Kreisliga 1 Donau/Isar
FC Fatih Ingolstadt nutzt den ersten Matchball – Türk SV Ingolstadt setzt Aufholjagd fort

06.05.2024 | Stand 06.05.2024, 16:28 Uhr
Julian Schweizer

So sieht der Meister aus! Der FC Fatih Ingolstadt hat in der Kreisliga lediglich das erste Meisterschaftsspiel verloren und danach 19 Siege und vier Remis geholt. Mit dem 2:0 beim TV Münchsmünster gelang nun der letzte Schritt zum Titel und zum Aufstieg in die Bezirksliga. Foto: Verein

Der FC Fatih Ingolstadt hat seine starke Saison in der Kreisliga 1 Donau/Isar mit der Meisterschaft gekrönt. Der Tabellenzweite FC Gerolfing hatte mit seinem Remis gegen den SV Denkendorf die Vorlage geliefert, Fatih verwandelte den Matchball durch einen 2:0-Erfolg beim TV Münchsmünster. Im Tabellenkeller hat sich der formstarke Türk SV Ingolstadt durch den Sieg gegen den SV Karlskron auf Relegationsrang elf verbessert, während der SVK nun 13. ist.

TV Münchsmünster - FC Fatih Ingolstadt 0:1 (0:2): Der FC Fatih ist nach nur einem Jahr zurück in der Bezirksliga. Durch den Ausrutscher der Gerolfinger am Tag zuvor war klar, dass ein Sieg reichen würde. Dies ist trotz „anzumerkender Anspannung“, wie Cheftrainer Fatih Topcu meinte, mit dem souverän erkämpften 2:0-Auswärtserfolg gelungen. „Von uns ist eine gehörige Last abgefallen“, gab Topcu zu. Die Vorentscheidung fiel aber erst in der 68. Minute, als der Ball nach zwei geblockten Versuchen bei bei Peter Veit landete, und der zum 0:2 traf. In der Anfangsphase hatte Fatih-Spieler David Meier per Abstauber für einen Start nach Maß gesorgt (9.). Derweil hatten sich die Hausherren nicht viel vorzuwerfen: „Fatih hat verdient gewonnen, aber wir brauchen uns mit dieser Leistung nicht verstecken“, erklärte TVM-Spielertrainer Andreas Müller, der Fatih nach einer „souveränen Saison“ zur Meisterschaft gratulierte. Den Grundstein für den Erfolg legten die Ingolstädter laut Topcu schon im vergangenen Sommer. „Wir haben nach dem Abstieg nur wenige Spieler verloren, hatten eine eingeschworene Truppe, in der jeder wusste, was er zu tun hat.“ Nur eine Niederlage kassierte der FC Fatih und blieb 23-mal in Folge ungeschlagen (19 Siege). Für den erneuten Anlauf in der Bezirksliga ist Topcus Wunsch eindeutig: „Wir wollen es besser machen als beim letzten Mal. Das große Ziel ist der Klassenerhalt.“ Damit dies gelingt, hofft der 36-Jährige auf weniger urlaubsbedingte Ausfälle als sonst im August üblich.

