Derbyheld ist ein Ex-Kurstädter
Ioan Maris beendet starke TSV-Heimserie – Reichenhall muss sich 0:1 gegen FC Hammerau selbst ankreiden

02.04.2023 | Stand 17.09.2023, 0:07 Uhr
Hans-Joachim Bittner

Mit Hammeraus Gold-Torschütze Ioan Maris (rechts), einem Ex-Reichenhaller, hatten die Kurstädter um Dani Haas Schwerstarbeit zu verrichten. −Foto: Bittner

Eine halbwegs ordentliche Schlussphase der Reichenhaller Fußballer war bei Weitem zu wenig, um die gute Heimserie in dieser Kreisliga 1 fortzusetzen: So nahm der FC Hammerau völlig verdient, wenn auch knapp, den Dreier die wenigen Bundesstraßen-Kilometer mit nach Hause. Das Tor des Tages zum 1:0-Gästesieg erzielte Ex-TSVler Ioan Maris, der auf einen überschwänglichen Jubel gegen die ehemaligen Kollegen verzichtete.

Lediglich beim 0:5 gegen Teisendorf waren die Gelb-Schwarzen im heimischen „Wohnzimmer“ Nonner Stadion bislang leer ausgegangen, doch auch im dritten Derby vor eigenen Fans – gegen Surheim hatte es ein Last-Minute-1:1 gegeben – wurde es nichts mit einem Lokalhit-Sieg. Reichenhall, das auf Stürmer Benedict Donaubauer (Urlaub) verzichten musste, ließ von Beginn an den Zugriff vermissen, wenngleich den Hammerauern gleich in Minute eins der Schreck in die Glieder fuhr: Vom Anpfiff weg durfte Michael Birawsky völlig alleingelassen die rechte Außenbahn entlangsprinten. Doch statt es selbst mit einem Torschuss zu versuchen, legte der 20-Jährige die Kugel quer ins personell unterbesetzte Niemandsland ab – Stürmer Ismet Bytyqi war nicht rasch genug mit in die Box gekommen (1.). Das dies die einzige wirklich gute Gelegenheit der Kurstädter bis zur 60. Minute bleiben sollte, ahnten die rund 250 Fans an dieser Stelle freilich nicht.

Eine ganze Serie an Ecken und Freistößen untermauerte eine gewisse Dominanz der Gäste, von regelrechter Überlegenheit konnte jedoch nicht die Rede sein. Denn nur bei einem Schuss von Almir Omanovic aus dem Gewühl heraus, brannte es im TSV-Strafraum: Dani Haas bekam gerade noch den Fuß zwischen Torlinie und Ball – Keeper Robert Töpel wäre machtlos gewesen (33.).

Der tadellose Referee Thomas Kölbl (TSV Eiselfing) pfiff wieder an, nun erging’s den Reichenhallern so, wie dem „Club“ zu Beginn. Mit dem markanten Unterschied, dass der Schreckmoment zum letztlich entscheidenden Treffer der Partie führte: Der starke Stefan Eisenreich flankte seelenruhig von rechts, am zweiten Pfosten stand Maris ebenfalls komplett alleingelassen, der Ex-Saalachkicker nahm die Kugel in aller Seelenruhe an und wuchtete sie zentral unter die Latte – keine Chance für Töpel (47.). Bitter für die Reichenhaller Abwehr um Marcus Mayr, da sie den schnellen Stürmer sonst über die gesamte Spielzeit bestens im Griff hatte.

Selbst dieser Rückschlag führte zu keinem echten Aufbäumen der Platzherren, die Bälle wurden meist einfach nach vorn gedroschen und fanden dort keine Abnehmer. Noch öfter wurde das Leder jedoch im Mittelfeld verloren. Coach Michael Kantsperger wollte dies im Anschluss nicht auf die ungewöhnlich schlechten Platzverhältnisse schieben – der Rasen präsentierte sich extrem holprig –, sondern attestierte seiner Elf „einfach eine schlechte Leistung“.


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