Jüngste Talfahrt mit Konsequenzen
Markus Kurzhals als Spielertrainer des TSV Hohenwart zurückgetreten

21.04.2023 | Stand 16.09.2023, 23:20 Uhr

Fehlt dem TSV Hohenwart nun auch als Leistungsträger auf dem Platz: Markus Kurzhals (r.). Foto: M. Schalk

Markus Kurzhals hat auf die sportliche Talfahrt seines TSV Hohenwart reagiert und ist unter der Woche von seinem Amt als Spielertrainer zurückgetreten. Der Verein versucht nun, mit einer internen Lösung den Abstiegskampf in der Kreisliga Donau/Isar II erfolgreich zu gestalten.

So wird am Sonntag Benjamin Vogt die Mannschaft im Heimspiel gegen den SC Kirchasch betreuen (Anstoß 15 Uhr). Für den Rest der Saison übernimmt dann Tobias Distl.

Noch kein Punktgewinn nach der Winterpause

Vier Niederlagen in vier Partien nach der Winterpause, dazu satte 15 Gegentreffer, das Abrutschen auf Tabellenplatz zehn und nur noch ein Pünktchen Vorsprung auf die Abstiegszone; Das alles sorgte dafür, dass Kurzhals Anfang der Woche sein Amt zur Verfügung gestellt hat. „Mir fehlt das Gefühl, die Mannschaft noch so zu erreichen, wie es nötig ist. Von meiner Seite ist das jetzt die letzte Maßnahme, die Jungs nochmals aufzuwecken“, so Kurzhals über seine Beweggründe: „Es machte dann für mich keinen Sinn, alles unnötig in die Länge zu ziehen. Dafür liegt mir der Verein viel zu sehr am Herzen, um den Vertrag einfach auszusitzen und zu hoffen, dass es gut geht.“

In Hohenwart können die Verantwortlichen den Schritt des 31-Jährigen nachvollziehen. „Wenn Markus der Antrieb und die Motivation fehlen, den Bock nochmals umzustoßen, ehrt ihn die Konsequenz, sein Amt niederzulegen“, sagt etwa Michael Hörmann, der Abteilungsleiter des TSV. Froh ist er über den Rücktritt von Kurzhals aber nicht: „Ich hätte allen gewünscht, dass wir die Zusammenarbeit, die über jetzt fast fünf Jahre super war, im Sommer sauber abzuschließen.“
Warum die Hohenwarter sportlich derart in Schieflage gerieten, dies versucht die sportliche Führung natürlich zu erörtern. „Die Testspielergebnisse im Winter waren richtig gut gewesen. Vielleicht haben sich manche davon täuschen lassen, obwohl die Vorbereitung insgesamt nicht rosig verlief“, so Hörmann, der angesichts der nervösen TSV-Auftritte in den jüngsten Partien zudem selbstkritisch ist: „Vielleicht sorgt in der Mannschaft auch die Tatsache für Verunsicherung , dass wir für die neue Saison immer noch keinen neuen Trainer vermelden können.“

Eine Ausrede für den möglichen Abstieg in die Kreisklasse dürfe dies aber nicht sein. „Wir haben ja immer noch alles in der eigenen Hand“, weiß der Abteilungseiter: „Wir stehen über dem Strich, haben noch sechs Spiele – davon vier Matches gegen direkte Konkurrenten. Es liegt nur an uns und jedem einzelnen unserer Spieler.“ Dass die Mannschaft nach dem Rücktritt von Kurzhals besonders gefordert ist, darüber gibt es im Paartal keine zwei Meinungen. „Wenn es etwas Gutes gibt an der Situation, dann das, dass jeder Akteur nun mehr Verantwortung übernehmen muss“, so der Hohenwarter Spartenchef. Kurzhals selbst sei immer klar vorneweg gegangen: „Das muss die Mannschaft jetzt auffangen – genauso wie die Tatsache, dass uns mit Markus plötzlich ein brutal guter Kicker fehlt.“

Tobias Distl erneut in der Rolle des „Feuerwehrmanns“

Hörmanns Abteilungsleiterkollege Vogt hat nun, am Sonntag, wie schon in den Trainingseinheiten unter der Woche die Verantwortung, inne. Ab Montag übernimmt dann mit Tobias Distl ein Altbekannter, der sich seine Meriten als Feuerwehrmann im Paartal schon verdient hat. „Tobi hatte sich ein paar Tage an zusätzlicher Zeit erbeten – von daher macht es Sinn, dass er erst ab Montag voll einsteigt“, so Hörmann. Natürlich hofft der Abteilungsboss, , dass Distls Einstieg nach einem Heimsieg gegen den SC Kirchasch etwas leichter verläuft. Der SCK liegt als Tabellenfünfter nur drei Punkte vor den Hohenwartern und kam zuletzt mit 1:6 gegen den FC Ampertal Unterbruck unter die Räder.

Für die Paartaler, die am Sonntag bis auf eben Kurzhals und Sebastian Herker aus den Vollen schöpfen können, geht es ab sofort darum, das drohende Worst Case Szenario, den Abstieg, abzuwenden. „Und wenn wir die Liga halten, wovon ich fest überzeugt bin, dann hoffe ich, dass wir im Sommer gemeinsam mit ,Kurzi’ noch einen versöhnlichen sowie guten Saisonabschluss feiern“, so Hohenwarts Abteilungsleiter abschließend.

SZ