Vorentscheidung oder Führungswechsel?
Nur nicht überdrehen: „Deandorfs“ und Salzwegs Trainer warnen Spieler vor dem Gipfel in der Kreisliga Passau

03.05.2024 | Stand 03.05.2024, 11:28 Uhr
Christian Andorfer

Nur eines von elf Heimspielen verloren haben die Salzweger, die auch am Samstag jubeln wollen.

Von Meisterschaftsentscheidung bis Führungswechsel an der Spitze der Tabelle ist am 24. Spieltag der Kreisliga Passau alles möglich Alle Augen sind daher nach Salzweg gerichtet, wo am Samstag (14 Uhr) das für den Titelkampf wegweisende Topspiel zwischen Oberdiendorf und Verfolger Salzweg steigt.

„Deandorf“ tritt die kurze Auswärtsfahrt (elf Kilometer) mit drei Punkten Vorsprung auf die Gastgeber an. Das heißt: Gewinnt der Tabellenführer, kann sich Salzweg die Meisterschaft abschminken. Dann könnte nur mehr die DJK Eberhardsberg (fünf Punkte Rückstand auf Platz 1, zwei auf Rang 2) den Oberdiendorfer Durchmarsch verhindern. Allerdings wären die Chancen darauf nur theoretischer Natur. Sollte sich Salzweg mit zwei Toren Unterschied durchsetzen, wäre die Ausgangslage im Titelrennen eine völlig andere. Der FCS würde dann die Rangliste erstmals seit dem 14. Spieltag Ende Oktober anführen und hätte den sofortigen Wiederaufstieg in eigener Hand.

Starke Abwehr hier, schnelle Dribbler dort



Hätte, wäre, wenn und aber – genug der Theorie. Auf beiden Seiten ist die Vorfreude auf dieses Spitzenspiel groß und es wird eine anständige Kulisse erwartet. Auch wenn keine zehn Autominuten entfernt von der Salzweger Sportanlage das Topspiel der Bezirksliga Ost zwischen Hutthurm und dem 1.FC Passau stattfindet.

Ein Favorit ist kaum auszumachen. Salzweg bringt etwas mehr Erfahrung mit, Oberdiendorf hat mit Fabian Schwarz (20 Saisontore) einen echten Knipser im Sturm. Der Tabellenführer hat zudem die statisch gesehen bessere Abwehr, ist die auswärtsstärkste Mannschaft der Liga . Aber Salzweg ist mit Tempodribblern wie Niklas Schröder (27) oder Christian Hugger (25) bei Ballbesitz immer brandgefährlich, gerade in Umschaltsituationen, wie Oberdiendorfs Coach Stefan Richter (34) weiß. Die Titelaspiranten haben drei der zurückliegenden fünf Partien gewonnen, daher lassen auch die Formkurven auf ein spannendes Duell schließen. Richter ist wie Salzwegs Spielertrainer Stefan Holzinger (35) davon überzeugt, dass die Tagesform die Partie entscheiden wird.

Die Salzweger wollten natürlich die Gunst der Stunde nutzen. „Wir haben uns dem Tabellenführer langsam angenähert und es nun selbst in der Hand“, sagt Stefan Holzinger, der eine disziplinierte Leistung von sich und seinen Mitspielern als Schlüssel zum Erfolg prognostiziert. „Wir wissen, was im Team steckt, aber wir müssen demütig bleiben“, fordert der 35-Jährige und erinnert sich noch einmal an die unglückliche Hinspielniederlage: Oberdiendorf gewann nach einem späten Treffer von Fabian Schwarz gegen am Ende neun Salzweger (Rot und Gelb-Rot) mit 1:0. Personell haben Holzinger und Schröder alle Mann an Bord.

Die Gäste aus Oberdiendorf wissen selbstredend um die Ausgangslage und den Charakter des Spiels für die Titelentscheidung. Dennoch will Coach Stefan Richter nicht zu viel spekulieren. „Wir schauen weiter von Spiel zu SPiel, das ist auch so in den Köpfeder Spieler drin“, berichtet der 34-Jährige. Das große Plus seiner Truppe: „Die Punkteausbeute im Frühjahr hätte etwas besser sein können, aber wir sind weiterhin einfach schwer zu schlagen.“ Am vergangenen Sonntag eroberte das Team um Kapitän Simon Oberneder beispielsweise in Tiefenbach einen Punkt – trotz rund 85-minütiger Unterzahl nach der roten Karte gegen Johannes Krinninger.

Richter wünscht sich für das Topspiel, „eine konzentrierte Leistung meiner Jungs, damit wir zeigen können, warum wir an der Tabellenspitze stehen.“ Im Verein sei man sowieso einfach nur happy: „Wir haben das Glück das zweite Mal in Folge in so einer Situation zu sein, die Spieler haben sich das auch durch ihren Einsatz und Fleiß im Training verdient. Angefangen von unserem super Lauf vor der Winterpause, als uns als Aufsteiger 14 Spiele niemanden bezwingen konnte bis hin zum anstehenden Topspiel war das eine Saison voller Highlights. Alle werden heiß sein und darauf brennen, die Partie am Samstag vor zahlreichen Deandorfer Fans zu gewinnen“, spricht Stefan Richter zum Topspiel.

Im Siegesfall könnte die Titelentscheidung zugunsten Oberdiendorfs am Sonntagabend fallen und die Rückkehr des Gemeindeteils der Stadt Hauzenberg auf die Bezirksebene nach 17 Jahren perfekt sein. Dann nämlich, wenn Eberhardsberg (acht Siege in Serie) sein Auswärtsspiel in Neßlbach (nur eine Niederlage im Frühjahr) nicht gewinnt.

Für Schönbrunn und Riedlhütte sind Heimsiege Pflicht



Während nur mehr drei Teams im Aufstiegskampf mitmischen, bangen bis zu sieben Teams um den Klassenerhalt. Von Passau-West (in Kellberg) und Schönbrunn (gegen Alkofen) wird erwartet, dass sie gegen die Fix-Absteiger voll punkten. Riedlhütte hat es in der Hand, die bittere Derby-Niederlage gegen Schönbrunn (1:4) schnell vergessen zu machen. Mit einem Heimsieg könnte der SVR an seinen Gästen aus Vilshofen vorbeiziehen.

− mid


24. Spieltag / Freitag, 18.30 Uhr: Tittling – Tiefenbach; Samstag, 14 Uhr: Salzweg − Oberdiendorf (Hinspiel 0:1); 15.30 Uhr: Winzer – Karpfham (2:0); Sonntag, 14.30 Uhr: Thyrnau/Kellberg – Passau-West (in Kellberg; 0:1), Riedl-hütte – Vilshofen (2:1); 17 Uhr: Schönbrunn – Alkofen (2:1), Neßlbach – Eberhardsberg (0:0).