2:0 gegen Köln
Traumtor Guerreiro, aber Coman-Verletzung schockt die Bayern vor Arsenal-Rückspiel

13.04.2024 | Stand 13.04.2024, 20:58 Uhr

Kingsley Coman verletzte sich kurz nach dem Seitenwechsel ohne gegnerische Einwirkung offensichtlich schwerer am rechten Bein. Gestützt von zwei Betreuern wurde er aus der Arena transportiert. − Foto: dpa

Der gesperrte Thomas Tuchel verfolgte aus einer Loge in der Südtribüne, wie seine Assistenten Zsolt Löw und Anthony Barry ausdauernd ihren Familien zuwinkten - die Gedanken des Cheftrainers aber dürften nach dem 2:0 (0:0) des FC Bayern gegen den 1. FC Köln aber auch schon in der Kabine gewesen sein. Und damit bei Kingsley Coman, der sich in der 47. Minute erneut schwer verletzte und vor dem Viertelfinal-Rückspiel in der Champions League gegen den FC Arsenal das Lazarett der Münchner weiter auffüllte.

„Das ist der große Wermutstropfen“, sagte Tuchel bei Sky: „Heute wird vieles überschattet von dieser Verletzung, so gehen die Optionen dahin, aber wir haben das Ergebnis, das wir wollten.“ Gegen Arsenal müsse die Mannschaft am Mittwoch „alles in die Waagschale werfen“.

Allerdings ohne Coman. Der Franzose zog sich ohne Einwirken eines Gegenspielers nach Angaben der Bayern eine „Muskelbündelverletzung“ zu und wird „mehrere Wochen“ ausfallen - nach Serge Gnabry fehlt damit gegen Arsenal (Mittwoch, 21.00 Uhr/DAZN) der nächste Flügelstürmer. Der Angriff der Münchner, für die gegen mutige, aber weiter stark abstiegsgefährdete Kölner Raphael Guerreiro (65.) und Thomas Müller (90.+3) trafen, stellt sich damit im Alles-oder-nichts-Spiel gegen die Londoner von selbst auf.

Nach dem überraschenden 2:2 im Hinspiel bei den Gunners und der Bewältigung der Alltagskrise in der Liga nach zuvor zwei Niederlagen brauchen die Bayern jedoch im Rückspiel erneut eine Leistungssteigerung, um den Traum von einer Rückkehr ins Finale von Wembley am Leben zu halten. Gerade defensiv zeigten sie sich einmal mehr sehr anfällig. Der eingewechselte Dayot Upamecano ermöglichte mit einem schlimmen Fehlpass Steffen Tigges beinahe den Ausgleich - Sven Ulreich parierte stark (89.).

„Wir sind ein Stück weit enttäuscht“, sagte Kölns starker Torhüter Marvin Schwäbe, der zahlreiche gute Chancen der Bayern vereitelte - und hilflos zusehen musste, wie seine Mitspieler mehrere gute Gelegenheiten beinahe fahrlässig vergaben. „Wir hatten schon hundertprozentige Torchancen, die musst du halt machen, um Punkte zu holen“, sagte Max Finkgräfe bei Sky. So aber liegen die Kölner jetzt schon vier Punkte hinter dem Relegationsplatz und Mainz 05.

Tuchel, der das Spiel wegen einer Gelbsperre von hoch oben in der Arena verfolgen musste, hatte inmitten der Duelle gegen Arsenal kräftig durchrotiert. Gleich sieben Neue bot er auf - einzig Joshua Kimmich, Eric Dier, Matthijs de Ligt und Harry Kane standen wie auch unter der Woche in London in der Startformation. Leroy Sane wurde ebenso geschont wie Manuel Neuer. Hinter beiden, sagte Sportdirektor Christoph Freund, sehe er für Mittwoch „keine Fragezeichen“.

Die umformierte Mannschaft fand gegen mutige Kölner nur schleppend in die Partie. Der Abstiegskandidat lief die Spieler des Rekordmeisters immer wieder aggressiv an und kam früh zu guten Möglichkeit: Faride Alidou (9.) schoss den Ball aus spitzem Winkel nur knapp am langen Pfosten vorbei, Sargis Adamyan (20.) scheiterte mit einem Kopfball am stark reagierenden Ulreich. „Das Spiel war schwer für uns, mental und physisch“, bekannte Matthijs de Ligt.

Es dauerte eine halbe Stunde bis sich auch Schwäbe auf der Gegenseite auszeichnen konnte. Allein Harry Kane hatte mehrmals die Chance zur Führung und scheiterte bei seinem ersten Versuch (35.) genau wie später Tel (43.) am Pfosten. Insgesamt 20 Mal haben die Münchner nun schon Aluminium getroffen - mit ein Grund, warum sie erst nach Müllers Treffer aufatmen konnten.

− sid