Bischofsmaiser in Topform
Der Unterschiedsspieler: So wirbelt Ex-Schaldinger Marco Pledl (22) die Kreisklasse Regen durcheinander

23.03.2023 | Stand 17.09.2023, 0:36 Uhr

Nur wenige Verteidiger bekommen ihn in den Griff: Marco Pledl ist im Bischofsmaiser Offensivspiel der Dreh- und Angelpunkt. −Foto: Frank Bietau

Eigentlich gehört er nicht in diese Spielklasse. Darüber sind sich fast alle einig, die Marco Pledl (22) in dieser Saison beim Kicken zusehen. Kommt der Angreifer an den Ball, wird es gefährlich für die Gegner des SV Bischofsmais. Seit einem Jahr wirbelt der 22-Jährige die Abwehrreihen in der Kreisklasse Regen gehörig durcheinander.

Mit elf Treffern und 16 Assists in 14 Spielen führt er mit weitem Abstand die Scorerliste beim SVB an und zählt auch im Ligavergleich zur Spitze. Aber Pledl ist weit mehr als „nur“ Torjäger und Vorbereiter. Ebenso wie sein bundesligaerfahrener älterer Bruder Thomas, der derzeit für Drittligist Mannheim aufläuft, ist auch Marco Vollblutfußballer und Teamplayer. Klar ist jedenfalls: Dass sich die Bischofsmaiser nach über elf Jahren berechtigte Hoffnungen auf die Kreisliga-Rückkehr machen dürfen, ist vor allem ihm zu verdanken. Aktuell liefert sich die Elf von Trainer Marco Eder mit dem SV Lalling und dem SV Habischried einen spannenden Dreikampf um die beiden Aufstiegsplätze.

Dabei hängt Pledls Karriere früh am seidenen Faden. Er ist noch für die A-Junioren der Spvgg Deggendorf aktiv, als er sich eine schlimme Verletzung am rechten Knie zuzieht. „Alles war hinüber – die Innenbänder, die Patellasehne, der Meniskus. Wenn ich ehrlich bin, habe ich damals nicht mehr daran geglaubt, dass ich jemals wieder spielen kann.“ Doch Pledl hat Glück im Unglück, trifft auf seinen späteren Trainer Marco Eder, der hauptberuflich als Diplom-Sportwissenschaftler arbeitet. „Er hat das Knie wieder hinbekommen, heute habe ich zum Glück überhaupt keine Probleme mehr. Dafür bin ich ihm wirklich sehr dankbar.“

„Ich wollte wieder mit meinen besten Freunden spielen“



Als er wieder auf dem Platz steht, spricht sich sein Talent schnell herum. Sogar der renommierte SV Schalding klopft beim wieselflinken und technisch beschlagenen Bayerwaldler an. Zwei Jahre trägt Pledl das grün-weiße Trikot, sammelt 32 Einsätze in der Regionalliga – ehe er sich im vergangenen Sommer dazu entschließt, wieder für den fünf Klassen tiefer spielenden Heimatverein aufzulaufen. Ein ungewöhnlicher Schritt, der aber berechtigte Gründe hat: „Ich wollte einfach wieder gemeinsam mit meinen besten Freunden in einem Team spielen und habe mir mehr Einsatzzeiten erhofft.“

Seitdem hat Pledl nur ein Ziel vor Augen: den Aufstieg mit Bischofsmais. „Wir alle sind topmotiviert und hoffen, dass es dieses Mal endlich klappt.“ Immerhin: Der Frühjahrsauftakt, das steht seit Sonntag fest, ist den SVB-Kickern geglückt. Nach dem 2:0-Sieg in March beträgt der Abstand zum Spitzenreiter und Gemeinderivalen Habischried nur noch drei Zähler.

Seine Zukunft lässt er noch offen



Allerdings stehen nun vier richtungsweisende Wochen bevor. Mit Ruhmannsfelden II am Samstag (14 Uhr), dem SV Lalling (2. April, 14 Uhr) und dem SV Habischried (15. April, 18 Uhr) haben die Bischofsmaiser die drei größten Konkurrenten unmittelbar hintereinander zu Gast.

Dennoch ist Pledl überzeugt, dass der SV Bischofsmais am Ende die Nase vorn hat. Ob er auch in der Kreisliga für den SVB auflaufen würde? Diese Frage lässt er sich noch offen. „Ich fühle mich sehr wohl. Aber ich habe schon noch einmal vor, höherklassig anzugreifen.“ Seine Zuschauer könnten also am Ende Recht behalten: Eigentlich gehört er nicht in diese Spielklasse.


Kreisklasse Regen, 17. Spieltag am Samstag, 14 Uhr: Bischofsmais – Ruhmannsfelden II (Hinspiel 2:1); SG Innernzell/Schöfweg II – Arnbruck (0:4/in Innernzell); Sonntag, 15 Uhr: Habischried – SG Gotteszell/Teisnach (2:0), Patersdorf – Prackenbach (3:2), Bodenmais – Frauenau (0:2), Lalling – Kirchdorf (0:4), Viechtach – March (1:3).