Kreisliga 1 Donau/Isar
Kasing gelingt unter Neu-Trainer Reichenberger der nächste Coup – Hundszell enttäuscht gegen Karlskron

13.11.2023 | Stand 13.11.2023, 14:46 Uhr
Julian Schweizer

Enges Duell mit dem besseren Ende für die Gäste: Samuel Tkac (rechts) und der SV Karlskron gewannen gegen Paul Amann und den SV Hundszell mit 2:1. Foto: Meyer

Der SV Kasing reitet unter Trainer Fabian Reichenberger in der Fußball Kreisliga 1 Donau/Isar weiter auf der Erfolgswelle. Seit der Rückkehr des Coaches gelang im dritten Spiel der dritte Sieg – dieses Mal ein 3:2 beim Tabellenzweiten FC Gerolfing.

Einen Rückschlag musste der SV Hundszell hinnehmen, der gegen den bisherigen Vorletzten SV Karlskron daheim unterlag. Das Spitzenspiel zwischen dem Dritten, TSV Oberhaunstadt, und Tabellenführer FC Fatih Ingolstadt fiel den Witterungsbedingungen zum Opfer.

FC Gerolfing - SV Kasing 2:3 (0:3): Kasing gelang dank einer hervorragenden ersten Hälfte der Überraschungssieg. Zugleich vergrößerte der SVK das Polster auf die Abstiegs-Relegationsplätze auf vier Zähler. „Die erste Halbzeit war überragend von uns“, schwärmt Trainer-Rückkehrer Reichenberger. Seine Schützlinge hätten „alle Vorgaben umgesetzt und auch in der Höhe verdient geführt“, wie er meinte. Bereits nach neun Minuten brachte Nikita Müller die Gäste in Führung. Christoph Noll sorgte mit zwei weiteren Treffern für das zwischenzeitliche 3:0 (27., 45.) – und ungläubige Blicke unter den rund 120 Zuschauern. In der zweiten Hälfte wurde schnell deutlich, dass die Gerolfinger sich von einer ganz anderen Seite zeigen wollten. Es dauerte gerade mal 120 Sekunden, da gelang Philipp Haunschild der Anschluss (47.) und quasi mit dem nächsten Angriff verkürzte Raymond Kreizer auf 2:3 (49.) und die Partie war wieder offen. Die Hausherren versuchten alles, um die Partie zu drehen, hatten aber nicht das nötige Quäntchen Glück. „Wir sind zum wiederholten Male ungerecht behandelt worden. So kannst du letzten Endes keinen Sieg oder Punkt einfahren, den die Mannschaft sich aufgrund des zweiten Durchganges verdient gehabt hätte“, erklärte FCG-Spielertrainer Stefan Hoffmann. In der hektischen Schlussphase sah sein Stürmer Anastasios Porfyriadis noch die Gelb-Rote Karte (90.+1). „In der zweiten Hälfte haben wir das ein oder andere Mal Glück gehabt. Nach der guten ersten Halbzeit war es aber kein unverdienter Sieg gegen ein starkes Team aus Gerolfing“, meinte Reichenberger.
SV Hundszell - SV Karlskron 1:2 (0:1): Nach zuletzt zwei Niederlagen verbuchte der Aufsteiger aus Karlskron wieder ein Erfolgserlebnis, das mit dem Sprung auf den Abstiegs-Relegationsrang zwölf belohnt wird. „Wir haben heute ein gutes Auswärtsspiel gemacht und freuen uns über den Sieg“, resümierte SVK-Spielertrainer Christopher Haas, der in der 86. Minute selbst für den 2:1-Siegtreffer gesorgt hatte. Die Gäste hatten den besseren Start erwischt und nach einem Konter durch Sebastian Jakob Fröschl die frühe Führung (6. Minute) erzielt. Fröschl war es kurz nach der Pause auch, der das Leder dann zum zwischenzeitlichen Ausgleich in die eigenen Maschen bugsierte (52.). „Trotz vieler Chancen und Standards haben wir heute die letzte Konsequenz vermissen lassen“, bemängelte der Hundszeller Coach Florian Kunz und fügte hinzu: „Wir wussten, dass es aufgrund schwieriger Platzverhältnisse ein wildes Spiel mit vielen langen Bällen und Zweikämpfen wird. Umso enttäuschender, dass wir unseren Plan heute nicht umsetzen konnten“.

Im Kellerduell durften sich die Gäste aus Mindelstetten über immens wichtige Zähler und den Sprung auf Rang elf freuen. Das Tor des Tages erzielte Stefan Liebler bereits nach zehn Minuten. Die Gäste machten auch in der Folge den frischeren Eindruck, verpassten es aber, in der restlichen Spielzeit nachzulegen. So kam es zu einer hektischen Schlussphase mit zwei Zeitstrafen für den Türkisch SV und einer Gelb-Roten Karte gegen Türkisch-Akteur Kresimir Puzic in der es nochmal „unnötig spannend“ wurde, wie FCM-Spielertrainer Marcel Kappelmaier berichtete. Er hatte unterm Strich einen „absolut verdienten Sieg“ seiner Elf gesehen. „Wir haben von Anfang an keine echten Chancen zugelassen“, freute sich Kappelmaier. Sein einziger Kritikpunkt war, dass „wir unsere hundertprozentigen Möglichkeiten nicht genutzt haben, um den Deckel frühzeitig draufzumachen“, wie der 32-Jährige erklärte. Für den Türkisch SV wird die Luft hingegen immer dünner. Nach acht sieglosen Spielen beträgt der Rückstand auf das rettende Ufer bereits sechs Zähler.

