Nach schwieriger Saison
Happy End für Altöttings Damen – Bezirksoberligist belegt Platz 5 und sucht Trainer

22.06.2023 | Stand 14.09.2023, 22:51 Uhr

Neun Siege und drei Unentschieden in 22 Spielen durften Kapitänin Nina Urban (links) und ihre Kolleginnen aus Altötting in der abgelaufenen Bezirksoberliga-Saison bejubeln. Am Ende stand der 5. Rang. −Foto: mb.presse

Happy End einer schwierigen Saison: Die Fußball-Damen des TV Altötting haben 2022/23 dank eines starken Endspurts erneut den Klassenerhalt in der Bezirksoberliga erreicht und gehen somit nach dem Aufstieg in der Corona-Spielzeit 2019/21 in ihre dritte Runde in der sechsthöchsten Spielklasse Deutschlands.

Nach 22 Partien landeten die Kickerinnen um Kapitänin Nina Urban mit 30 Punkten auf Platz5 des Zwölferfeldes – gleichauf mit dem FC Langengeisling, der zwar den besseren direkten Vergleich aufwies, aber zum Saisonfinale bei der DJK Traunstein nicht mehr antrat und deshalb hinter die Truppe aus der Wallfahrtsstadt gesetzt wurde. Dabei stand das Ziel Klassenerhalt in einer Saison „mit einigen Höhen und Tiefen“, wie es TVA-Teammanagerin Birgit Wimmer beschreibt, lange in Frage. Ihre Mannschaft plagte sich die komplette Runde mit argen Personalsorgen herum. Vor allem Ausfälle durch Schichtdienst, aber auch viele Verletzungen trugen nicht dazu bei, die Leistungen und die Stimmung in der Formation zu steigern.

„Wir mussten beinahe jeden Spieltag kämpfen, um genug Spielerinnen zu haben“, klagt Wimmer. Dazu kam noch die Besetzung des Trainerpostens, der eine ständige Baustelle war. Nachdem sich im Vorfeld kein geeigneter Kandidat gefunden hatte, übernahm zunächst bis zur Winterpause Matthias Brandlmaier interimsmäßig diese Position. Danach gab es aus der Not heraus eine interne Lösung mit einem Quartett aus aktiven Spielerinnen. Anfang Mai war man dann froh, als über eine Aktive der Kontakt zu Gerhard Bauer hergestellt werden konnte und der Niederbayer das Team bis zum Saisonende betreute. In den verbleibenden acht Einsätzen gelangen dann vier Erfolge und ein Unentschieden – der Schlüssel zum Ligaerhalt.

Zudem entspannte sich auf der Zielgeraden der Spielzeit auch etwas die personelle Lage. Mit Mittelstürmerin Sandra Utzschmid vom Landesligisten DJK-SV Geratskirchen, die nach einer halbjährigen Pause ebenfalls ab Anfang Mai zur Verfügung stand, hatte man eine zusätzliche Alternative. Ihre acht Tore gaben Rückenwind und Motivation für die Aufholjagd und machten damit die Serie erst möglich.

Da spielte es auch keine Rolle mehr, dass das Saisonfinale beim SV RW Überacker mit 1:3 verloren wurde. Die Gastgeberinnen haben damit die Meisterschaft erobert und steigen auf – übrigens als eine von gleich vier Mannschaften des Vereins aus dem Landkreis Fürstenfeldbruck in diesem Sommer. Dabei wären die Altöttingerinnen vor gut 300 Zuschauern beinahe zum Party-Crasher avanciert, denn Nina Urban schaffte in der 10. Minute aus dem Gewühl heraus die Führung. Aber noch vor der Pause zirkelte Johanna Draude einen Freistoß über die Mauer zum Ausgleich ins Netz (35.). Damit überwand sie Birgit Wimmer. Die 37-Jährige, eigentlich eine gelernte Verteidigerin, musste einmal mehr einspringen – diesmal im Tor, da die etatmäßigen Keeperinnen Isabella Kamhuber und Anna Leitmann verhindert waren.

Nach der Halbzeit machten dann Carolin Koston (53.) und erneut Draude mit einem weiteren Freistoß zu ihrem 17. Saisontreffer (84.) den 16. Dreier perfekt und ließen Überacker jubeln. Aber auch die Altöttingerinnen hatten Grund zur Freude. „Wir sind froh, dass wir es noch geschafft haben und dass die lange und anstrengende Saison vorbei ist“, erklärt Wimmer, die schon bereits in den Planungen für 2023/24 steckt.

Und da wird es nicht leichter. Zwar bleibt die Mannschaft bis auf Anna Leitmann (hört auf) zusammen, aber die Personalprobleme werden die Altöttingerinnen wohl weiter begleiten. „Es ist unglaublich schwierig. Wir brauchen Spielerinnen und vor allem einen Trainer“, seufzt Wimmer und beklagt in diesem Zusammenhang auch das Fehlen einer Nachwuchsformation. Bleibt also zu hoffen, dass diese Lücken geschlossen werden können und Wimmer und Co. diesmal weniger zittern müssen.

− fa