Bundesliga
„Oft ziemlich alleine“: Matthäus kritisiert Umgang der Bayern-Bosse mit Nagelsmann

21.02.2023 | Stand 17.09.2023, 2:33 Uhr

Stellt sich vor Julian Nagelsmann: Ex-Weltfußballer Lothar Matthäus (l.). −Foto: imago images

Fußball-Rekordnationalspieler Lothar Matthäus erkennt bei Tabellenführer Bayern München eine mangelnde Rückendeckung für Trainer Julian Nagelsmann. „Der Druck steigt gefühlt von Woche zu Woche. Aber man lässt ihn auch ehrlich gesagt oft ziemlich alleine“, schrieb der 61-Jährige in seiner Sky-Kolumne „So sehe ich das“.

Für Nagelsmann, der sich jüngst nach dem 2:3 bei Borussia Mönchengladbach abfällig in Richtung des Schiedsrichterteams geäußert hatte, sei es gerade keine leichte Zeit, so Matthäus weiter. „Die Frage ist, wieso man ihn von höherer Stelle nicht öffentlich so schützt und sich vor ihn stellt, wie es gerade ein Bayern-Trainer nötig hat, wenn viele Sachen auf ihn einprasseln?“, wunderte sich der ehemalige Münchner: „Man gewinnt langsam aber sicher den Eindruck, dass nicht mehr alle in der Vereinsführung hinter ihm stehen.“

Das große Problem des FC Bayern dieser Tage sei, „dass das eine Problem noch nicht gelöst ist und sie sich selbst das nächste schaffen“, erklärte Matthäus. Als Beispiele nannte er die Paris-Reise von Serge Gnabry sowie den Rauswurf von Torwarttrainer Toni Tapalovic und das daraus resultierende Interview von Manuel Neuer. „Man müsste diese Dinge als Vereinsführung viel schneller erledigen, wegmoderieren, zumachen. Aber gefühlt macht das heutzutage keiner mehr, nicht richtig oder viel zu spät“, so der Weltmeister von 1990.

Für den Ausraster am Wochenende solle man Nagelsmann „nicht ewig verdammen. Es ist schön, dass es Emotionen gibt. Davon lebt dieser Sport und wir werden alle gut unterhalten“, so der Sky-Experte. Er gehe davon aus, „dass das Sportgericht ihn bestraft und das ist auch in Ordnung. Aber danach sollte es wieder gut sein.“

− sid