Wer steigt auf, wer steigt ab?
Kastl, Reichertsheim und Söchtenau feiern den Titel – ein Überblick über alle Entscheidungen

15.05.2023 | Stand 16.09.2023, 22:04 Uhr

Jubel bei der SG Reichertsheim-Ramsau/Gars: Die Mannschaft aus dem Landkreis Mühldorf feierte den direkten Wiederaufstieg in die Bezirksliga Ost. −Foto: Zucker

Zwei Spieltage und 54 (!) Nachholspiele noch, dann ist die Fußball-Saison im Bezirk Oberbayern und im Kreis Inn/Salzach abgepfiffen – bis auf die Relegation natürlich. Drei weitere Mannschaften durften am Wochenende Meisterschaft und Aufstieg bejubeln: der TSV Kastl in der Bezirksliga Ost, die SG Reichertsheim-Ramsau-Gars in der Kreisliga 2 und der SV Söchtenau-Krottenmühl in der Kreisklasse 2. Mit dem TSV Teisendorf (Kreisliga1), TSV Fridolfing (Kreisklasse4) und Türkspor Rosenheim (A-Klasse 1) könnten noch vor Christi Himmelfahrt mit etwas Glück drei hinzukommen. Und auch ein Relegationsspiel steht schon fest. Der große Überblick:

Bezirksliga Ost: Mit einem 5:0 in Ostermünchen hat der TSV Kastl gleich zwei Deckel draufgemacht – auf die eigene Meisterschaft und die postwendende Rückkehr in die Landesliga, aber auch auf den Abstieg des SVO. Zwei weitere Entscheidungen können am Dienstag, 16. Mai, fallen: Gewinnt der TuS Raubling das Nachholspiel in Moosinning, wäre der SK Srbija München sicher in der Landesliga-Relegation. Und bleibt Saaldorf in Finsing Sieger, stünde mit den Hausherren auch der dritte direkte Absteiger fest. Die beiden anderen oberbayerischen Bezirksliga-Meister dürfen auch schon feiern: der FC Garmisch-Partenkirchen im Süden und der FSV Pfaffenhofen im Norden. Im Kampf um den Abstiegs-Relegationsplatz wird es kompliziert. Zurzeit belegt den Waldperlach wegen des schlechteren direkten Vergleichs mit der Regionalliga-Reserve des TSV Buchbach (2:1, 0:2). Der FC Langengeisling wäre nur dann gefährdet, wenn Waldperlach und Buchbach II zweimal gewinnen und er zweimal verliert. Dann wäre die Elf aus dem Erdinger Umland wegen des direkten Vergleichs Viertletzter – und am letzten Spieltag spielt Waldperlach in Langengeisling. Klar ist nur eins: der – mit Langengeisling punktgleiche – TuS Raubling ist gerettet, weil er gegen Waldperlach und Buchbach auf jeden Fall die Nase vorn hat.

Kreisliga 1: Nur ein Sieg reicht dem TSV Teisendorf am Diesntagabend gegen Westerndorf zum Titel, weil Verfolger ASV Großholzhausen beide direkten Duelle für sich entschieden hat (4:0, 1:0). Es sei denn, der ASV kann eine Dreiviertelstunde später bei Schlusslicht SG Söllhuben/Frasdorf nicht gewinnen – dann wären die Teisendorfer auch so Meister. Am anderen Ende der Tabelle haben Söllhuben (23 Punkte) und der TuS Bad Aibling (24, gegen Au) die Chance, zu Schloßberg und Vachendorf (je 26) aufzuschließen. Möglich, dass dann zwei Spieltage vor Saisonende das Quartett nur ein Punkt voneinander trennt. Und am Samstag empfängt Schloßberg die Kurstädter.

Kreisliga 2: Die Waldkraiburger 1:2-Schlappe gegen Engelsberg gab der SG Reichertsheim-Ramsau/Gars die unverhoffte Chance, vorzeitig Meister zu werden – und die nutzte die Elf von Harry Mandl mit einem 3:0 vor 380 Zuschauern im Derby gegen Grünthal. Was für ein Endspurt: In der Rückrundentabelle hat der Bezirksliga-Absteiger des vergangenen Jahres acht Punkte Vorsprung auf den Rest des Feldes. Und die Auswärtsbilanz ist mit zwölf Siegen in zwölf Spielen makellos. Auf den VfL wartet in der Aufstiegsrunde der Bezirksliga-13. – also möglicherweise der Mühldorfer Landkreis-Rivale Buchbach II. Die SG Tüßling/Teising könnte sich mit einem Dreier am Mittwoch, 17. Mai, in Reischach endgültig retten. Edling muss auf jeden Fall in die Abstiegsrelegation – und da steht mit Griesstätt auch schon der Gegner fest. Den zweiten Relegationsplatz machen wohl der FC Grünthal (25 Punkte) und der SV Kay (26) am Sonntag im direkten Duell aus.

