Auf dem Papier ist der FC Gerolsbach im sonntägigen Heimspiel gegen den BC Aichach (15 Uhr) der klare Außenseiter, tritt der Aufsteiger doch gegen einen der absoluten Aufstiegsaspiranten an. Dieser hat aktuell aber mit massiven Personalproblemen zu kämpfen, was sich mittlerweile auch in Ergebnissen widerspiegelt.
Markus Kurzhals, der seit diesem Sommer als Spielertrainer bei den Aichachern aktiv ist, fehlt dadurch nicht nur Breite im Kader, sondern auch extrem viel Qualität, wie er erzählt. „Wir haben alleine sechs Langzeitverletzte – allesamt potenzielle Stammspieler, die mit Bänderrissen Wochen, Monate, oder sogar die ganze Saison ausfallen. Diese fehlenden Stammkräfte sind kaum zu kompensieren – selbst wenn wir ursprünglich mal einen wirklich breiten Kader hatten“, erzählt der 32-Jährige, der im August noch dazu die Urlaubszeit deutlich spürte: „Wir hatten eine echt starke Vorbereitung hingelegt, und auch der Saisonstart war super verlaufen. Dann allerdings haben wir – aufgrund der bereits beschriebenen Situation – ziemlich abgebaut.“
Nach zwei Siegen zum Auftakt setzte es im Anschluss eine 0:2-Niederlage beim FC Affing, ehe am vergangenen Wochenende ein 1:1-Remis gegen den SV Hammerschmiede heraussprang. „Die Durchschlagskraft in den beiden jüngsten Partien war auf unserer Seite weg, die Chancenverwertung nicht mehr gut“, sagt der Brunnener, der in der vergangenen Saison noch als Übungsleiter beim TSV Hohenwart agierte.
Was nun am ehesten helfen würde, um den Bock wieder umzustoßen, das wäre ein Sieg in Gerolsbach. Jener überzeugte zuletzt beim TSV Friedberg zwar auf ganzer Linie, am Ende aber stand dennoch eine 0:2-Niederlage gegen den Aufstiegskandidaten. „Das wird schon eine harte Nuss am Sonntag. Aber wenn wir da einen Dreier landen, dann bin ich überzeugt, dass damit bei uns der Aufschwung kommt. Nur müssen wir dafür im Abschluss zielstrebiger sein als in den beiden Partien zuletzt“, erzählt Kurzhals.
Dass die Aufgabe einfach wird, daran glaubt der Aichacher Spielertrainer nicht. „Die Gerolsbacher werden ihr Heil sicher in der Defensive suchen und dann über Konter mit Roman Redl sowie Daniel Fischer mächtig Betrieb machen“, mutmaßt Kurzhals über die Taktik des Aufsteigers, der nach drei absolvierten Partien ebenso viele Zähler wie der BCA auf dem Konto hat und dadurch auf Position zwölf der Kreisliga Ostschwaben liegt. Dass der Anfahrtsweg für Kurzhals am Sonntag ein kürzerer ist als sonst, dies nimmt der 32-Jährige gerne so mit. „Überhaupt freue ich mich auf diese Partie. Ich werde viele bekannte Gesichter wieder treffen, dazu spielen wir auf einem super Platz. Die Gerolsbacher Anlage ist absolut vorbildlich“, so der Aichacher Spielertrainer.
Bereut habe er den Schritt, in die Paarstadt zu wechseln, bislang nicht – trotz der personellen Sorgen aktuell. „In Summe passt fast alles beim BCA. Das Team ist top, die Vorbereitung war verheißungsvoll“, erzählt Kurzhals. Am Sonntag nun soll die derzeitige sportliche Delle ad acta gelegt werden. „Wir werden alles dafür tun, jetzt die Wende zu schaffen“, verspricht der 32-Jährige, der auch unter den neuen Voraussetzungen die Ziele für die aktuelle Spielzeit nicht korrigieren wird: „Wir wollen weiterhin vorne mitspielen, daran hat sich nichts geändert.“
SZ
