Der Kapitän geht von Bord
„Schade!“: Ober-Löwe Stefan Lex hört nach dieser Saison auf – bleibt 1860 aber erhalten

21.04.2023 | Stand 16.09.2023, 23:17 Uhr

Nach den Stationen Buchbach, Fürth und Ingolstadt kam Stefan Lex vor fünf Jahren zu seinem Herzensverein TSV 1860. −Foto: Imago Images

Hätte dieser Film ein Happy End, würde Stefan Lex mit seinem Lieblingsverein Ende Mai den Aufstieg in die 2. Liga feiern.

In fünf Jahren bei den Münchner Löwen blieb und bleibt ihm dieses Ziel zwar verwehrt. Doch auch ohne den ganz runden Abschluss wird der Oberbayer aus Eitting am Münchner Flughafen auf eine unerwartet erfolgreiche Karriere zurückblicken, die erst spät begonnen hatte. Nach dieser Saison ist mit nun 33 Jahren aber Schluss.

Stefan Lex: „Der Verein braucht ja irgendwann Klarheit“



Die Identifikationsfigur wird dem TSV 1860 allerdings in anderer Funktion erhalten bleiben. Angekündigt war Lex’ Karriereende schon länger. Dann habe er sich die Entscheidung doch noch offengelassen, wie der Kapitän im Video-Interview auf den Social-Media-Kanälen der Löwen verrät. „Aber der Verein braucht ja irgendwann Klarheit. Und die habe ich vor ein paar Wochen geschaffen“, erklärt Lex. In einem Gespräch habe er Sport-Geschäftsführer Günther Gorenzel mitgeteilt, dass er das Ende seiner Karriere jetzt für gekommen sehe. Große Überredungsversuche hatte es da nicht mehr gebraucht. „Schade“, sagt sein Trainer Maurizio Jacobacci am Freitag. Er hätte Lex gerne ein weiteres Jahr bei den Löwen gesehen. „Aber das ist eine Entscheidung, die nur der Spieler treffen kann und soll.“

Zwei Jahre Bundesliga und zwei Erstliga-Tore für Ingolstadt



Ein bisschen unvollendet (wegen des verpassten Aufstiegs) wird Lex, dessen Profikarriere erst spät, mit 24, begonnen hatte, also in ein paar Wochen bei den Löwen aufhören. Aber auch glücklich darüber, dass irgendwann doch noch zusammenkam, was zusammengehörte. Schon als Kind hatte er mit seinem Vater die Sechzig-Spiele im Olympiastadion besucht. Mehr als Probetrainings in der E- und C-Jugend, bei den Amateuren und einmal bei den Profis (aus den verschiedensten Gründen erfolglos) waren aber zunächst nicht drin. Erst nach den Stationen Buchbach und Fürth sowie Lex’ erfolgreichster Zeit – mit unter anderem mit zwei Bundesligajahren und zwei Erstliga-Toren beim FC Ingolstadt – kam es 2018 zum Wechsel zum Herzensverein. „Es war ein langer Anlauf“, schmunzelt der 33-Jährige. „Aber ich bin froh, dass es so gelaufen ist und ich irgendwann bei den Löwen spielen konnte.“ Im Herbst werde er in anderer, noch nicht genau definierter Rolle „wieder bei den Löwen aufschlagen“.

Am Samstag gegen Aufsteiger SpVgg Bayreuth



Bis dahin wird allerdings noch sechsmal in der laufenden Saison Fußball gespielt: an diesem Samstag (14 Uhr/Magenta Sport) zu Hause gegen Aufsteiger SpVgg Bayreuth. Der Abschied von Lex, die Vertragsverlängerung mit Jacobacci (wir berichteten), die Planung des Kaders für die neue Saison: Es gibt größere Themen rund um die Löwen als dieses Spiel. „Doch es geht auch noch um das Abschneiden in den restlichen Saisonspielen. Wir wollen uns von unserer bestmöglichen Seite zeigen“, verspricht Jacobacci.

− PNP