Neuer Schirmherr
Julian Weigl besucht Jugendverein und hilft: 27-Jähriger begeistert Nachwuchs des TSV 1860 Rosenheim

24.03.2023 | Stand 17.09.2023, 0:34 Uhr

Julian Weigl stellte sich den Fragen des Rosenheimer Nachwuchses. −Foto: Ruprecht

Julian Weigl, der seine Reha momentan in München absolviert, hat seine verletzungsbedingte Pause genutzt, um seine Heimat und seinen Jugendverein zu besuchen. Doch seine Visite beim TSV 1860 Rosenheim hatte auch einen anderen Grund: Der 27-Jährige ist seit kurzem neuer Schirmherr der Rosenheimer Jugend.

Eine Halbzeit war vorüber, da musste Weigl die wirklich schwierigen Fragen beantworten: „Messi oder Ronaldo?“, „Wie viel kostet dein Prada-Anzug?“ oder „Wer war als Kind dein größtes Vorbild?“. Alle diese Fragen bewältigte der Fußball-Profi von Bundesligist Borussia Mönchengladbach ohne große Probleme und sorgte dabei auch für den ein oder anderen Lacher.

Weigl nahm sich nun die Zeit, um den Nachwuchs-Talenten im Kesselhaus in Kolbermoor nicht nur über seine Karriere zu erzählen, sondern ihnen auch wertvolle Tipps mitzugeben. „Gänsehaut“, das war sein erstes Wort, als er die Bühne betrat und über hundert Kinderaugen zu ihm hinaufblickten. Der gebürtige Ostermünchener ist selbst im Alter von zwölf Jahren vom SV Ostermünchen zu 1860 Rosenheim gewechselt. Danach folgten Stationen bei 1860 München, Borussia Dortmund und Benfica Lissabon, inzwischen ist er erneut eine feste Größe in der Bundesliga. Nun will er auch seinem Jugendverein etwas zurückgeben.

„Ich will nicht als Heilsbringer gelten“

„Ich will nicht als Heilsbringer gelten“, machte Weigl schon zu Beginn der Veranstaltung klar, doch auch er weiß, wie wichtig er für junge Spieler sein kann: „Ich versuche ein Vorbild zu sein.“ Um dem Verein und den Kindern bestmöglich zu helfen, hat er sich einen kompletten Einblick in den Jugendfußball bei den Sechzigern geben lassen. Weigl weiß selbst, wie wichtig die Talentförderung für den Verein ist: „Es ist wichtig, dass 1860 die Jugend wertschätzt. Die Kinder müssen bestmöglich gefördert werden“, schilderte er deshalb sein Anliegen. Um auch sportlich zu helfen, wird Weigl deshalb der gesamten Jugendabteilung neue Bälle finanzieren.

Dass auch er dem Klub von der Jahnstraße viel zu verdanken hat, daraus machte der Profi kein Geheimnis: „Ich wäre nicht da, wo ich jetzt bin, ohne 1860 Rosenheim.“ Für ihn war es schon in der Kindheit „mein erster großer Traum, zu 1860 Rosenheim zu kommen“. Er schätzt dabei vor allem das familiäre Gefühl in Rosenheim: „So etwas gibt es im Profibereich kaum.“

Weigl hat zwar kaum noch Kontakt zu ehemaligen Mitspielern aus der Rosenheimer Jugend, doch seine Eltern treffen sich auch jetzt noch regelmäßig mit den Eltern ehemaliger Weggefährten. „Wir hatten damals eine Fahrgemeinschaft, wenn wir zu Spielen gefahren sind. Da hat jeder mitgeholfen“, wies er auf das wichtige Miteinander im Verein hin. „Ich hatte das große Glück, dass meine Eltern immer eine Lösung gefunden haben. Sie haben mich immer unterstützt, dafür bin ich sehr dankbar.“

27-Jähriger gibt wertvolle Ratschläge

Der 27-Jährige hat in seiner Fußballkarriere schon einiges erlebt. Mit interessanten Geschichten über sein erstes Revierderby mit Borussia Dortmund, prägende Momente in der Jugend oder wie es zu seinem Wechsel ins Ausland kam, fesselte Weigl alle Anwesenden und sorgte für eine lockere Stimmung im Kesselhaus. Auch wertvolle Ratschläge hatte der gebürtige Ostermünchener für die Kinder parat: „Man muss wissen, wann man Spaß haben kann und wann man ernst sein muss.

Der Oberbayer selbst hat den harten Weg in den Profibereich bereits absolviert, nun will er also auch dem Nachwuchs helfen, sich den Traum von der Fußballkarriere zu erfüllen. Übrigens: Der Defensivmann hatte in seiner Kindheit zwar Poster von Cristiano Ronaldo an der Wand, sieht Lionel Messi aber als „magischen Spieler“, sein Anzug „ist aus der Türkei“ und sein größtes Vorbild war Zinedine Zidane.

− obe