Lob für „Monstergrätsche“
FC Ingolstadt: Was Köllner, Kanuric und Cvjetinovic zum 2:2 gegen Saarbrücken sagen

27.08.2023 | Stand 12.09.2023, 22:48 Uhr

Starker Antritt und guter Auftritt: Benjamin Kanuric (am Ball) war am Samstag in der 3. Liga das erste Mal von Beginn an für die Schanzer im Einsatz. Der Österreicher brachte sein Team gegen Saarbrücken mit seinem Tor in Führung. Foto: Meyer

Von zwei „verlorenen Punkten“ wollte Michael Köllner nach dem 2:2 (1:1) gegen den 1. FC Saarbrücken am Samstag nichts wissen. „Ich glaube nicht, dass wir Minuspunkte bekommen, aber ich schaue mir die Tabelle noch mal an. Wir haben einen Punkt dazu geholt“, sagte der Trainer des FC Ingolstadt.



Seine Mannschaft hatte den Gästen einen offenen Schlagabtausch geliefert, anders als noch bei Preußen Münster (1:3) einen leidenschaftlichen Auftritt hingelegt und einige gute Chancen herausgespielt – aber eben erneut nicht gewonnen. Nach vier Spielen stehen nur ein Sieg und vier Punkte auf dem Schanzer Konto. „Wir haben uns natürlich mehr erhofft. Aber der Blick geht weiter nach vorne“, befand Mladen Cvjetinovic, der in der Schlussphase für die Szene der Partie sorgte.

FC Ingolstadt: Cvjetinovic begeistert mit Rettungsaktion
Als Ex-Schanzer Marcel Gaus im Strafraum abzog und FCI-Keeper Marius Funk schon geschlagen war, rette der Verteidiger seiner Mannschaft das Remis (79.). „Das war Instinkt. Ich bin auf die Linie gerannt und wollte alles dafür geben, das Tor zu verhindern“, erklärte der 19-Jährige stolz. Köllner lobte seinen Schützling: „In solchen Situationen brauchst du Charakter und Mentalität. Das hat Mladen gezeigt und mit einer Monstergrätsche das Tor verhindert.“

Für mehr spielerische Überlegenheit und physische Stärke im Mittelfeld hatte Köllner sich vor der Viererkette für eine Doppel-Sechs mit Lukas Fröde und Simon Lorenz entschieden. Dominant agierten die Ingolstädter aber nur in der ersten halben Stunde. Dabei war der FCI nach den weiten Einwürfen Ryan Malones am gefährlichsten: wie in der 13. Minute, als Fröde verlängerte und Jannik Mause an FCS-Keeper Tim Paterok scheiterte. „Diese Einwürfe sind eine Waffe von Ingolstadt. Es ist sehr sehr schwer, das zu verteidigen“, zollte Saarbrückens Trainer Rüdiger Ziehl Respekt.

FCI: Verdiente Führung, schneller Ausgleich

Die Führung der Schanzer fiel aus dem Spiel heraus: Marcel Costly erlief eine eigentlich zu weite Flanke von Mause, passte nach innen, wo Julian Kügel clever durchließ und Benjamin Kanuric bei seinem Startelfdebüt für den FCI sein erstes Drittliga-Tor erzielte (28.). „Ich bin froh über mein erstes Drittliga-Tor. Schade, dass es nicht zum Sieg gereicht hat“, sagte der Österreicher.

Der Treffer reichte nicht einmal zu einer langen Führung, weil Malone sich in der eigenen Hälfte einen leichtfertigen Ballverlust leistete. Der ehemalige FCI-Profi Patrick Schmidt köpfte die Flanke von Julian Günther-Schmidt, einem weiteren Ex-Schanzer, im Flug ein (29.). „Leider haben wir dem Gegner das schnelle 1:1 quasi geschenkt. Das ist der Aspekt aus der ersten Halbzeit, der schmerzt“, bekannte Köllner. Seine Elf kam mit viel Elan aus der Kabine – doch dann konnte Schmidt erneut jubeln.

Kasim Rabihic legte nach mehreren Haken auf den Stürmer zurück, der den Ball zur Gästeführung einschob (56.). Köllner merkte an: „Das 1:2 hätte ein richtiger Nackenschlag sein können, hat uns aber nicht umgeworfen.“ Bereits vier Minuten nach dem Rückstand glich der FCI vor 4006 Zuschauern im Audi-Sportpark aus, als der Ball nach einer verunglückten Flanke von Mause an den Pfosten des FCS-Tores und von dort aus in selbiges flog – 2:2 (60.).

FC Ingolstadt: Rasante Schlussphase gegen Saarbrücken

Kai Brünker prüfte im Anschluss Funk per Fallrückzieher, der Keeper lenkte den Ball an die Latte (66.). Yannick Deichmann, dessen Kopfball Paterok an den Pfosten abwehrte (74.) und Mause, der zu zentral abschloss (75.), verpassten das Siegtor für den FCI. „Wir haben ein sehr gutes Spiel gemacht und am Ende der Englischen Woche noch einmal alles investiert“, resümierte Köllner.

Das galt auch für die Gäste, die in der Schlussviertelstunde die besseren Gelegenheiten hatten. Neben besagter Gaus-Chance blockte Cvjetinovic einen Abschluss Brünkers im letzten Moment (84.). Im Gegensatz zu den beiden späten spielentscheidenden Gegentreffern in Aue (90.) und Münster (88.) blieb der Last-Minute-Knock-out für den FCI am Samstag aus, sodass die Schanzer – anders als im vergangenen Jahr nach dem 2:3 gegen den SV Wehen Wiesbaden – nicht nach einer Heimniederlage auf dem Barthelmarkt aufschlugen.