Tobias Ortmeier wurde am Samstagvormittag stutzig. „Ich dachte zuerst an einen schlechten Scherz“, erinnert sich der Spielertrainer des FC Tiefenbach DJK, als er am Samstag über die Spielabsage informiert wurde.
Gerade hatte der gastgebende Verein, die DJK Passau-West, das Duell für Samstagnachmittag abgesetzt. Infolge des Dauerregens sei der Rasenplatz unbespielbar, der Kunstrasen anderweitig verplant, so Ortmeiers Kenntnisstand. „Für mich ist das Wettbewerbsverzerrung. West hat doch einen super Kunstrasen“, machte Ortmeier seinem Ärger im PNP-Gespräch Luft. Und schickte ein Foto des leeren Kunstrasens zur Anstoßzeit hinterher.
Aus Sicht der Tiefenbacher sei aufgrund der anhaltenden Regenfälle klar gewesen, dass auf Kunstrasen gespielt werden müsse. „Die kurzfristige Absage ist daher schon ärgerlich“, berichtet Tobias Ortmeier. Doch wie konnte es dazu kommen?
Auf PNP-Anfrage weist Sebastian List, Spielertrainer bei „West“, die Vorwürfe zurück. Am Freitagabend habe man bei der Begehung des Rasenplatzes keine Probleme festgestellt. „Zu diesem Zeitpunkt stand einer Partie nichts im Weg.“ Auch die Wettervorhersagen hätten ein Spiel auf Rasen nicht in Frage gestellt. Am Samstagvormittag ergab sich laut List jedoch ein anderes Bild. Nach den starken Regenfällen fiel der Rasen als Option weg – und den Kunstrasen hätte man so kurzfristig nicht belegen können. „Der Kunstrasen ist eine städtische Anlage. Wir müssen daher frühzeitig mit der Stadt absprechen, wann wir den Platz nutzen und dafür zahlen.“ Am Samstagvormittag sei eine kurzfristige Belegung nicht mehr möglich gewesen, „weil die Ansprechpartner der Stadt außerhalb ihrer Arbeitszeiten nicht erreichbar waren“, so List.
„Es haben sich auch Vertreter anderer Vereine bei mir gemeldet“
Für den Vorfall hat Tobias Ortmeier wenig Verständnis: „Es bleibt mir ein Rätsel, warum sich West nicht frühzeitig darum gekümmert hat. Es haben sich auch Vertreter anderer Vereine bei mir gemeldet und von Wettbewerbsverzerrung gesprochen. Ein fader Beigeschmack bleibt.“ Dennoch möchte Ortmeier den Fall nun abhaken: „Ich unterstelle keine Absicht und möchte auch keinen Streit zwischen den Vereinen anzetteln“, so der Spielertrainer. Seine Mannschaft freue sich nun auf das vereinbarte Nachholspiel am 27. April (Donnerstag, 18.30 Uhr). „Auf Rasen“, wie Ortmeier mit einem Augenzwinkern anmerkt.
21. Spieltag / Samstag, 12 Uhr: Karpfham – Unteriglbach (Hinspiel 1:0); 15 Uhr: Vilshofen – Passau-West (0:3), Tittling – Neßlbach (0:6); 17 Uhr: Röhrnbach – SG Thyrnau/Kellberg (2:1); Sonntag, 15 Uhr: Garham – Obernzell-Erlau (1:2), Hohenau – Eberhardsberg (1:5), Tiefenbach – Freyung (0:3).
