde. Danach hatten sie Glück. Agy Diawusies Schuss war nicht platziert genug (10.). Dominik Kother wurde noch rechtzeitig geblockt (18./27.). Die Löwen waren ganz zahm vorne, forderten vergeblich Strafstoß bei einem ihrer seltenen Ausflüge in den Jahn-Strafraum (27.). Vor der Pause wurden die Hausherren aber gefährlicher. Jahn-Keeper Felix Gebhardt musste sich bei Kilian Ludewigs Schuss ordentlich strecken (37.). Diawusie musste dann raus, für ihn kam Bryan Hein. Der Jahn war jetzt unsicher in der Defensive. Der Ex-Regensburger Albion Vrenezi scheiterte an der Latte (42). Glück für den SSV!

Nach der Pause forderten beide Teams unmittelbar hintereinander Handelfmeter (53.). Schiedsrichter Nicolas Winter ließ aber weiterspielen. Kothers Abschluss war nicht platziert genug (59.). In der 65. Minute hatte 1860 Glück, dass eine unglückliche Verlängerung von Jasper Verlaat nicht im Tor, sondern nur am Pfosten landete. Dann schaltete sich der Löwen-Kapitän vorne ein − zielte per Kopf aber drüber (70.). Im Gegenzug verpasste Kother eine Hereingabe haarscharf. Ähnlich knapp verfehlte Vrenezi sein Ziel (74.). Es blieb spannend. Der eingewechselte Elias Huth kam einen Schritt zu spät (83.). Eisenhuth gelang der lucky punch. Ein schönes Tor. Die Regensburger flippten aus.

Das macht insgesamt 31 Punkte für den Jahn. Damit ist der SSV zwar gleichauf mit Dynamo Dresden. Jedoch sind die Dresdner wegen des besseren Torverhältnisses nun wieder auf Platz 1 der Tabelle.