Ruhig stehen und nicht auflösen

VfR-Trainer Marco Küntzel über die richtige Taktik beim Turnier der Schiedsrichter-Gruppe Neuburg

08.01.2024 | Stand 08.01.2024, 19:51 Uhr

Im Finale standen sich der FC Rennertshofen (im roten Trikot) und die SpVgg Joshofen-Bergheim gegenüber. Joshofen spielte einen guten Fußball, wurde aber dennoch von Rennertshofen förmlich überrollt. Foto: Bartenschlager

Tobias Kruber brachte es auf den Punkt: „Es ist Wahnsinn, was ihr Schiedsrichter jedes Jahr auf die Beine stellt. Das ein Highlight in der Saison.“ Soeben hatte der Stürmer für seine Mannschaft, den FC Rennertshofen, den Siegerpokal entgegengenommen.

Zum 42. Mal ging am Samstag und Sonntag das Traditionsturnier der Schiedsrichter-Gruppe Neuburg über die Bühne (wir berichteten). 20 Mannschaften kämpften um den Sieg. Am Ende setzte sich der FC Rennertshofen mit 4:0 gegen die SpVgg Joshofen-Bergheim deutlich durch. Das könnte der Mannschaft von Tommy Mutzbauer, die aktuell in der Tabelle der Kreisliga Ost recht weit hinten zu finden ist, Auftrieb für den Rest der Saison geben.

Schnelle Spielzüge

Die Zuschauer, etwa 1200 waren es an beiden Tagen, sahen spannende und überwiegend faire Duelle, wobei es, je weiter das Turnier fortschritt, auch mal härter zugehen konnte. Hallenfußball bietet ganz eigene Reize. Bei vier Feldspielern plus Torwart pro Team sind schnelle Spielzüge, hohes Tempo und rasch wechselnder Ballbesitz garantiert. Die begrenzenden Wände werden einbezogen und wenn ein Kicker das Spielgerät mit Schmackes und dem richtigen Winkel gegen das Mauerwerk donnert, sieht sein Gegner auch mal ganz schön alt aus. Andererseits ist die Verletzungsgefahr größer als auf dem Rasen: Der Boden ist härter und der Spieler kann im ungünstigen Fall gegen die Wand krachen. Die Folgen von Fouls sind mitunter gravierender.

Zufrieden mit dem dritten Platz

Marco Küntzel, der Trainer des VfR Neuburg, würde bestimmte Verhaltensweisen deshalb im Hallenfußball grundsätzlich untersagen beziehungsweise konsequent sanktionieren. Küntzel ist durchaus Verfechter vom Kicken in der Halle. Zunächst aber zeigte er sich mit dem dritten Platz seiner Mannschaft zufrieden – mit kleinen Einschränkungen. „Wir müssen ruhig stehen und dürfen nicht auflösen“, schildert er die richtige Taktik. So sei beispielsweise auch das 4:0 gegen Burgheim in der Vorrunde zustande gekommen. „Aber dann wollen wir sofort ein Spiel gewinnen und alle rennen wild durcheinander“, sagt der Coach. In dieser Situation fällt dann das Gegentor. „Wir haben uns top verkauft“, schiebt er sofort hinterher. Sein Team sei nach sechs Wochen Urlaub wieder zusammengekommen und im Vorfeld habe es nur ein lockeres Training gegeben.

Im Spiel um Platz drei setzte sich der VfR mit 3:2 gegen den SV Eitensheim durch. Das zweite Tor durch Eitensheim fiel nach einer umstrittenen Szene, nach der die Neuburger verharrten und auf den Pfiff des Unparteiischen warteten, während die Eitensheimer unverdrossen weiterspielten. „Dieses Tor war nicht regelkonform“, stellte Küntzel fest. Am Endergebnis änderte sich jedoch nichts mehr.

Grätschen und Reißen unterbinden

Grätschen und Reißen würde der ehemalige Bundesliga-Profi am liebsten unterbinden. „Ich würde Grätschen komplett verbieten und in einem solchen Fall rigoros dazwischen gehen“, forderte er. In Form einer Zwei-Minuten-Strafe.

Wobei anzumerken ist, dass die Vorrunde am Samstag sehr entspannt ablief und es erst am zweiten Tag heißer wurde. Größere Blessuren scheinen jedoch nicht vorgekommen zu sein. Von hochspannenden und sehr guten Spielen sprach auch OB Bernhard Gmehling, der mit Schiedsrichter-Obmann Jürgen Roth die Siegerehrung vornahm.

Für den ersten Platz bekam Rennertshofen neben dem Pokal einen Umschlag mit 400 Euro und Sekt zum Feiern. Der zweite Platz ist mit 300 Euro dotiert, über die sich die SpVgg Joshofen-Bergheim freut. Als Dritter erhielt der VfR Neuburg 200 Euro und für den Vierten, dem Gastverein aus Eitensheim, gab es immerhin noch 100 Euro. Die Leistungen des SV Wagenhofen-Ballersdorf (5. Platz), des FC Ehekirchen (6. Platz), des TSV Rain II (7. Platz) und des TSV Burgheim (8. Platz) wurden mit je einem Fußball honoriert. Unter die ersten Zehn kamen auch der SV Klingsmoos (9. Platz) und der SV Weichering (10. Platz).

Nikolai Krzyzanowski (VfR Neuburg) wurde mit acht Toren als bester Stürmer gewürdigt, Alexander Schmidt (Joshofen-Bergheim) als bester Torhüter und Simon Pickhard (Rennertshofen) als bester Spieler des Turniers.

DK