Kreisklasse 1: Nachdem es um nichts mehr ging, kassierte Meister TSV Brannenburg ausgerechnet im Derby gegen Flintsbach die zweite Saisonniederlage. Tattenhausen gegen Bad Aibling hieße derzeit das Duell in der Relegation um den Kreisliga-Aufstieg. Der Abstiegskampf erstreckt sich mindestens bis Platz sechs. Da hat Flintsbach zwar vier Punkte Vorsprung auf den ersten Relegationsplatz, aber nur noch ein Spiel vor sich – und zwar am Pfingstmontag gegen den SV Pang, der eben diesen 10. Platz belegt. Riedering könnte sich mit einem Sieg am Mittwoch, 17. Mai, gegen Kiefersfelden der größten Sorgen entledigen. Nach dem 1:1 gegen Schechen sind die Chancen der Rosenheimer Bosnier auf den Klassenerhalt nur noch theoretisch.

Kreisklasse 2: Mit dem 7:1 in Ramerberg lieferte der SV Söchtenau-Krottenmühl ein beeindruckendes Meisterstück. Dabei hätte im Nachhinein sogar ein Unentschieden gereicht, weil Griesstätt nicht über ein 1:1 gegen Eiselfing hinauskam. Es ist das erste Mal in der Vereinsgeschichte, dass der SVS den Sprung in die Kreisliga geschafft hat. Schlusslicht Forsting kämpft am Dienstag, 16. Mai, in Vogtareuth um die vielleicht letzte Chance auf den Klassenerhalt. Für Eiselfing wird es trotz des Achtungserfolgs schwer, um die Relegation noch herumzukommen. Forsting ist am Samstag schon der letzte Gegner. Der TSV Schnaitsee ist dank der zweitbesten Rückrunde fast aus dem Gröbsten heraus.

Kreisklasse 3: Läuft jetzt doch alles auf den SV Linde Tacherting hinaus? Das 2:1 in Unterneukirchen war ein großer Schritt zur Meisterschaft – und damit zur ersten Kreisliga-Saison seit 45 Jahren. Die letzten Stolpersteine heißen Kirchweidach (zuhause) und Pleiskirchen (auswärts). Zum vorzeitigen Titelgewinn reicht es am Freitag aber nur dann, wenn Verfolger Töging II am Mittwoch, 17. Mai, in Mettenheim verliert – und das ist unwahrscheinlich. Die DJK Pleiskirchen wahrte mit dem 2:1 im Nachholspiel gegen Töging die Chance auf Platz zwei, muss aber auf einen Ausrutscher der Landesliga-Reserve hoffen. Fünf Teams suchen die Chance auf drei Nichtabstiegsplätze: der FC Mühldorf, die SG Kirchweidach/Halsbach (beide 22 Spiele/21 Punkte), der TV Altötting (23/18), SV Schwindegg (22/18) und die SG Perach/Winhöring (22/16), die um einen Kreisklassen-Platz für den FC Perach kämpft. Mühldorf und Altötting haben allerdings mit Spielen gegen Absteiger Mettenheim fast ein Freilos gezogen.

Kreisklasse 4: Schafft der TSV Fridolfing den Durchmarsch in die Kreisliga? Mit einem Punkt am Mittwoch, 17. Mai, in Laufen wäre wenigstens schon Platz zwei gesichert, mit einem Sieg wäre der Elf von Dominik Otter die Meisterschaft nicht mehr zu nehmen. Der SBC Traunstein (18 Punkte) kann nur noch den TSV Bergen (20) überholen, um wenigstens die Relegation zu erreichen, hat aber mit den abstiegsgefährdeten SG Chieming/Grabenstätt und Otting (je 25) zwei machbare Gegner. Aber auch Waging (27) und Weildorf (28, Mittwoch gegen Bischofwiesen) sind nicht gesichert.

A-Klasse 1: Der SC Höhenrain kann Türkspor Rosenheim am Mittwoch, 17. Mai, zum Meister machen. Denn wenn der SV Bruckmühl II beim Nachbarn nicht gewinnt, sind die Rosenheimer nicht mehr einzuholen. Auch der SV Bad Feilnbach, bisher einen Punkt vor der Landesliga-Reserve Zweiter, drückt dem SCH die Daumen. So oder so könnte es am Pfingstmontag in Bad Feilnbach zum Finale um Platz zwei und die Teilnahme an der Relegation kommen. Der TuS Bad Aibling II hat mit dem 2:1 gegen Götting den Klassenerhalt gesichert und die Gäste ebenso zum Abstieg verurteilt wie den FV Oberaudorf.