Türkisch SV Ingolstadt - SV Karlskron 3:1 (2:1): „Wir werden kämpfen“, versprach Türkisch-Abteilungsleiter Ertugrul Topcu in den vergangenen Wochen. Das hat seine Mannschaft dann auch eindrucksvoll umgesetzt und dank des 3:1-Erfolges gegen den direkten Konkurrenten Karlskron den vierten Sieg in Folge eingefahren. „Wir haben von Anfang an dominiert und wenig zugelassen“, berichtete Topcu zufrieden. Nach rund 20 Minuten flog ein diagonaler Ball zu Enis Kuqanaj, der im Anschluss flach unten rechts zur Führung traf (19.). Kurz darauf hebelte ein langer Ball der Karlskroner die Hintermannschaft der Hausherren aus, nun war Rudi Tkac der Nutznießer (29.). Die Reaktion der spielbestimmenden Heimelf folgte prompt: Spielertrainer Daniel Drotleff verwertete eine Ecke von Baha Asici zum 2:1 (36.). In der Folge ließ Türkisch gute Möglichkeiten ungenutzt. „Der Ball wollte einfach nicht reingehen“, meinte Topcu, der aber nicht wirklich hadern musste. Eray Genc sorgte in der Schlussminute nach starker Einzelleistung mit dem 3:1 für die Entscheidung (90.+5). „Wir konnten über die gesamte Spielzeit nicht an die Leistung der Vorwoche anknüpfen. Entsprechend war die Niederlage dann auch verdient“, ärgerte sich SVK-Spielertrainer Christopher Haas.
FC Gerolfing - SV Denkendorf 3:3 (1:1): Drei Tage nach dem Gewinn des Kreispokals ließen die Gerolfinger gegen Aufsteiger Denkendorf etwas überraschend Federn. Somit steht fest: Die Grün-Weißen gehen in die Aufstiegsrelegation. „Unsere Leistung war überschaubar, demnach geht das Remis auch so in Ordnung“, resümierte FCG-Spielertrainer Stefan Hoffmann. Als Florian Grosz zur Führung traf (13.), schien für den Favoriten noch alles nach Plan zu laufen. Aber die Gäste präsentierten sich ebenbürtig und verwandelten noch vor der Pause durch Johannes Lehner einen Elfmeter (38.). „Wir hätten schon zur Halbzeit mit zwei, drei Toren führen müssen“, haderte SVD-Coach Denis Dinulovic. Diese Führung gelang dann aber nach der Pause durch Marius Heß (58., 1:2). Die Gerolfinger antworteten mit einem Doppelschlag binnen drei Minuten: Erst verwertete Timo Kraus einen langen Ball von Den Lovric per Kopf (71.), dann war Anastasios Porfyriadis aus spitzem Winkel erfolgreich (73., 3:2). Alles schien wieder nach Plan zu laufen, doch die Denkendorfer glichen durch Stefan Petz (81.) noch einmal aus und sicherten sich einen wichtigen Zähler im Abstiegskampf. FCG-Akteur Lovric sah noch die Ampelkarte. „Wir haben uns maximal gewehrt, ein intensives Spiel abgeliefert, am Ende aber zwei Punkte liegen gelassen“, erklärte SVD-Coach Denis Dinulovic.
TSV Oberhaunstadt - SV Hundszell 1:0 (1:0): Im Saison-Endspurt scheinen die Oberhaunstädter wieder in die Spur zu finden. Der knappe 1:0-Erfolg gegen Hundszell war der zweite hintereinander, wodurch der TSV auf Rang drei zurückkehrte. „Wir haben ein gutes Spiel gemacht und nach hinten nichts zugelassen“, zeigte sich TSV-Kapitän Simon Bellinghausen zufrieden. Nach einer erfolgreichen Pressingsituation erzielte Dogan Tiryaki den Treffer des Tages (36.). „Danach haben wir das 2:0 verpasst und dadurch das Spiel offen gehalten“, meinte Bellinghausen, der dennoch zufrieden sein konnte. „Wir sind nicht zwingend vor das TSV-Tor gekommen und über das Ergebnis sehr enttäuscht“, erklärte SVH-Trainer Florian Kunz.
Ein Punktgewinn, der für den SVM noch wichtig werden kann. Mit nun fünf Zählern Vorsprung auf den Relegationsrang sind die Menninger dem Klassenerhalt sehr nah. „Wir wollten was Zählbares mitnehmen und das haben wir geschafft“, freute sich Trainer Dejan Micic. Bei den Hausherren war Cheftrainer Michael Olah die Enttäuschung anzumerken: „Es scheint, als sei bei uns die Luft raus“, wurde er deutlich und haderte: „Wir bringen uns seit Wochen immer wieder selbst um den Sieg.“ Der FCH begann spielbestimmend, schwächte sich Mitte der ersten Hälfte aber durch einen Platzverweis (Notbremse) für Florian Halsner selbst. Danach kamen die Menninger immer besser rein und zu aussichtsreichen Chancen. Nach einer Stunde war es aber Emin Ismaili, der die Hausherren per Freistoß in Führung brachte. Nur drei Minuten später die Antwort: Philip Wolfsfellner traf nach Ecke per Kopf zum 1:1-Ausgleich – gleichzeitig der Endstand. Die Roten Karten für Fardin Gholami (Hitzhofen) und Julian Mikulasch (Menning) setzten in der Nachspielzeit den unrühmlichen Schlusspunkt. „Für die zweite Rote Karte nach einem gestreckten Fuß von hinten möchte ich mich bei Menning entschuldigen. Sowas gehört sich einfach nicht“, erklärte Olah hinterher.
SV Lippertshofen - FC Sandersdorf 2:1 (1:0): Nach 16 sieglosen Spielen war dem Aufsteiger aus Lippertshofen mal wieder ein Erfolg vergönnt. Dadurch ist zumindest theoretisch noch ein Relegationsplatz zu erreichen. „Die Minimalchance besteht und wir werden weitermachen“, versicherte SVL-Spielertrainer Bernd Geiß. Die Anfangsphase gehörte den Gästen, die es jedoch verpassten, aus ihrer Überlegenheit Kapital zu schlagen. Besser machte es Kai Suzuki, der einen Konter zur 1:0-Führung vollendete (38.). Im zweiten Durchgang belohnten sich die Gäste durch den Treffer von Christian Geß mit dem 1:1-Ausgleich (72.) und hatten in der Folge gute Möglichkeiten, um die Partie zu drehen. Der Lucky-Punch gelang dem SVL: Spielertrainer Geiß traf zum langersehnten Sieg. „Wir hatten in einigen Phasen heute auch mal das Glück auf unserer Seite“, freute sich der Matchwinner.
SV Kasing - FC Mindelstetten 0:3 (0:1): „Ein verdienter, wichtiger Auswärtssieg“, brachte es FCM-Abteilungsleiter Christian Wambach auf den Punkt. Im kleinen Derby behielt Mindelstetten am Ende sogar überraschend deutlich die Oberhand. „Kämpferisch war das eine überzeugende Leistung und wir haben zum richtigen Zeitpunkt die Tore gemacht“, erklärte Wambach. Der erste Streich gelang den Gästen bereits nach sieben Minuten, als Stefan Liebler sehenswert aus der Distanz in den Winkel traf. Ein Start nach Maß gelang auch zu Beginn der zweiten Hälfte: Marcel Kappelmaier schob nach einem Querpass von Lukas Gaul zum 0:2 ein (47.). Die Hausherren bäumten sich auf, scheiterten aber gleich zweimal am Aluminium. Ein erfolgreicher Konter der Gäste setzte letztlich den Schlusspunkt (85.). Moritz Liedl vollendete im zweiten Versuch zum 0:3-Endstand. „Eine verdiente Niederlage“, gestand SVK-Spielertrainer Fabian Reichenberger ein. „Mindelstetten war vor allem im ersten Abschnitt gieriger.“

DK