Nach Schulterverletzung wieder fit
Ein Niederbayer als Hoffnungsträger: Thomas Pledl soll Duisburg aus der Krise führen

07.11.2023 | Stand 08.11.2023, 9:51 Uhr

Thomas Pledl spielt sein Sommer für den MSV Duisburg.  − Foto: imagoimages

Es läuft ganz und gar nicht rund für den MSV Duisburg. Neun magere Punkte aus 13 Spielen, Tabellenvorletzter in der 3. Liga, schon sechs Punkte Rückstand auf das rettende Ufer. Ausgerechnet auf einem Niederbayern ruhen jetzt die Hoffnungen der Zebras.

Sein Name: Thomas Pledl. Der Bischofsmaiser war vor der Saison von Mannheim nach Duisburg gewechselt, verletzte sich jedoch schon im zweiten Saisonspiel gegen 1860 München schwer an der Schulter. Der 29-Jährige musste zwei Monate pausieren und tatenlos zusehen, wie seine Mannschaft mehr und mehr in den Tabellenkeller rutschte.

Vor zwei Wochen feierte der Profi aus Niederbayern dann sein Comeback. Beim 0:1 gegen Arminia Bielefeld wurde er eingewechselte. „Unmittelbar danach war sofort zu erkennen: Kreativspieler Thomas Pledl hat dem MSV Duisburg in den vergangenen zwei Monaten wegen seiner Schulterverletzung an allen Ecken und Enden gefehlt. Er brachte sofort Schwung rein und vergab mit einem Fallrückzieher eine der wenigen Chancen der Zebras im Duell gegen den Absteiger aus der zweiten Liga“, schrieb hinterher „RevierSport“ und bezeichnete der früheren Düsseldorfer Bundesligaspieler als Hoffnungsträger des MSV.

Auch der neue Trainer Boris Schommer lobte Pledl nach seinem Comeback. „Ihm fehlen noch ein paar Körner und die Abstimmung mit der Mannschaft. Aber ich bin froh, dass er gesund zurück ist.“ Eine Woche später im Derby gegen Essen beorderte der Coach Pledl gleich in die Startelf. Duisburg hielt das Spiel lange offen, unterlag dann unglücklich in der Nachspielzeit mit 1:2. „Solche Spiele verlierst du auch nur, wenn du unten stehst“, befand Pledl hinterher bei der Neuen Rhein/Ruhr Zeitung. Die NRZ wiederum bezeichnete Pledl als „Lichtblick“ in Duisburgs Team, der offensive Mittelfeldspieler bringe endlich „wieder Schwung ins Spiel“.

Am Samstag gegen Ex-Kub Ingolstadt

Am Wochenende gegen Mannheim stand Pledl, dessen Bruder Marco mit Vilzing in der Regionalliga Bayern für Furore sorgt, erstmals wieder über 90 Minuten auf dem Platz. Am Ende erkämpfte sich Duisburg im Kellerduell ein 0:0. Ob das nach zuvor drei Pleiten in Folge schon die Wende war? Das wird sich am Samstag zeigen. Dann empfängt der MSV den FC Ingolstadt, also ausgerechnet den Verein, für den Thomas Pledl seine meisten Profi-Partien absolvierte (69).

2019 verließ der der Bayerwaldler die Schanzer und wechselte zum damaligen Bundesligen Fortuna Düsseldorf. Dort verletzte sich Pledl ganz schwer am Knie, musste ein Jahr lang pausieren. Im Januar 2023 folgte der Wechsel zu Mannheim, im Sommer unterschrieb er dann bis 2025 in Duisburg, „einem geilen Verein mit geilen Fans und einem geilen Umfeld“, wie es Pledl formulierte. Bei den Zebras wollte der 29-Jährige „voll angreifen“ − die riesige Euphorie war nach seiner schweren Schulterverletzung aber schnell dahin, zumal der MSV sportlich überhaupt nicht in die Spur fand. Nun ist Pledl zurück − und gleich als Krisenhelfer gefordert.