Auf dem richtigen Weg
1860 München: Gebürtiger Wolnzacher Marius Wörl überzeugt beim Derby gegen FC Ingolstadt

04.04.2023 | Stand 17.09.2023, 0:01 Uhr

Zweikampfstark – und noch vieles mehr: Hier klärt Löwen-Juwel Marius Wörl (r.) gegen Ingolstadts Tobias Bech. Foto: Bösl

Marius Wörl konnte es kaum fassen, zog sich sein weißes Trikot über den Kopf und ärgerte sich maßlos darüber, dass sein Fehlpass einen sehr vielversprechenden Konter der Löwen zunichte gemacht hatte. Das Mittelfeldjuwel wird dies aber – wie seine Kollegen vom TSV 1860 München ebenfalls – bestens verkraften können. Weil die Löwen am Montagabend in der 65. Minute schon 3:0 führten und ihr Auftritt beim 3:1-Erfolg beim FC Ingolstadt insgesamt viel zu souverän war.

Löwen-Trainer Jacobacci: „Fast perfekte erste Halbzeit“

Nach einer „fast perfekten ersten Halbzeit“ im Audi-Sportpark – wie es 1860-Trainer Maurizio Jacobacci beschrieb – wollen die Löwen in der 3. Liga nun auf der gezeigten Leistung aufbauen. „Mal gewinnen, mal verlieren, das bringt uns nicht weiter“, forderte Wörl Konstanz. Er selbst dürfte mit seiner Beständigkeit und Entwicklung in den vergangenen Wochen durchaus zufrieden sein.

Der in Gosseltshausen (Landkreis Pfaffenhofen) geborene Wörl, der an diesem Mittwoch seinen 19. Geburtstag feiert, zählt seit Mitte März zu den Stammkräften bei den Löwen-Profis. „Jetzt bin ich auf dem Platz und versuche, da auch zu bleiben“, erklärt Wörl, der sich über das Vertrauen Jacobaccis freute, der ihn nach einem „eher schlechten Spiel gegen den BVB II“ (1:4) erneut in der 1860-Startelf aufbot. Wörl dankte es eindrucksvoll, spielte gegen den FCI erstaunlich abgeklärt, legte ein hohes Laufpensum an den Tag und initiierte immer wieder gefährliche Löwen-Angriffe.

1860-Youngster Wörl vorne und hinten stark

Beim 1:0 durch Stefan Lex (16.) nahm Wörl FCI-Kapitän Tobias Schröck konsequent den Ball ab und setzte mit einem klugen Steckpass Vorlagengeber Joseph Boyamba in Szene. Zudem hätte Lex nach einem feinen Wörl-Zuspiel schon früher als in 34. Minute seinen Doppelpack schnüren können. Doch der Ball versprang dem Ex-Schanzer bei der Annahme ein Stück zu weit (25.).

„Marius hat ein sehr starkes Spiel abgeliefert, war an den Aktionen zu den Toren beteiligt und im Zweikampf sehr stark, hat sehr viele Bälle festgemacht und nach vorne gebracht“, lobte Jacobacci seinen Youngster. Einer der Gründe für Wörls Leistung liegt nach Meinung des Löwen-Dompteurs in der Tatsache, dass „eine Mannschaft auf dem Platz stand, die miteinander etwas bewirken wollte. Die ersten 60 Minuten waren ganz schwer, gegen uns zu spielen.“

Löwen-Trainer Jacobacci würde gerne bleiben

Am Karsamstag (14 Uhr/BR und Magenta Sport) wollen die neuntplatzierten Löwen auch dem VfL Osnabrück (6. Platz, 51 Punkte) ein Bein stellen. „Ich wünsche mir, dass die Mannschaft immer so auftritt wie heute vor allem in der ersten Halbzeit“, sagte Jacobacci. Gegen die Niedersachsen gelte es zudem, „unnötige Gegentore“, wie jenes des eingewechselten FCI-Vizekapitäns Pascal Testroet (74.), zu vermeiden und „die Chancen noch ein wenig cleverer zu nutzen“.

Wie lange die Reise des Italo-Schweizers bei den Löwen weitergeht, ist aktuell noch unklar. Die Zeichen für einen Verbleib des 60-Jährigen mehren sich allerdings. „Mein Wunsch wäre natürlich schon, dass ich da weiterarbeiten darf. Es macht mir enorm viel Spaß hier eine Entwicklung mitzumachen“, sagte Jacobacci, der „erste Gespräche“ mit den Klubbossen über seinen Verbleib bestätigte. „Ich hoffe für mich und den Verein natürlich so schnell wie möglich, aber es geht über die Resultate. Wenn die Resultate stimmen, dann wird dem sicher nichts im Wege stehen.“

FC Ingolstadt entlässt Trainer Capretti

Ungleich düsterer sieht die unmittelbare sportliche Zukunft in Ingolstadt aus. Nach der sechsten Niederlage in Folge stecken die Schanzer mitten im Abstiegskampf – und zogen am Dienstagmittag Konsequenzen. So wurde Trainer Guerino Capretti mit sofortiger Wirkung freigestellt, vorerst übernimmt der bisherigen Co-Trainer Maniyel Nergiz die Einheiten beim Tabellen-14.

DK