Beim abstiegsgefährdeten Aufsteiger in Lippertshofen kamen die Menninger nicht über ein torloses Remis hinaus. Wobei sie nach dem Spielverlauf mit dem einen Zähler zufrieden sein müssen. „Lippertshofen hat das Geschehen heute dominiert. Wir mussten viel hinterher laufen“, gestand SVM-Coach Dejan Micic. Kurz vor der Pause hatten die Hausherren die große Möglichkeit, in Führung zu gehen, doch Kai Suzuki vergab vom Elfmeterpunkt. „Auch der gehaltene Foulelfmeter hat uns nicht die erhoffte Energie gegeben“, ärgerte sich Micic. So blieb es auch im zweiten Abschnitt dabei, dass der SVL Vorteile hatte, diese aber nicht in Tore ummünzen konnte. Eine große Möglichkeit bot sich den Gästen dann noch, als der eingewechselte Niklas Seißler einen zu kurz geratenen Rückpass erlief, den Schlussmann umkurvte, sein Schuss aber im letzten Moment noch vor der Linie geklärt werden konnte. „Das wäre aber auch zu viel des Guten gewesen“, gab Micic zu. „Schade, dass wir heute kein Profit schlagen konnten, um in der Tabelle etwas zu klettern. Aber noch ist alles im grünen Bereich.“
FC Sandersdorf - SV Denkendorf 5:3 (1:0): Die Sandersdorfer sind seit sechs Spielen ungeschlagen und rücken damit auf Rang fünf vor. In einer eher ruhigen ersten Hälfte erzielte Sandro Rott die Führung für die Gastgeber (35.). Im zweiten Spielabschnitt überschlugen sich dann die Ereignisse. Nach dem Blitzstart des FCS durch den Treffer von Christian Geß (47.) und der Gelb-Roten Karte gegen den Denkendorfer Stefan Petz (56.) schien die Messe fast schon gelesen. Aber nur kurz darauf brachte Jonas Löffler die Gäste fast aus dem Nichts wieder zurück ins Spiel (58.). Vor 300 Zuschauern entwickelte sich nun ein offener Schlagabtausch. Spielertrainer Patrick Mack erzielte das 3:1 (63.), doch Ostap Nechaj verkürzte nur drei Minuten später schon wieder. Sandro Rott gelang das 4:2 (75.), doch erneut verkürzten die Denkendorfer durch Johannes Lehner noch einmal (85.). Erst Geß brachte mit seinem zweiten Treffer des Tages und dem 5:3 dann die Entscheidung (88.). „Sandersdorf hat die Konter heute eiskalt ausgespielt und den am Ende offenen Schlagabtausch verdient gewonnen“, erkannte SVD-Trainer Denis Dinulovic an.
TV Münchsmünster - FC Hitzhofen 1:2 (0:2): Eine umkämpfte Partie entschieden die Gäste letztlich zu ihren Gunsten. „Wir haben gegen einen kämpferisch auftretenden Gegner gut dagegen gehalten und zum richtigen Zeitpunkt die Tore gemacht“, resümierte Gäste-Coach Michael Olah, der sich mit seiner Mannschaft über einen „wichtigen Dreier“ und das Vorrücken auf Platz sechs freute. Der frühe Führungstreffer der Gäste ging aus einem umstrittenen Freistoß hervor, den Emin Ismaili letztlich gekonnt im Gehäuse unterbrachte (14.). Für TV-Spielertrainer Andreas Müller eine unglückliche Fehlentscheidung mit wegweisendem Charakter. Seine Elf spielte in der Folge munter mit, ließ aber einige Chancen ungenutzt. „Hier fehlt uns momentan etwas das Glück“, bemängelte der 33-Jährige. So waren es die Gäste, die nach einem Konter durch Fardin Gholami erhöhten (45.). Für Aufregung sorgte in der Nachspielzeit der ersten Hälfte eine Situation, bei der im Kampf um den Ball ein TV-Spieler den Kopf nach unten nahm und von einem Hitzhofener Akteur mit dem Fuß im Gesicht getroffen wurde. Aus Sicht von Müller hätte dies mit einem Platzverweis geahndet werden müssen, für Olah war die Aktion dagegen noch im Rahmen. „Da war keine Absicht dabei, beide Spieler wollten zum Ball“, meinte er. Im zweiten Durchgang versuchten die Hausherren alles, verschossen dabei einen Foulelfmeter und kamen erst spät durch Adrian Nagel noch einmal heran (80.). Mehr ging nicht mehr. „Wir hatten genug Chancen, um das Spiel frühzeitig zu entscheiden. Unterm Strich haben wir verdient gewonnen”, resümierte FCH-Coach Olah. Sein Gegenüber Müller war trotz der Niederlage angetan: „Es war eine tolle Mannschaftsleistung. In den entscheidenden Situationen hatten wir leider nicht das Glück auf unserer Seite.“

DK