FCI-Führungsduo vor Einstand in Meppen
Trainer Köllner: „Die Möglichkeiten, die der FCI bietet, sind enorm“ – Sportdirektor Grlic von Klassenerhalt überzeugt

06.04.2023 | Stand 16.09.2023, 23:55 Uhr

Trainer Michael Köllner präsentierte sich 64 Tage nach seiner Entlassung beim TSV 1860 München gut erholt und voller Tatendrang. Am Gründonnerstag leitete er das erste Training beim FC Ingolstadt und wurde anschließend vorgestellt. Fotos: Meyer

Erst Ost, dann Nord und Süd, und jetzt ist er in der Mitte Bayerns angekommen: Trainer Michael Köllner. Der 53-jährige Oberpfälzer, der erst in Regensburg und Umgebung als Nachwuchstrainer tätig war und dann beim 1. FC Nürnberg (2017–2019) und 1860 München (2019–Januar 2023) im Profifußball erfolgreich war, übernimmt ab sofort den kriselnden Drittligisten FC Ingolstadt. Am Donnerstagnachmittag leitete Köllner bereits die erste Trainingseinheit mit seinem neuen Team und wurde anschließend zusammen mit dem ebenfalls neuen Sportdirektor Ivica Grlic (47) vorgestellt.

„Vor einem Jahr hätte ich nicht gedacht, dass ich hier sitze. Jetzt bin ich unheimlich glücklich und zufrieden. Was ich hier vorfinde, ist à la bonne heure, das ist erste Liga!“, sagte Köllner auf der Pressekonferenz: „Die Möglichkeiten, die der FCI bietet, sind enorm. Dadurch leitet sich auch ein anderer Anspruch ab, als der den man aktuell auf den Platz bekommt. Meine Erwartung an mich selbst ist, diesen Anspruch eins zu eins zu erfüllen.“

Gleich am Ostersonntag startet Köllner, der erst Ende Januar nach dreieinhalb Jahren bei 1860 München entlassen worden war, seine Mission Klassenerhalt mit dem Auswärtsspiel beim Schlusslicht SV Meppen. Allerdings haben die Emsländer in diesem Jahr immerhin schon elf Punkte gesammelt – der FCI als schlechteste Mannschaft 2023 erst vier. Zudem fallen mit Maximilian Dittgen, David Kopacz, Visar Musliu und Nikola Stevanovic vier Akteure verletzt aus.

Köllners Plan bis zum Sonntag ist klar. „Es geht darum, sich einen Überblick zu verschaffen und auch der Mannschaft Zeit zu geben, von null zu beginnen. Eine kompakte Spielweise hinzubekommen, steht erst mal im Vordergrund, damit wir die Leistungsgrenze erreichen, was aktuell möglich ist.“

Grlic, der mit seiner Bewerbung auf der Zielgeraden den Vorzug vor dem ehemaligen FCI-Geschäftsführer Harald Gärtner erhalten hat, gab sich erst einmal zurückhaltend. „Wir wollen nicht weit in die Zukunft schauen. Jetzt gilt es erst einmal, die Jungs aufzurichten und den Klassenerhalt zu schaffen. Wir sind 100-prozentig überzeugt, dass wir das schaffen. Über alles andere werden wir uns zu gegebener Zeit äußern“, sagte Grlic, der nach seiner aktiven Karriere beim MSV Duisburg nahtlos elf Jahre bis 2022 als Sportdirektor bei den Zebras gearbeitet hatte.

FCI-Geschäftsführer Dietmar Beiersdorfer begründete seine Wahl folgendermaßen: „Ivo zeichnet aus, dass er eine sehr große Akzeptanz in der Fußballbranche hat. Er hat es in seiner Rolle als Sportdirektor in Duisburg mehr als eine Dekade sehr gut gemacht. Ich freue mich, dass er diese Aufgabe beim FCI wahrnimmt“, meinte Beiersdorfer und gab einen kurzen Ausblick in seine Erwartungen. „Beide haben ähnlich schwierige Situationen schon erlebt und eine Mannschaft wieder hochgeführt. Uns war wichtig, dass wir einen guten Austausch haben und dass wir eine relativ ähnliche Vorstellung vom Fußball haben. Beide haben auch bei ihren Vereinen versucht, junge Spieler zu entwickeln, die dann auf dem Markt gefragt waren und einen Wertzuwachs für den Klub dargestellt haben.“

Am Ostersonntag (13 Uhr) in Meppen wird dies aber noch keine Rolle spielen. Da geht es nur um Punkte. Köllner ist sich dessen bewusst, tritt mit seiner Erfahrung aber auch entsprechend selbstsicher auf. „Es liegt mir nicht so schlecht, reinzugehen, schnell einen Draht zu den Spielern herzustellen und Leistung zu erzeugen, was dann am Ende zu Ergebnissen führt“, sagte der Oberpfälzer. Bei 1860 München hat es auf Anhieb gleich mit einer Serie von 14 Spielen ohne Niederlage geklappt. Wenn das auch beim FCI gelänge – für die Schanzer sind es inklusive Pokal maximal noch zehn Spiele –, könnten sich die Ingolstädter auf eine entspannte Sommerpause freuen.