A-Klasse 2: Der WSV Aschau und der SV Unterwössen marschieren fast im Gleichschritt voran – aber eben nur fast. Einen Punkt Vorsprung nehmen die Aschauer mit in die Spiele in Schleching und gegen Halfing, der SVU muss noch nach Rimsting und empfängt Bernau. Die Absteiger stehen mit Rohrdorf und Schonstett längst fest. Rohrdorf kassierte beim 1:14 gegen Prutting die Gegentore 91 bis 104.

A-Klasse 3: Der TSV Hohenthann kristallisiert sich als Favorit für Platz zwei heraus, nachdem Rott (2:2 in Rechtmehring) und Oberndorf (1:3 beim VfL Waldkraiburg II) patzten. Am Mittwoch, 17. Mai, bei Aschau/Inn II könnte der TSV einen großen Schritt Richtung Relegation machen. Mit einem Hohenthanner Sieg müsste die DJK Oberndorf den Aufstieg endgültig abschreiben, Rott kämpft am Dienstag, 15. Mai, bei der SG Reichertsheim II um die letzte Chance. Emmering II kann mit dem 5:2 im Derby in Aßling im Abstiegskampf fast aufatmen, für Soyen könnte der Abstieg schon am Sonntag besiegelt sein, wenn Albaching (gegen Reichertsheim) und SK Waldkraiburg (gegen den VfL II) gewinnen.

A-Klasse 4: Mit dem 1:0 bei Marktl/Stammham hat der TV Kraiburg Platz zwei endgültig klargemacht. Gegner in der Relegation wäre zurzeit Maitenbeth als Elfter der Kreisklasse 2. Am Tabellenende ist die SG Neumarkt II/Egglkofen trotz des Siegs über Burgkirchen kaum noch zu retten. Tüßling/Teising II könnte die Gendorfer mit einem Sieg morgen in Erlbach auf einen Abstiegsplatz abstürzen lassen. Dann könnte es auch die Bayernliga-Reserve noch erwischen.

A-Klasse 5: Trotz einer Aufholjagd gegen die SG Altenmarkt/Stein (von 0:3 auf 3:3) hat der TSV Heiligkreuz im Titelkampf die vielleicht entscheidenden Punkte verloren. Tittmoning nimmt zwei Zähler Vorsprung mit in die beiden letzten Spiele in Kienberg und gegen Palling. Heiligkreuz hat es gegen Absteiger Feichten und in Tengling auf dem Papier etwas leichter.

A-Klasse 6: Mit einem Sieg gegen Bayerisch Gmain hätte der SV Leobendorf den Titel am Sonntag schon klarmachen können, nachdem Petting gegen Neukirchen gepatzt hatte. Doch es reichte für den Tabellenführer nur zu einem 2:2. Jetzt muss am Samstag in der Ramsau noch ein Sieg her, um alles klarzumachen. Petting und Traunwalchen sind punktgleich – bleibt das so wäre der TSV Petting (3:1, 1:1) dank des direkten Vergleichs Zweiter. Siegsdorf II hat Surberg mit dem Sieg über Schönau II auf einen Abstiegsplatz verdrängt.

B-Klassen: Die DJK Heufeld hat sich nach der Rückkehr in die A-Klasse, auf die man acht Jahre warten musste, auch den Meistertitel in der Gruppe 1 gesichert. Westerndorf II tröstet sich mit dem sicheren Aufstieg. In der Gruppe 2 steigt neben dem TSV Breitbrunn-Gstadt auch Iliria Rosenheim in die A-Klasse auf. Der TSV Haag ist in Gruppe 3 von den Verfolgern Eiselfing II und Ostermünchen II dank des besseren direkten Vergleichs nicht mehr einzuholen, theoretisch aber noch vom Viertplatzierten TSV Aßling II. Das heißt aber: Der Aufstieg ist dem ehemaligen Kreisligisten schon sicher. Die FA Trostberg (Gruppe 5) marschiert von der C-Klasse in die A-Klasse durch – dort spielte der Traditionsklub zuletzt 2017/18. Oberteisendorf II (Gruppe 6) kann wohl spätestens am Wochenende den Aufstieg feiern.

C-Klassen: Der SC Pullach, die SG Nußdorf/Oberaudorf II (beide Gruppe 1), der TuS Engelsberg (Gruppe 5) und TSV Bad Reichenhall II (Gruppe 6) haben sich in dieser Woche den Aufstieg gesichert. Damit sind nur noch zwei der zwölf B-Klassen-Plätze vakant – beide in der Gruppe 2. Dort stehen die DJK Nußdorf, Fortuna Rosenheim und Söchtenau-Krottenmühl II punktgleich an der Spitze – und Nußdorf spielt noch gegen beide Konkurrenten.

− ah