Mit einem fulminanten Freistoßtor hat Akif Abasikeles den FC Fatih Ingolstadt zur Titelverteidigung bei der Hallenmeisterschaft des Fußballkreises Donau/Isar geschossen. Der Kreisliga-Torjäger traf am Samstagabend im Finale gegen Gastgeber SV Manching rund anderthalb Minuten vor Schluss zum 1:0-Endstand.
Zuvor hatten sich beide Teams ein packendes Finale geliefert. Chancen waren Mangelware. Etwa anderthalb Minuten vor dem Ende nahm Fatih-Coach Fatih Topcu eine Auszeit, zuvor hatten die Ingolstädter einen Freistoß aus halblinker Position erhalten.
Abasikeles kündigt das Siegtor in der Auszeit an
„Ich habe den Jungs gesagt, dass sie jetzt nicht mit aller Gewalt auf das Siegtor gehen, sondern es dann lieber im Sechsmeterschießen entscheiden sollen“, sagte Topcu. Sein Kapitän hatte aber offenbar andere Pläne: „Den Freistoß hau ich jetzt rein“, sagte Abasikeles in der Auszeit zu Topcu. Gesagt, getan: Mit einem strammen Schuss ins rechte Eck erlöste der 25-Jährige sein Team. Manching warf danach alles nach vorne, löste seinen Torwart auf und belagerte das Fatih-Tor für die restliche Spielzeit. Zweimal mussten Fatih-Spieler kurz vor der Torlinie klären, einmal rettete Keeper Marco Ernhofer stark. Dann war der Triumph des Kreisliga-Spitzenreiters perfekt. „Manchings Trainer Serkan Demir kennt meine Jungs ja alle und wusste, wie wir spielen. Dementsprechend schwer war es für uns. Manching hat klasse verteidigt und hätte auch gewinnen können. Dennoch denke ich, dass unser Sieg verdient ist. Ein riesen Kompliment an die Mannschaft“, lobte Topcu. SVM-und Ex-Fatih-Coach Demir zeigte sich trotz des verpassten Sieges „sehr zufrieden damit, wie wir uns als Gastgeber präsentiert haben.“ Er hatte seinem Team eine defensive Grundausrichtung verordnet. „Die Jungs haben die Vorgagen sehr gut umgesetzt. Wir haben bis zum Finale kein Gegentor kassiert und nur wenig zugelassen“, freute sich Demir. „Ein bisschen hatte ich im Endspiel aber den Eindruck, dass bei uns das letzte Feuer fehlte, weil die Qualifikation für die Oberbayerische ja davor schon feststand.“ Er zeigte sich als fairer Verlierer und sagte: „Glückwunsch an Fatih, sie haben sich im Turnierverlauf gesteigert und stark gespielt.“
Dass der FC Fatih die Manchinger Lindenkreuz-Halle erneut als Sieger verließ, danach hatte es zu Beginn des Turniers nicht ausgesehen. Im Auftaktspiel der Gruppe A verloren die Ingolstädter gegen ihren späteren Finalgegner Manching mit 0:3 und standen schon mit dem Rücken zur Wand. „Es war unser erstes Spiel heuer in der Halle und dann bekommst du mit Manching gleich einen top Gegner. Wir haben verdient verloren“, berichtete Topcu. Ihn habe aber beeindruckt, wie seine Mannschaft dann immer besser ins Turnier gefunden habe. Das 1:0 gegen den MTV Ingolstadt, letztes Jahr Zweiter und mit zahlreichen top Futsal-Spielern ausgestattet, sei dann überlebenswichtig gewesen. „Hier hat Ismail Yüce ein riesen Spiel gemacht“, lobte Topcu seinen Gastspieler vom SV Schwaig. Der Fatih-Trainer freute sich zudem, dass sein Team danach Schützenhilfe aus Manching bekam: Weil der SVM den MTV ebenfalls mit 1:0 besiegte, reichte dem FC Fatih ein Sieg gegen Außenseiter SG Eichenfeld-Freising. Durch das locker herausgespielte 4:1 löste Topcus Team als Zweiter hinter dem makellosen SV Manching das Halbfinal-Ticket in Gruppe A.
In Gruppe B wurde der TSV Gaimersheim seiner Favoritenrolle gerecht und marschierte mit Siegen den FC GW Ingolstadt, den Türk. SV Ingolstadt und die DJK Ingolstadt ins Finale. Dahinter reichte es für den Türkisch SV zu Platz zwei.
Gastgeber Manching im Halbfinale clever und eiskalt
Nach einem Auftritt der Manchinger Faschingsgarde Manschuko boten sich den Zuschauern in der voll besetzten Halle dann hochklassige Halbfinals: Im ersten lieferten sich der SV Manching und der Türkisch SV lange ein Duell auf Augenhöhe, ehe eine geschickte Freistoßvariante dem SVM zum Sieg verhalf. Fabio Udella traf zum 1:0 (11.). Rainer Meisinger, mit sieben Treffern bester Torschütze des Turniers, nutzte dann zwei Fehler des Türkisch SV aus und machte mit einem Doppelpack den Deckel drauf.
Ein Torspektakel gab es anschließend zwischen Gaimersheim und Fatih Ingolstadt. Der Bezirksligist bereitete Fatih lange Probleme und führte dank toller Treffer von Nicolae Nechita und Hakan Düzgün mit 2:1. Zwei Minuten später führte die wohl schönste Kombination des Turniers über Yüce und Abasikeles zum 2:2 durch Alen Patak (8.). Und dann hatten die Ingolstädter durchaus Glück. Bei einem Gaimersheimer Angriff kam ein TSV-Spieler nach einer Hereingabe zu Fall, der Pfiff der Unparteiischen blieb aus und im Gegenzug markierte Patak das 3:2 für Fatih. Gaimersheims Co-Trainer Daniel Hofmann hatte dazu eine klare Meinung. „Der Fatih-Spieler geht mit beiden Beinen von hinten rein und trifft nur unseren Spieler, ein klares Foul.“ Topcu erklärte, dass er die Szene so nicht wahrgenommen habe, „aber wenn es so war, kann ich den Unmut der Gaimersheimer natürlich verstehen.“ Patak, Ugur Genc und Yüce schraubten das Ergebnis auf 5:2 in die Höhe. „Es war bitter, dass direkt nach dem 3:2 das 4:2 fällt. Danach hat es Fatih gut gemacht, das muss man anerkennen“, sagte Hofmann. Gaimersheims Co war mit dem Auftritt seines Team dennoch sehr zufrieden. „Die Jungs hatten Spaß, sind aber trotzdem mit dem nötigen Ehrgeiz an die Sache gegangen und haben eine starke Leistung gezeigt.“ Nicht zufällig wurde Gaimersheims Thomas Schreiner zum besten Spieler des Turniers gewählt. Als bester Torwart wurde Farug Lawal (Türk. SV) ausgezeichnet.
Nicht nur Glückwünsche an den Sieger, sondern auch ein Lob gab es von Kreisspielleiter Ludwig Schmidt: „Die Schiedsrichter mussten nur eine einzige Zeitstrafe geben, trotz aller Rivalität war es ein faires Turnier.“ Für den SV Manching und Sieger FC Fatih Ingolstadt geht es nun am Samstag (ab 13 Uhr, wieder in den Lindenkreuz-Halle) bei der oberbayerischen Meisterschaft weiter.
DK
Zwei Akteure, die die Kreismeisterschaft prägten: Manchings Rainer Meisinger (links) war mit sieben Treffern bester Torschütze. Fatih Ingolstadts Akif Abasikeles schoss im Finale ein Traumtor zum Sieg.
